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Meine Wut erfüllt meinen ganzen Körper, strömt durch mein Blut und schickt elektrische Schläge durch meine blauen Adern. Nur nebenbei spüre ich, wie ich den Boden unter den Füßen verliere und bedrohlich in der Luft schwebe. Ich versuche nicht einmal die Kontrolle zurückzuerlangen. Alles was ich will, ist diesen Roboter zu zerstören.

All die Energie die durch mich hindurchströmt wird mit einem Stoß freigesetzt. Eine Druckwelle erfüllt die Ruinen des Bunkers. Die anwesenden Avengers werden gegen die Wand geschleudert, John fliegt einige Meter von dem Steinhaufen runter.

Ich sehe alarmiert zu Pietro, als mir klarwird, was ich getan habe. Er stöhnt leicht, rappelt sich allerdings schon wieder auf. Mein Ehemann sieht zu mir, nickt und stellt sich gerade hin.

Auch die anderen stehen schon wieder und machen sich bereit, John in den Arsch zu treten. Stöhnend versucht John sich wieder aufzurappeln, doch sein Bein steckt unter einem Felsen fest.

"Wie schaltet man dich aus?", frage ich mit fester, lauter Stimme. Doch ich entlocke nichts weiter als ein belustigtes Lachen aus Johns vorlauten Mund.

"Ich verrate euch doch nicht, wie ihr mich besiegt", spukt er uns vor die Füße und sieht und verächtlich an. "Lieber sterbe ich. Aber das ist so gut wie unmöglich." Sein dreckiges Lachen hallt von den Wänden wieder und einige kleine Steine bröckeln von der Decke auf uns hinab.

Mit einem Ruck entzieht John dem Felsen sein Bein und will sich aufrappeln. Doch Pietro hat schnell reagiert und läuft auf ihn zu, hält ihn am Boden. Gerade als auch die anderen Avengers sich in Bewegung setzen, stößt der Roboter Pietro von sich. Schmerzerfüllt zischt mein Mann am Boden auf, während John sich aufrappelt.

Steve, Tony, Wanda und meine Schwester stürzen sich auf John, während ich zu Pietro eile, der sich den Rücken hält. "Geht es dir gut?", frage ich besorgt, während ich ihm aufhelfe. Pietro nickt, küsst meine Wange und stürzt sich ebenfalls ins Gefecht.

Ohne Sinn und Verstand schlagen die Avengers mit allem, was sie in die Hände bekommen, auf den Roboter ein. Schnell stelle ich fest, dass wir so nicht gewinnen können.

John schleudert gerade Steve gegen eine Wand und schmeißt Natasha mit Leichtigkeit zu Boden. Wandas Magie hält er zwar nicht stand, doch es scheint ihm nichts auszumachen, Bekanntschaft mit der Wand zu machen. Stattdessen rappelt er sich wieder auf und geht auf Pietro zu, der gerade in seiner Nähe ist.

Jeglicher Verstand schwindet, als ich sehe, dass mein Mann in Gefahr ist. Ich springe zwischen meinen Liebsten und den Roboter, hebe kampflustig meine Fäuste.

Stumm, aber mit zusammengekniffenen Augen, kommt der Roboter auf mich zu. Ich setze zum Schlag an, doch John wehrt geschickt ab. Er setzt selbst zum Schlag an, doch meine Reflexe sind schnell. Ohne das ich es bemerke, kontrolliere ich meine Magie und halte seinen Arm davon ab, mit voller Wucht in meinen Bauch zu rammen.

"Wo ist meine Tochter?", zische ich betont langsam, während ich den Roboter gegen die Wand presse. John hält mit aller Macht gegen mich, doch sogar ein mechanisches Wesen kann nichts gegen meine Magie ausrichten.

"Im... Im Keller", ächzt John, gibt nach. Schnell sehe ich zu meinem Ehemann, der nickt und bereits losläuft.

"Und jetzt sag mir, wie man dich abschaltet!", befehle ich wütend, presse ihn weiter in die Wand.

"Niemals!"

Noch bevor ich reagieren kann, kommt Steve von der einen, und Tony von der anderen Seite. Während Tony mit seinem Anzug auf ihn feuert, rammt Steve sein Schild in die Brust des Roboters.

Vorsichtig lasse ich John los. Sein Kopf hängt leblos dort, seine angespannten Arme erschlaffen. Unkontrolliert fällt der Roboter um. An seinem Hinterkopf mache ich eine Klappe aus, die kaum sichtbar von angeklebten Haaren verdeckt wird.

Vorsichtig, immer noch kampfbereit, knie ich mich zu ihm und öffne diese Klappe. Auf einem alten Bildschirm steht in roten, leuchtenden Buchstaben: Defekt. Neben dem Bildschirm ist ein Schalter. Schnell lege ich ihn um und das leise Surren aus seinem Körper verstummt.

|~|

Erleichtert treten wir aus den Ruinen. Zwischen Pietro und mir läuft Stacy. Zitternd und völlig abgemagert hält sie sich an ihren Eltern fest, sagt kein Wort. Ihre Haare sind filzig und ihre Kleidung dreckig. Hätte ich John nicht schon leblos zurückgelassen, würde ich ihn wahrscheinlich nochmal töten.

"Wir bringen dich jetzt nach Hause, Schatz", flüstere ich meiner Tochter ins Ohr. Sie nickt erschöpft, setzt sich auf die Rückbank unseres Autos. Besorgt sehe ich ihr dabei zu, wie sie die Tür zuzieht und sich langsam anschnallt.

"Glaubst du sie wird wieder?" Ich wende mich an Pietro, der nur mit den Schultern zuckt.

"Sie ist deine Tochter. Natürlich wird sie wieder." Behutsam nimmt er mich in den Arm und haucht einen Kuss auf meinen Scheitel.

Love of a familyDonde viven las historias. Descúbrelo ahora