[ Kapitel 3 ]

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[Erens P.O.V]


Die Tür zum Behandlungszimmer ging auf und sie unterbrach somit unser Gespräch. Die Ärztin erschien dahinter, sie machte hinter sich die Tür zu und trat vor uns. ,,Sein Puls hat sich normalisiert, aber er ist immer noch nicht wach. Wir machen ein Röntgenbild von seiner Hüfte damit wir sehen können ob sein Knochen beschädigt wurde. Außerdem können wir nicht ausschließen, dass Organschäden entstanden sind. Es könnte sein, dass der Metallstab eine Arterie getroffen hat... Bis dahin können wir das Metallstück nicht entfernen." Informierte uns die Braunhaarige Ärztin über den Zwischenstand. ,,Und wie lange wird es dauern?", fragte Erwin Smith. ,,Ungefähr fünfzehn bis dreißig Minuten." Er nickte. Jetzt sah die Frau mich an und ich fühlte mich irgendwie unwohl unter ihrem Blick. Auf einmal schien ein Licht in ihr auf zu gehen.

,,Du bist ja auch verletzt!" Sie nahm meine Hand und zog mich mit. Ich sah zu Erwin Smith und er sagte nur, dass wir später weiter reden können. Wir betraten den Raum in dem der Junge sein sollte und sie setzte mich auf einen Stuhl. ,,Tut mir leid, aber alle Behandlungsräume sind derzeit überfüllt." Das war kein Problem für mich da der Junge gerade sowieso nicht hier, sondern im neben Zimmer für das Röntgenbild gewesen war. Sie zog sich neue Handschuhe an und holte die notwendigen Materialien. Als die Ärztin wieder bei mir war hob sie meine Haare, die über meine Stirn hingen, hoch und sah sich die Wunde an.

Dann öffnete sie ein Fläschchen mit der Aufschrift 'Isotonische Kochsalzlösung' und säuberte meine Verletzung drumherum. Die Kochsalzlösung legte sie zur Seite und hatte jetzt eine Pinzette in der Hand. Sie entfernte kleine Steinchen aus meiner Wunde und legte die in einen Behälter. ,,Neig dein Kopf zur Seite." sagte sie und ich tat was die Ärztin gesagt hatte. ,,Noch ein bisschen mehr, ja so ist es gut." Und schon kippte sie die Flüssigkeit ganz über meine Wunde und es fühlte sich wie kühles Wasser an. Die Frau tupfte den Rest ab und legte eine Kompresse auf meine Stirn.

,,Zum Glück bist du aufgewacht..."

Durchbrach die Ärztin die Stille während sie mir ein Verband um meinen Kopf wickelte. ,,Was meinen Sie?", fragte ich verwirrt. ,,Ich war dein zuständiger Arzt als du im Koma lagst.", sagte sie sanft. Ich lag im Koma...? Sie bemerkte mein verwirrenden Blick und sie sprach weiter. ,,Ich habe so viele Akten von meinen Patienten mit genommen wie es nur ging und deine ist auch dabei. Du heißt Eren Jäger und hast Asthma bronchiale." sie machte eine Pause ,,Du hattest einen so schweren Anfall erlitten, dass du Ohnmächtig geworden und dann nicht mehr aufgewacht bist."
...Das würde erklären warum ich mich an kaum was erinnern kann. ,,Wie lange lag ich im Koma?" ,,Ungefähr 3 Wochen." Was...?

,,Wieso lag ich so lange im Koma?" ,,Es ist sehr unterschiedlich wie lange ein Koma andauert. Grundsätzlich ist ein Aufwachen aus einem Koma nicht wahrscheinlich, aber möglich - immer wieder gibt es Fälle von Menschen, die nach einem Koma wieder aufgewacht sind. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Ausmaß der Gehirnschädigung. Vor allem bei langem Sauerstoffmangel oder einem Ausfall der Blutzirkulation stehen die Überlebenschancen schlecht." sagte sie ,,Und gerade weil du Sauerstoffmangel hattest und dein Herzschlag immer schwächer wurde, war die Wahrscheinlichkeit, dass du nicht mehr aufwachst sehr hoch. Anders gesagt, du bist knapp dem Tot entwischt!"

