Kapitel 15

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Meine Hände fangen an zu schwitzen und ich werde von Sekunde zur Sekunde nervöser. Diese Frau ist einfach seine gottverdammte Mutter!. Ob die Mutter Bescheid weiß, was für dreckige Geschäfte sein Sohn führt?. Ob sie ihn dabei unterstützt?.

Ekel überkommt mich bei diesem Gedanken. Wenn das wirklich der Fall sein sollte, dann sollte die Mutter scharf darüber nachdenken, ihre Erziehung umzustellen.

"Mama kannst du bitte vorher Bescheid geben, bevor du kommst?" Weicht Emir der Frage aus.

"Ich bin deine Mutter! Ich kann kommen und gehen wann ich will" faucht sie verärgert. "Ich warte auf eine Antwort! Was macht hier eine andere Frau, während deine Frau auf dich im Schlafzimmer wartet?."

Sie guckt mich voller Verachtung an, weshalb ich mich unwohl fühle. Wieder ein Mal wird mir die Tatsache, dass Emir verheiratet ist, ins Gesicht geklatscht. Ich fühle mich so unrein und dreckig, obwohl ich nichts dafür kann, immerhin bin ich nicht freiwillig hier.

Aber ich werde nicht das Gefühl los, dass mich es tierisch stört, dass Emir verheiratet ist.

"Ich habe dir schon mal gesagt, dass du dich nicht in meine Angelegenheiten einmischen sollst" brummt Emir.

"Das ist mir egal! Du bist verheiratet, schämst ihr euch denn gar nicht?! Vor allem du" dabei schaut sie mich an. "Wie billig muss man sein?."

Jetzt brennen alle Sicherungen bei mir durch, denn diese Vorwürfe hab ich gar nicht verdient. Ein Schmerz macht sich in meinem Brustbereich bereit, denn ich versuche zu ignorieren.

Ich muss stark bleiben.

"Ich bin nicht billig" zische ich. "Bevor sie mir alles an den Kopf werfen, sollten sie ihren Sohn mal fragen was er alles im sch-", doch bevor ich zu Ende reden kann, presst Emir seine Hand auf meinem Mund und guckt mich warnend an.

Er sieht aus wie eine Bombe, die jeder Zeit platzen könnte.

"Sei still" knurrt er mich an. "Sie ist ein Gast von mir und bleibt so lange, wie ich es will!. Und wenn ihr jemand auch nur ein bisschen weh tut, hat es mit mir zu tun" wendet er sich an seine Mutter und auch an Leyla, die sich zu uns gesellt hat.

Ich muss schlucken und mein Herz schlägt ein Tick schneller bei seinen Worten. Verdammt, warum bringen mich nur ein paar solcher Wörter, die sein Mund verlassen haben, so aus der Bahn?. Das muss so schnell wie möglich aufhören!.

Emir packt mich an der Hand und zerrt mich an seiner verblüfften Mutter die Treppen runter, um aus der Haustür raus zu stürmen.

"Lass meine Hand los" brumme ich verärgert und versuche meine Hand zu entreißen.

"Dünya ich bin kurz davor auszurasten, also strapazier nicht weiterhin meine Nerven!"

Er zerrt mich zu seinem Auto und drückt mich aufs Beifahrersitz. Auch er steigt ein und fährt dann auch direkt mit Vollgas los, so dass ich leicht gegen den Sitz gedrückt werde.

Moment mal, wo zur Hölle will er hin? Ich habe nicht mal Schuhe an!.

"Wohin fahren wir?" traue ich mich dann zu fragen und sehe ihn an.

"Dahin wo mir niemand auf den Sack geht."

Er hat das Lenkrad fest mit seinen Fingern umklammert und seine Muskeln sind vor Wut angespannt, was ich auch an seinem Kiefer erkenne.

"Hast du noch eine Wohnung?!"

"Wohnung kann man das nicht nennen" murmelt er und biegt in eine Straße ab, wo ich nur Wälder erkennen kann.

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