Prolog

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Die laute Musik dröhnt in meinen Ohren und der Bass kribelt in meinem Bauch. Der Alkohol benebelt mein Gehirn. Und gerade weil ich noch keinen Alkohol trinken darf, genieße ich jeden Schluck des Vodkas. Ich tanze wild umher, dränge mich an die anderen knapp begleideten Körper und gnieße mein junges Leben.

"Stacy? Wir müssen! Morgen ist Schule", meint mein Bruder. Obwohl seine Lippen mein Ohr praktisch berühren, muss er schreien, damit ich ihn verstehe. "Okay, geht schon einmal vor! Ich komme nach. Muss nich einmal auf die Toilette", erkläre ich schreiend. Mein Bruder nickt und geht mit unseren Freunden und unserer Schwester nach draußen. Ich suche die Toilette auf.

Der Gang, in den ich abbiege, um zu den Toiletten zu gelangen ist ruhiger. Überall sind irgendwelche Graffittis. Das Licht ist rot. Eine Farbe, die Betrunkene scheinbar gerne aggressiv macht, denn in diesem Gang gab es schon besonders viele Prügelein. Das weiß ich nur, weil dies mein Lieblingsclub ist und ich wöchentlich hierherkomme.

Nachdem ich mich erleichtert habe, möchte ich nach draußen gehen. Doch ich werde von hinten gepackt. Mir wird ein Tuch gegen die Nase gedrückt. Reflexartig halte ich die Luft an. Das haben Mum und Dad mir schon eingeflösst, als ich nicht einmal zehn war. Doch der unbekannte Angreifer merkt meinen Versuch nicht ohnmächtig zu werden und drückt das Tuch fester gegen Mund und Nase. Letztendlich muss ich doch atmen und falle langsam aber sicher in schwarzes Nichts.

Love of a familyWhere stories live. Discover now