Kapitel 15

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Ich wollte mich umdrehen, doch als ich dies tat, merkte ich das dort nichts war. Ich rechnete schon mit dem Aufprall, doch ein Arm schlang sich um mich. Als ich die Augen öffnete, erkannte ich auch, warum ich fast runtergefallen wäre. Ich lag auf Bucky drauf, der am Rand des Bettes lag, wodurch ich fast aus dem Bett gefallen wäre. "Danke.", konnte ich nur sagen, ehe ich meinen Kopf wieder auf Buckys Brust sinken ließ. "Wieviel Uhr haben wir?", fragte ich verschlafen nach, da ich noch total müde war. "Fast 12 Uhr." Erschrocken sah ich Bucky wieder an,"Was?!? Schon so spät? Wie lange bist du schon wach?" "Seit ungefähr zwei Stunden.", antwortete dieser mir gelassen. "Zwei Stunden schon? Oh Gott. Sorry. Du hättest mich auch einfach wecken können!", antwortete ich mit weit aufgerissenen Augen. Er jedoch grinste mich nur an. Dann ließ ich mich neben ihn aufs Bett fallen. "Ich muss erstmal richtig wach werden, deswegen geh ich erstmal duschen." Ich rappelte mich aus dem Bett auf und suchte mir Sachen zusammen. Dabei bemerkte ich, dass Steve nicht mehr auf dem Sofa lag. "Ist Steve schon unten?", fragte ich. "Ja, er wollte Clint noch erzählen, was gestern passiert ist.", antwortete Bucky mir, der immer noch auf dem Bett lag. "Willst du nicht langsam auch mal aufstehen?", fragte ich. "Ich will auch noch duschen, deswegen warte ich einfach so lange bis du fertig bist." "Oh, achso. Du kannst aber auch zuerst duschen gehen." "Ach quatsch. So kann ich noch ein bisschen liegen bleiben.", meinte er schmunzelnd, woraufhin ich ihm nur die Zunge rausstreckte. Dann ging ich auch schon ins Badezimmer. Die Dusche tat wirklich gut. Nach einer Weile stieg ich aus der Dusche und zog mich wieder an, nachdem ich mich abgetrocknet hatte. Ich kämmte mir noch schnell die Haare und föhnte sie. Nach einer guten Dreiviertelstunde war ich dann mit allem fertig. "Du kannst duschen gehen.", sagte ich zu Bucky, nachdem ich aus dem Bad herauskam. Dann verschwand auch schon Bucky im Bad und machte sich fertig. So lange checkte ich mein Handy nach neuen Nachrichten, welche nicht da waren, und sah mir nochmal die aktuellen Ereignisse in der Welt an. Mittlerweile hatte sich anscheinend auch die Polizeiversammlung wegen uns herum gesprochen. Als ich etwas weiter runterscrollte sah ich auch jeweils ein Bild von Bucky, Steve und mir. Also hatten sie mittlerweile auch die Öffentlichkeit mit da rein genommen. Nun mussten wir noch vorsichtiger sein wie vorher. Ich wurde durch das öffnen der Tür aus meinen Gedanken gerissen. Dort stand Bucky nur mit einem Handtuch um seine Hüfte. Es war extrem schwer den Blick von seinem Muskulösen Oberkörper abzuwenden, doch als ich es dann nach ein paar Sekunden schaffte, fand ich aufeinmal mein Handy ganz toll. "Hab meine Klamotten vergessen.", meinte dieser nur und ich konnte mir sein Grinsen nur allzu gut vorstellen. "Ja klar. Vergessen.", murmelte ich vor mich hin. Dann schnappte Bucky sich seine Klamotten wieder, nur um eine Minute später komplett fertig im Zimmer zu stehen. "Können wir?", fragte er. Ich machte ein zustimmendes Geräusch und folgte ihm nach unten. Dort stand Laura am Herd und kochte gerade irgendwas. "Guten Morgen. Gut geschlafen?", fragte sie und musste schmunzeln als sie uns betrachtete. "Viel zu gut. Ich wär am liebsten garnicht mehr aus dem Bett gekommen.", antwortete ich, "Können wir irgendwie helfen?" "Nein, danke. Ich schiebe das Fleisch in den Backofen und kann dann auch nur noch warten bis es fertig ist, aber Clint wollte noch irgendwas von euch beiden. Er müsste im Garten sein.", meinte Laura. "Ok, dann werden wir mal dahin gehen.", verabschiedete ich mich und zog Bucky hinter mir her in den Garten, wo wir auch schon Cap und Clint zusammen trainieren sahen. Ich deutete Bucky leise zu sein und schlich mich von hinten an Cap ran, nur um ihm dann die Füße wegzuziehen. Sofort fingen wir anderen an zu lachen. "Ich muss bei dir echt immer auf der Hut sein.", meinte Steve schmunzelnd und zog sich an meiner Hand hoch, welche ich ihm entgegen streckte. "Na klar!" Als wir uns alle beruhigt hatten, fing Clint direkt an,"Ihr beide solltet auch trainieren, damit ihr für den Notfall gut gerüstet seid. Das könnt ihr, wann auch immer ihr wollt, hier im Garten machen. Wir haben jetzt keine hochwertigen Geräte oder so, aber ich denke, dass das hier reichen sollte.", meinte Clint. Wir nickten und Clint ging wieder zu Steve," Also sollen wir weiter trainieren?" Daraufhin nickte er und ich drehte mich zu Bucky, "Wollen wir auch trainieren?" Er nickte und wir machten uns schnell auf den Weg um uns umzuziehen. Als wir dann umgezogen wieder ankamen, fiel mir wieder etwas ein,"Steve! Clint! Kommt mal her!" Daraufhin kamen die beiden auch auf uns zu. "Wir müssen was mehr aufpassen in nächster Zeit. Die haben der Öffentlichkeit nun auch erzählt, dass wir gesucht werden. Das heißt, wir können jetzt nicht einfach mal so nach draußen gehen und irgendwo was kaufen. Es wäre wahrscheinlich am besten wenn wir uns nur hier aufhalten würden. Natürlich nur, wenn das okay für dich und deine Familie ist, Clint?", fragte ich. "Natürlich. Meine Kinder lieben euch sowieso und Laura und mich stört das auch überhaupt nicht." "Gut, das wars auch schon. Ich wollte es nur gesagt haben. Nicht das einer von euch doch noch rausgegangen wäre. So, aber weil das ja jetzt geklärt wäre, können wir ja auch endlich anfangen zu trainieren." Und das taten wir dann auch. Ich trainierte die ganze Zeit über mit Bucky und Steve mit Clint. Bei mir und Bucky war es so, dass wir ungefähr gleich stark waren, daher konnten wir uns nur gegenseitig besiegen, wenn wir den jeweils anderen ablenkten. "Oh, guck mal da! Ein Eichhörnchen! Wie süß ist das denn!", versuchte ich es, doch es funktionierte nicht. "Das hast du gerade eben schonmal gemacht. Ich fall da nicht nochmal drauf rein.", meinte er nur. "Aber du bist gerade eben darauf reingefallen." Plötzlich stand ich dicht an ihm, da er mich zu sich gezogen hatte und mich nun angrinste, "Ja, gerade eben, aber jetzt nicht." Dadurch, dass ich komplett aus dem Konzept gerissen wurde von Buckys plötzlicher Nähe, hatte ich nicht bemerkt wie er mir meine Füße unter dem Körper wegzog. Ich merkte es aber, nachdem ich hart auf dem Boden aufkam. "Das war gemein! Ich war...abgelenkt.", rief ich, jedoch flüsterte ich den letzten Teil, weil wir das ja schon die ganze Zeit waren. Bucky musste auch über meinen letzten Satz lachen. "Abgelenkt haben wir uns die ganze Zeit!", meinte er dann auch immer noch lachend. "Und außerdem weiß ich doch garnicht, von was du angeblich so abgelenkt warst. Ich hab doch garnichts gemacht.", meinte er mit einem schelmischen Grinsen. Ich wusste, dass er genau wusste, warum ich so abgelenkt war, aber ich wollte es ihm nicht sagen. Sein Ego war zwar nicht so groß wie das von Tony, aber trotzdem musste es ja nicht noch größer werden. "Der Himmel war aufeinmal so schön, weißt du?", meinte ich deswegen nur und stemmte mich hoch. "Du hast garnicht den Himmel angeguckt, außer du nennst mich aufeinmal den Himmel.", antwortete Bucky mir und zog nur eine Augenbraue hoch. "Essen ist fertig!", rief Laura und rettete mich dadurch aus der Situation. Schnell schnappte ich mir noch die Wasserflasche die ich vorhin mit nach draußen genommen hatte und flüchtete ins innere des Hauses. Dort stand schon das ganze Essen auf dem Tisch. "Hmm...Das riecht aber gut.", sagte ich als ich mich an den Tisch setzte. Das Essen verlief so wie gestern und wir hatten mal wieder viel Spaß. Am Nachmittag spielten wir nochmal mit den Kindern etwas Fußball, doch dann wollten sie mich unbedingt mal als Wolf sehen. Da ich wusste, dass ich mich gestern das letzte Mal verwandelt hatte und heute deswegen keine Gefahr bestand, dass ich irgendwen verletzte, tat ich dies auch. "Das ist ja total cool!", meinte Lila. Ich schleckte ihr einmal übers Gesicht. "Ihhh", kam von ihr, jedoch musste sie dann auch schon loskichern. Ich setzte mich hin und stupste sie mit meiner Pfote ein bisschen an, woraufhin sie nur noch mehr kichern musste. Bucky kam auf mich zu. "Bist du als Wolf eigentlich stärker als wenn du ein Mensch bist?", fragte er und ich stupste ihn nur leicht mit meiner Schnauze an, woraufhin er nach hinten umkippte. Daraufhin sah er mich erstaunt an, da er anscheinend nicht damit gerechnet hätte, dass ich ihn nur mit einem kleinen Stupser umhauen könnte. Ich verwandelte mich wieder zurück und hielt ihm meine Hand hin, die er auch annahm und aufstand. "Ich hab viel zu viel Kraft.", meinte ich und drehte mich zu den Kindern. "Jetzt schaut nicht so. Wir können das wann anders nochmal wiederholen. Wir können ja noch was spielen!", meinte ich, woraufhin sie begeistert nickten. "Aber zuerst hol ich mir mal was zu trinken.", sagte ich jedoch noch und ging schonmal los,"Aber die andern drei spielen liebend gerne noch etwas mit euch." Daraufhin drehte ich mich nochmal kurz um und grinste die drei an, denn ich wusste, dass sie auch gut mal eine kurze Pause gebrauchen könnten. Als ich drinnen ankam sah ich Laura, welche die Wäsche faltete. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich und erhielt ein Lächeln von ihr. "Ihr helft mir schon viel mit den Kindern. Es ist gut, dass ihr sie so beschäftigt." Ich holte mir ein Glas Wasser, welches ich sofort austrank und welches ich dann sofort wieder auffüllte, nur um es dann etwas langsamer leer zu trinken. "Bist du eigentlich mit Bucky zusammen?", fragte Laura urplötzlich und ich erschrak so heftig, dass ich das Wasser fast ausgespuckt hätte. Ich konnte mich jedoch gerade noch so zusammenreißen. Schnell schluckte ich es runter, nur um dann noch hastiger zu antworten," N...Nein...Wir sind nicht...zusammen. Wie kommst du überhaupt dadrauf?" Laura fing an zu schmunzeln, "Ihr wirkt so vertraut. Clint hatte mich auch schon gefragt, ob ich wüsste, ob ihr zusammen seid." Erschrocken drehte ich mich um, damit sie meine roten Wangen nicht mitbekam. "Du magst ihn, oder?", fragte sie dann und ich drehte mich langsam wieder um. Darüber hatte ich nie nachgedacht. "Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Ich hab ihn immer nur als guten Freund gesehen, aber ob ich ihn mehr mag...Da hab ich noch nie drüber nachgedacht.", antwortete ich wahrheitsgemäß. "Aber selbst wenn...Ich weiß ja nicht, ob er mich auch so mag." Laura schmunzelte daraufhin. "Ich glaube schon, dass er dich ziemlich mag, so wie er dich ständig ansieht. Er beobachtet dich fast durchgehend. Außerdem hat er sich sorgen um dich gemacht, als du gestern Abend nicht da warst. Ich hab gehört wie er die Treppe hoch und runter gegangen ist. Es war erst ruhig, als du später wieder da warst.", meinte sie. "Er meinte, er würde nicht schlafen können, weil er immer Albträume bekommt. Ich hab ihm dann erzählt, dass ich, als wir vor ein paar Tagen in unserer alten Wohnung zusammen auf der Couch geschlafen haben,...dass ich da keine Albträume hatte...und normalerweise hab ich auch immer Albträume. Daraufhin meinte er, dass er da auch keine gehabt hätte. Deswegen konnte ich ihn erst dazu bewegen ins Bett zu gehen.", erzählte ich. "Noch ein Beweis mehr, dass er dich mehr mag als nur eine Freundin." "Aber er ist 32! Das sind 8 Jahre!", meinte ich verzweifelt. "Zwischen mir und Clint liegen auch 6 Jahre, na und? Ist doch egal wie alt er ist...Ok, er sollte jetzt nicht 80 sein, aber du weißt, was ich meine." Ich musste wegen ihrem letzten Satz schmunzeln, wurde jedoch sofort wieder ernst. "Das sind aber trotzdem 2 Jahre weniger wie bei mir und Bucky. Naja...normalerweise wäre er ja auch schon über 100...wenn nicht sogar schon tot..." "Na siehst du! Nutz es aus, dass er noch lebt! Stell dir mal vor er wäre jetzt nicht hier! Er wäre schon tot. Du würdest dich nur darüber ärgern es nicht ausgenutzt zu haben!", meinte Laura. "Hm...Du hast recht..." "Natürlich hab ich recht! Und jetzt gehst du daraus und schnappst ihn dir! Und ich sag dir nur eins: So einen wie ihn, kriegst du nicht nochmal. Also nutz die Chance.", meinte sie und kam auf mich zu, nur um mich dann schon fast rauszuschieben. "Danke.", sagte ich noch, als wir auf der Terrasse standen. "Ach quatsch. Dafür doch nicht!" Und schon hatte sie die Tür hinter ihr zu gemacht und war verschwunden.

Ich liebte diese Familie einfach.

Inferno//Winter Soldier FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt