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»Wir müssen also in den Wald hinter unserem Haus? Oh mein Gott... meine Kinder!« Schnell greife ich nach meinem Handy und wähle die Nummer von Anastasia. »Mum?« Sie klingt recht verschlafen. Kein Wunder, sie hat es sich angewöhnt, jeden Mittag einen Mittagsschlaf zu halten, damit sie sich nicht um 22:00 Uhr von ihren Freunden verabschieden muss, weil sie müde ist. Solange ihre Noten gut sind, lasse ich sie das auch machen.

»Anastasia. Pass auf, es ist wichtig: pack ein paar Sachen zusammen, pack deine Geschwister und fahre in das nächste Hotel.« Meine Älteste setzt bereits an, Fragen zu stellen, doch ich unterbreche sie gleich: »Für Fragen ist jetzt keine Zeit. Na los!« Ich höre, wie Stacy aufspringt und ihre Schranktüren aufmacht. »Okay Mum, mach dir keine Sorgen, ich bringe alle in ein Hotel und schicke dir dann den Standort«, erklärt Anastasia. »Danke Stacy. Ich habe euch lieb.« Damit lege ich auf und wir laufen zum Flugzeug, um schnell zurückzufliegen.

Einige Minuten später bekomme ich eine Nachricht, dass meine Kinder in einem Hotel in der Innenstadt sind. Erleichtert seufze ich auf. Auf meine Lieblinge ist halt einfach Verlass.

Wir landen auf der Wiese vor meinem Haus und steigen aus. Schnell laufen wir nach Osten, mitten in den Wald, wo das nächste Quartier eingezeichnet ist. Leider ist dieses Quartier noch lange nicht das Hauptquartier. Hydra hat scheinbar doch aus dem letzten Mal gelernt, denn jetzt müssen wir ein Quartier zerstören, um ein weiteres zu finden.

Wir streifen durch die Wälder, als wir hinter uns ein Rascheln hören. Blitzschnell drehen wir uns um, als ein Schuss ertönt und Wanda kurz darauf am Boden liegt. Sofort laufe ich in die Richtung, aus der der Schuss kam. Einige Leute von Hydra stehen hinter einigen Büschen und zielen auf mich. Ich schlage sie nieder. Doch einen der Männer habe ich übersehen. Er hält ein Messer aus Eisen in der Hand und sticht zu. Mitten in meinen Oberschenkel. Ich krümme mich vor Schmerz. Nur schwer kann ich mich aufrichten und ihm einen Schlag in den Magen verpassen. Stöhnend taumelt der Mann zurück. Steve, Tony und Natasha haben mittlerweile ebenfalls zu kämpfen angefangen.

Es scheint, als würden wir wieder gewinnen. Doch haben wir uns zu sehr auf unsere Feinde konzentriert und dabei völlig vergessen, dass Wanda verletzt und praktisch kraftlos am Boden liegt. Als meine Schwägerin wieder in den Sinn kommt, drehe ich mich um und sehe gerade so, wie ein fremder Mann sie hochhebt und mit ihr im Wald verschwindet. Ich lasse die anderen drei zurück. Sie sind weder verletzt, noch werden sie entführt. Doch der Mann hängt mich schnell ab. Verzweifelt suche ich nach dem Entführer der Hexe, allerdings sehe ich nichts als Bäume.

Schnell gehe ich zurück zu den anderen. Diese haben die Situation tatsächlich immer noch unter Kontrolle. Sie sind kurz davor, das Quartier zu besetzen und sobald ich dazukomme, ist der Sieg uns sicher. Wir stürmen das unterirdische Gebäude und suchen nach der Tür, die sich von den anderen Türen unterscheidet. Bald schon haben wir sie gefunden und treten in den großen Raum mit einer, an der Wand hängenden Landkarte. »Deutschland?«, frage ich verwirrt. Natasha nickt. »Berlin.«

Flucht aus LiebeWhere stories live. Discover now