Noch ein Ende

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Weil ein Ende ja nicht reicht, bekommt ihr hier noch eines, das ich mal ganz am Anfang geschrieben habe. Ich bin mir nicht mehr sicher, wie genau es zu der Situation kam. Ehrlich, absolut kein Plan eigentlich. Da sieht man schön, wie oft ich total planlos in der Gegend herumschreibe.

Eine Option war übrigens auch mal, dass Sophia wieder zurück in ihre Heimatstadt muss und wieder mit Rick zusammenkommt. Erinnert sich hier eigentlich noch jemand an Rick? (Habe den zum Glück komplett aus der Geschichte gestrichen)

Da hatte ich sogar die Vorstellung, dass die Handlung ja bis zum Abi-Ball von Sophia gehen könnte und sie alle danach zum Studieren zusammenziehen. Wtf. Klingt irgendwie auch sehr cringe und unpassend für die Geschichte.

»Es tut mir leid, Sophia«, höre ich Leonardos Stimme

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»Es tut mir leid, Sophia«, höre ich Leonardos Stimme. Sie zittert ein wenig. »Vincent ist gegangen.«

»Du meinst schon dieses Scheiße, er ist ein Arschloch-gegangen, und nicht dieses Oh, er ist tot, wir wollen bloß deine Gefühle schonen-gegangen?« Meine Augenlider fühlen sich schwer an, doch ich schaffe es, sie offenzuhalten und Leonardo anzusehen. Seine Haare fallen ihm wild ins Gesicht und die letzten, aufgeregten Tage haben ihre Spuren auf seinen Klamotten hinterlassen. Er sieht genauso müde aus wie ich mich fühle. Wie immer umgibt ihn eine Wolke Zigarettenrauch.

»Exakt.« Er schaut mich an, dann kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er tritt an mich heran und lässt sich dann auf dem Krankenhausbett nieder. »Verdammt, ich fass es nicht. Halb tot und noch immer am Sprücheklopfen.«

»Schon wieder«, korrigiere ich ihn. »Dafür, dass ich gerade Knochen fühle, derer Existenz ich mir nicht mal bewusst bin, geht's mir schon wieder ziemlich gut.«

»Damit wären's nur noch wir drei.«

»Drei?«, frage ich und noch immer fällt es mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Da löst sich ein dunkler Schatten vom Türrahmen. Kat. Ich lächle sie schwach an.

»Wo ist Angel?«

Leonardo zuckt mit den Schultern und löst seinen Blick von mir. »Ihr Vater ist total durchgedreht. Wir haben uns getrennt.«

»Nichts übrig außer Schutt und Scherben«, murmele ich und male mit meinem Finger eine Linie über die Bettwäsche, die so unfassbar weiß, so unfassbar rein ist.

»In meinem Fall sind es zumindest unglaublich gut aussehender Schutt und Scherben.«

Auch wenn nichts mehr ist, wie es einst war, so ist wenigstens Leonardo der Alte. Ich grinse schwach und Kat stöhnt auf: »Am liebsten würde ich dafür sorgen, dass gut aussehend nicht länger zu deinen Attributen zählt. Gibt's hier keine Skalpelle?«

Wir drei müssen lachen. In diesem Augenblick kann ich nicht anders: Ich muss losheulen.

»Oh Gott, Sophia. Heulst du?«, fragt Leonardo. Seine Stimme klingt erschrocken.

»Du bist so ein Vollidiot. Ist das nicht offensichtlich?«

Wir werfen uns einen Blick zu und es ist einer der seltsamen Momente, in denen wir nichts sagen müssen und doch alle dasselbe denken. Es ist diese Vorahnung, dass dies nicht alles gewesen sein kann. Irgendetwas wird kommen. Oder ist es nur die verschissene Hoffnung, dass diese Freundschaft nicht zerbrechen kann, an die wir uns noch klammern?

Vielleicht war's das jetzt auch einfach. Die ganze Sache mit den Helden. Mit Freundschaft, die sich so unendlich anfühlte.

Leonardos gerötete Augen. Kat, die nervös an ihren Fingernägeln knabbert.

Es ist vorbei.

Wir waren Helden.

Von Helden und VerlierernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt