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»Wie jetzt? Was meinst du mit Hydra? Ich dachte, die hast du ausgelöscht?«, frage ich verdattert nach. Nat nickt. »Das dachte ich auch.« Wütend werfe ich die Hände in die Luft. »Nat, mir reicht es! Rede in ganzen Sätzen mit mir! Kläre mich bitte auf«, flehe ich. Auch Wanda scheint das ganze hart zu treffen. »Wie viel deutlicher soll ich es dir denn noch machen? Hydra jagt Pietro! Wenn sie ihn nicht schon eingeholt haben«, schnauzt Tasha genervt zurück. Sie scheint es ebenso wenig zu erfreuen, dass sie Hydra nicht zerstören konnte. »Sie haben Pietro nicht«, wirft Wanda ein. Überlegend sieht sie zu Boden. Tasha sieht die Schwester meines Mannes fragend an. »Wenn sie Pietro schon hätten, dann wäre ich die nächste. Außerdem spüre ich, wenn Pietro leidet. Egal, wo er ist«, meint sie. Natasha nickt. »Du hast recht. Pietro wird bestimmt immer noch auf der Flucht sein und sich in den nächsten Tagen bei dir melden. Wanda und ich versuchen derweil, etwas über die Reste Hydras herauszufinden. Du bekommst Pietro zurück«, versucht Tasha mich zu beruhigen. Ich nicke. Erneut findet meine Hand zu meiner Halskette. Ein kleiner Kristall hängt an der Kette aus Gold. Ein Lebenskristall. Immer wieder spiele ich damit herum, wenn ich in Situationen komme, die ein ungewisses Ende mit sich bringen.

Die Tage vergehen, doch Pietro meldet sich nicht. Mit jedem Tag wird es schwerer, meinen Kindern die Wahrheit zu verschweigen. Natasha und Wanda haben auch nicht viel herausgefunden. Natasha hat sich in alles mögliche eingehackt, doch nichts über Hydra herausfinden können. Mittlerweile haben wir sogar Steve und Tony hinzugezogen, doch auch die konnten uns nicht helfen.

Wie so oft in den letzten Tagen verbringe ich viel Zeit in dem Hauptquartier der Avengers. Die Rabauken habe ich ebenfalls dabei, sie spielen gerne in den Gängen herum und toben sich aus. Natasha tippt auf der Tastatur ihres Computers herum, als ihr Blick sich plötzlich verdüstert. »Was? Natasha, was hast du gefunden?«, frage ich neugierig. »Vielleicht einen Standort«, nuschelt die Rothaarige und hämmert erneut auf ihre Tastatur ein, dieses Mal heftiger. Abwartend sehe ich zu Tasha, die sich, völlig in Gedanken versunken auf die Unterlippe beißt.

»Sieht so aus, als könnten wir nach Kanada fahren, um Hydra einen Besuch abzustatten«, erklärt Nat nach kurzem Überlegen und sieht mich abwartend an. »Kanada? Sie müssen noch einen näheren Stützpunkt haben. Natasha, sie haben nicht nur ein Quartier. Bitte, finde ein näheres«, flehe ich verzweifelt. »Leni, wir finden ein näheres. Wenn wir das dort besetzt haben. Ich weiß, am liebsten hättest du Pietro jetzt bei dir. Aber du musst dich gedulden. Wir brauchen einen Plan. Mach dich fertig, in einer halben Stunde geht es los. Wanda und ich denken uns schon was aus. Bestimmt kommen Steve und Tony auch mit.« Ich nicke, auch wenn ich nicht begeistert davon bin, dass wir jetzt nach Kanada müssen.

Eine halbe Stunde später sitze ich in einem Flieger nach Kanada. Natasha spielt Pilotin und Wanda bleibt bei mir, schenkt mir seelische Unterstützung, während Steve und Tony den Plan zu Ende planen.

Erst als wir landen, erfahren wir, was Steve und Tony vorhaben. »Schaffen wir das überhaupt?«, frage ich unsicher. Doch Natasha nickt. »Wir schaffen alles. Bestimmt hast du Pietro bald zurück«, spricht sie mir Mut zu und öffnet die Klappe des Flugzeuges. Wir treten aus und stehen mitten im Wald. Wer hätte auch etwas anderes von Hydra erwartet? Langsam pirschen wir uns an den Standort heran. Wir beobachten die Umgebung mit Argusaugen und richten unsere Waffen auf jede Stelle, die sich auch nur ansatzweise bewegt.

Nach einer Weile lässt ein Schuss uns aufschrecken und wir drehen uns um. Knapp hinter mir trifft eine Kugel in einen Baum ein. Erschrocken sehen wir uns um, die Waffen am Anschlag.

Flucht aus LiebeWhere stories live. Discover now