Dieses Gefühl in mir lässt mich verunsichern. Ich habe gerade zu hören bekommen, dass ich fast gestorben wäre... und Trotzdem erleichtert mich die Tatsache nicht, dass ich hier lebendig stehe. Unsicherheit. Dieses Wort ist bedrückend und erschaudernd. Als würde man einzelweise unerträglich kaltes Wasser auf die Haut tropfen lassen, sodass man das widerwärtige Kribbeln im ganzem Körper spüren kann.

,,Und wie bin ich ins Krankenhaus gekommen?", fragte ich unsicher. ,,Jemand hat ein Krankenwagen gerufen-" ,,Wie sah dieser Jemand aus?" unterbrach ich sie aufgeregt. ,,Das weiß ich nicht mehr." sagte sie und verstand nicht wieso ich das fragte.

Brennende Lunge

Ein Schwarzhaariger Mann

Beruhigende Worte

,, ...Ah! Entschuldige bitte meine Unhöflichkeit. Mein Name ist Hanji Zoe, schön dich Kennen zulernen!" freudig schüttelte sie meine Hand. Ich war ein wenig überrascht über ihre aufgeweckte Art, aber ich lächelte sie auch an. Die Frau befestigte das Ende von dem Verband streifen. ,,So fertig, jetzt muss ich zu Armin Arlert." sagte sie und ich nickte nur. Ich blieb noch kurz sitzen.

Ich fragte mich was der Junge gerade wohl Träumt oder ob er sich überhaupt etwas Vorstellt. Vielleicht ist er gerade an einen Dunklen Ort und versucht mit angst zu verstehen wo er sich befindet. Oder er ist an einem Ort der jenseits meiner Vorstellung war. Was wenn sein Beckenknochen wirklich beschädigt wurde... Es würde ja bedeuten, dass wenn er wieder aufgewacht ist wahrscheinlich nicht mehr gehen kann. Ich stand auf und ging zur Tür. Nachdem ich sie geöffnet und hinter mir wieder geschlossen hatte wollte ich mich auf die Suche nach Erwin Smith machen, da er mir noch einpaar Fragen beantworten musste. Zwar wurden mir schon von Hanji Zoe viele Fragen beantwortet, trotzdem habe ich kein blassen schimmer was hier eigentlich los ist.

Der Gang, von dieser Abteilung, erstreckte sich bis hin in die Tiefe und mein Blick blieb bei dem Gesuchten Mann stehen. Erwin Smith bemerkte mich und gleich darauf bewegte er sich zu mir. Kurz vor mir blieb er stehen und sah mich mit einem Festen Blick an. ,,Folge mir zu meinem Büro, da ist es ruhiger.'' Ohne eine Antwort meinerseits ging ich ihm hinterher. Wir stiegen in den Lift, wo wir schon vorher drinnen waren. Eine Handvoll anderer Menschen betraten den Lift auch und Kommandant Erwin Smith drückte auf den Knopf mit der zwei. Es war ein kurzer Weg zum zweiten Stock, aber die anstrengende Stille ließ ihn wie Stunden anfühlen.
Das gewohnte 'Ding' ertönte endlich und Erwin führte mich zu seinem Büro.

Die Tür zum Büro wurde geöffnet und es erschien ein steriler weißer Raum. Ich setzte mich, nachdem Erwin Smith sich auch gesetzt hatte. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte, die Menge meiner Gedanken überschlugen sich und es kam nichts raus. Erwins erwartungsvoller Blick verursachte, dass es schlimmer wurde. So entstand eine unangenehme Stimmung im Raum. ,,Sie müssen ziemlich verwirrt sein, nicht wahr?." Innerlich dankte ich ihm für den Anfang. Ich nickte zustimmend. ,,Ich erzähle Ihnen alles was bis jetzt bekannt ist..."

Burning Love [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt