Kapitel 18

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Bucky sah mich eine kurze Weile einfach nur an, ehe er auf mich zukam und mich umarmte. Plötzlich konnte ich nicht mehr. Ich musste alles rauslassen und es war mir egal, dass jemand das mitbekam. Ich weinte mir die Augen aus dem Kopf und Bucky stand einfach nur da und hielt mich...War für mich da. Ich war ihm unendlich dankbar, aber gleichzeitig tat es mir auch furchtbar leid, dass er das aushalten musste.

Ich wusste nicht wie lange wir da standen und er mich einfach nur hielt. Irgendwann hatte ich aufgehört zu weinen, doch trotzdem standen wir noch eine ganze Weile einfach so da. Langsam löste ich mich von ihm und schaute ihn an. Er tat es mir gleich. "Danke...", flüsterte ich, doch er drückte meinen Kopf einfach nur wieder auf seine Brust. "Nicht dafür.". Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und Bucky sah mich nachdenklich an. "Warum hast du mich damals angelogen, als du mir erzählt hast, dass deine erste Verwandlung bei diesem Typen da war?", fragte er. "Ich war ehrlich gesagt noch nicht bereit, über meine Familie zu reden. Deswegen habe ich mir was einfallen lassen.", erklärte ich und sah ihn schuldbewusst an. "Achso. Kann ich verstehen. Ich war ja noch fast komplett fremd für dich damals.", meinte er und sah mich lächelnd an. Dankbar sah ich ihn an und wir gingen wieder in das Haus. Dort war Laura gerade das Essen am machen und als sie uns beide erkannte, fing sie an zu schmunzeln. "Und? Wie läufts mit dem Motorrad?", fragte sie. "Wir haben jetzt erstmal die Sachen gesucht die kaputt sind. Clint wollte die Teile zum reparieren besorgen. Ich denke mal, dass ich morgen dann richtig anfangen kann dran zu arbeiten.". "Das hört sich doch gut an. Ihr könnt noch ein bisschen zu den anderen gehen, wenn ihr wollt. Das Essen braucht noch eine Weile.", meinte Laura. Bucky nickte ihr freundlich lächelnd zu und wollte sich schon zum gehen wenden, jedoch hielt ich ihn auf. "Geh schonmal. Ich komm später nach. Ich muss nur gerade oben was holen gehen.". Und schon war ich auf dem Weg ins Badezimmer. Ich sah bestimmt furchtbar aus und wollte mich deswegen noch ein bisschen auffrischen. Ich wollte gerade die Tür zum Badezimmer öffnen, als ein Arm an mir vorbei griff und die Tür zuhielt. Ich drehte mich um und erkannte Bucky, der gerade mal ein paar Zentimeter von mir entfernt stand. Ich drückte mich schnell an die Tür hinter mir um den Abstand zu vergrößern, doch Bucky hatte diesen mit einem Schritt zu mir nur noch mehr verringert. Ich schaute zu Boden, da es mir peinlich war ihm ins Gesicht zu sehen wenn er so nah vor mir stand. "Ist alles in Ordnung? Du bist so schnell verschwunden.", fragte er und ich blickte ihn überrascht an. "Ähm...Ja...Klar. Ich wollte mich nur ein bisschen frisch machen gehen. Ich will garnicht wissen wie ich aussehe, nachdem ich so geheult hab.", ich versuchte die Spannung mit einem Lachen aufzulockern, doch wirklich gelingen tat es mir nicht. Er blickte mich durch seine blauen Augen durchdringend an. Es wäre der perfekte Moment, dachte ich mir. Also gut. Jetzt oder nie. Innerhalb eines Augenblickes überbrückte ich die paar Zentimeter und presste meine Lippen auf seine. Nach einer kurzen Weile, in der ich schon bedenken hatte, dass ich etwas falsch gemacht hätte, erwiederte er den Kuss. Es fühlte sich bombastisch an. Einfach nur wunderschön. Seine Lippen waren weich und er küsste, als hätte er jahrelang nichts anderes getan. Ich war überwältigt. Er drückte mich näher an die Tür und ich schlang meine Arme um seinen Nacken, nur um auch den letzten Spalt zwischen uns zu verschließen. Ich glaube, ich wusste nun, was ich fühlte. Ich mochte ihn. Ich mochte ihn mehr als andere. Ich mochte ihn mehr als man einen Freund mochte. Vielleicht, aber auch nur ganz vielleicht, war ich auch ein klitzekleines bisschen in ihn verliebt. Ich musste mich von ihm lösen, da ich keine Luft mehr bekam. Er legte seine Stirn gegen meine und blickte mich aus seinen blauen Augen so eindringlich an, dass meine Beine sicherlich nachgegeben hätten, wenn er mich nicht so gegen die Tür hinter mir gedrückt hätte. Wir standen noch eine Weile dort, ehe ich meine Stirn von seiner nahm, "Wir sollten runter gehen.". Daraufhin nickte er und machte ein paar Schritte rückwärts, sodass ich schnell ins Badezimmer gehen und mir einmal kaltes Wasser ins Gesicht spritzen konnte. Ich war ungemein blass gewesen, was mit dem Wasser etwas besser wurde. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Bucky und den Kuss. Es war einfach nur atemberaubend gewesen. Ich trocknete mein Gesicht ab und ging zu Bucky nach draußen. Zusammen gingen wir dann zu den anderen in den Garten. Dort sah ich wie Steve gerade versuchte ein Tor zu schießen, weshalb ich Buckys Hand nahm und ihn hinter mir her zum Feld zog. Ich sprintete auf Steve zu und klaute ihm den Ball, woraufhin er mich nur verblüfft ansah und ich somit ein Tor schießen konnte. "Ey! Das war nicht fair!", meinte Steve und kam auf mich zu. Schnell versteckte ich mich hinter Bucky, welcher lachen musste. "Hilf mir, Bucky! Beschütze mich vor diesem grässlichen, wütenden etwas!", rief ich und als ich in seine belustigte Miene sah, wusste ich das ich von ihm keine Hilfe erwarten konnte. "Hab ich dich!", rief Steve und hatte mich schon zu sich gezogen um mich durchzukitzeln. "N...Nein...das ist...unfair!...Bucky...Hilf...mir doch endlich!", schrie ich lachend und Bucky kam tatsächlich auf uns zu, aber auch nur um Steve zu helfen und mich weiter durchzukitzeln. "Verräter!", rief ich und sah, dass nun auch Wanda auf uns zu kam und versuchte Steve wegzudrücken. Dieser schnappte sie sich jedoch kurzerhand und fing auch an sie durchzukitzeln, woraufhin sie einen kurzen unerwarteten Schrei losließ, nur um dann, ebenso heftig wie ich, anfangen zu lachen. Nach einer Weile hörten sie dann auf und Wanda und ich lagen halb tot vom lachen auf dem Boden und versuchten uns zu beruhigen. Als ich aufstand und Wanda mit mir hochzog, kam Laura auf uns zu und meinte, dass das Essen fertig wäre. Also machten wir uns alle auf den Weg in die Küche.

Nach dem Essen mussten die Kinder sich schon fertig machen fürs Bett, weswegen ich nochmal kurz rausging, da gerade die Sonne unterging. Ich wusste, dass Bucky mir folgte, da ich Schritte im Gras hörte. Irgendwann blieb ich stehen und schaute mir einfach nur den Sonnenuntergang an. Dabei lehnte ich mich an Bucky, welcher sich einfach nur still neben mich gestellt und einen Arm um mich gelegt hatte. So genossen wir dann noch eine Weile den Sonnenuntergang. Ich spürte, dass Bucky mich die ganze Zeit ansah, weswegen ich mich nach einer Weile zu ihm drehte. "Ist irgendwas?", fragte ich ihn. Er schüttelte jedoch nur mit dem Kopf, "Du bist so wunderschön.". Daraufhin musste ich lächeln. Ich drückte ihm noch einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe ich meinen Kopf auf seine Schulter legte. Ich wusste nicht warum, aber bei ihm fühlte ich mich geborgen und sicher. So standen wir eine Weile dort, als wir dann auch schon wieder reingingen.

Drinnen führte mein erster Weg ins Badezimmer, nachdem ich meinen Schlafanzug, welcher aus einem mir viel zu großen T-Shirt meines ältesten Bruder bestand und mir damit bis zu den Knien ging, geholt hatte. Dort putzte ich mir die Zähne und zog mich um. Ich wollte wieder zurück ins Schlafzimmer gehen, doch Wanda kam mir entgegen und sie sah traurig aus. "Hey. Was ist los? Du siehst so bedrückt aus.", fragte ich, nachdem ich mich zu ihr gesellt hatte und wir nun gemeinsam die Treppe runtergingen. "Ich vermisse die anderen.",meinte sie, während sie sich ein Glas mit Wasser befüllte, "Ich vermisse Natascha und vorallem auch Vision. Sie sind gute Freunde gewesen.". Ich ging zu ihr und umarmte sie. "Sie sind ja nicht aus der Welt. Du wirst irgendwann wieder ganz normal mit ihnen reden und auch wieder lachen können. Nur bis es so weit ist, müssen wir hier warten und ihnen, oder zumindest Tony, die Zeit geben um sich zu beruhigen. Danach wird alles besser. Versprochen. Und jetzt komm. Ich kann morgen endlich mein Motorrad zusammen bauen und wenn ich dafür nicht ausgeschlafen bin, wird das nur noch länger dauern und du willst bestimmt keine angepisste Jola hier rumlaufen haben.".

Daraufhin fing sie an zu lachen und wir gingen wieder in unsere jeweiligen Schlafzimmer.

Inferno//Winter Soldier FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt