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For you..
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„Es wird Zeit.", flüsterte Jimin, welcher sich eng an die Brust des anderen drückte, die von keinem Stoff mehr bedeckt wurde. Yoongi reagierte nicht. Der blonde strich nur weiter durch Jimins weiche Haare und atmete tief seinen Geruch ein. Es war ihm egal, dass er nach Schweiß roch. Jimin hatte sich sein erstes Mal nie vorgestellt. Er war davon ausgegangen, so etwas intimes nie zu erleben und sicher nicht im Winter über einem dunklen Nachthimmel mitten im Wald. Doch er bereute es keineswegs. Es hatte sich gut angefühlt so von Yoongi berührt zu werden und er hatte gespürt, dass es dem siebzehnjährigen auch gefallen hatte.

Keiner von ihnen hatte eine Uhr dabei, doch Jimin wusste, das es kurz vor Mitternacht war. Jetzt oder nie, er musste es hinter sich bringen. Er richtete sich auf, schob die Decke, die sie um sich gelegt hatten, zur Seite und hielt Yoongi seinen Pullover hin.
„Zieh dich wieder an, ich möchte nicht, dass du krank wirst.
„Ich werde sowieso krank.", erwiderte Yoongi und beobachtete, wie Jimin in seinem Rucksack kramte. Er wollte nicht, dass dieser Tag vorbei ging. Er hatte doch viel zu wenig Zeit mit Jimin gehabt. Er wollte ihn nicht gehen lassen.

Letztendlich zog er doch seinen Pulli über und ging auf Jimin zu, um ihn zu umarmen. Sofort schlang der andere ebenfalls seine Arme um ihn.
„Hab ein glückliches Leben Yoongi. Du verdienst alles dieser Welt, bitte werde glücklich okay? Für mich."
„Ich werde es versuchen. Für dich.."
Mit einem traurigem Lächeln sahen sie sich an. Yoongi nahm Jimins Hand sanft in seine. Dann nahm er das Messer aus Jimins anderer Hand. Es war ein Messer aus ihrer Küche, doch es würde genügen, um einen das Leben zu nehmen. Er wusste nicht, wie er das ganze hier überhaupt aushielt. Es fühlte sich alles so unreal an, als wäre es nicht echt.

„Ich liebe dich Jimin."
Yoongi ließ Jimins Hand los und fuhr über Jimins nackte Brust. Eine Weile standen sie so da, bis Jimin die Schmerzhafte, aber irgendwie auch angenehme, ruhige Stille, unterbrach.
„Ich muss es jetzt tun. Du musst nicht zuschauen, wenn du nicht möchtest."
Yoongi schüttelte den Kopf: „Ich will bis zum letzten Augenblick bei dir sein. Lass mich dir helfen."
Erstaunlich ruhig nahm Yoongi das Messer und legte es in Jimins Hand. Er legte seine Hand auf die von Jimin und lehnte seine Stirn gegen Jimins. Ein letztes Mal spürte er Jimins Lippen auf seinen. Sie waren kalt und schon etwas Wund von den vielen Küssen, die sie zuvor schon geteilt hatten. Sanft bewegten sich ihre Lippen gegeneinander, während Yoongi Jimins Hand, welche das Messer umschloss, zu der Brust des braunhaarigen führte.

Eine Gänsehaut überzog Jimins Haut, als er das leichte kratzen der Messerspitze spürte. Tief blickten sie sich in die Augen, während ihre Lippen still aufeinander verweilten. „Ich liebe dich auch Yoongi. Nur im falschen Leben..", hauchte Jimin gegen die Lippen des anderen. Er drückte das Messer fester gegen seine Brust, wodurch ein Stechen sich an dieser Stelle ausbreitete. Es fühlte sich verlockend an und Jimin spürte das Verlangen, sich diesem Schmerz endlich hinzugeben. Es war schon lange Zeit dafür, endlich alles loszulassen.
Yoongi entfernte das Messer leicht von Jimins Brust. Er wusste, er musste es hinter sich bringen, musste Jimin loslassen. Plötzlich fühlte er sich stärker als je zuvor. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sie heftig gegen die von Jimin presste, ohne seinen Blick von Jimins Augen abzulassen. Dann stieß er das Messer gezielt in Jimins Brust.

Jimin keuchte auf, drohte nach hinten zu fallen, doch die Felswand stützte ihn. Yoongi beobachtete, wie Jimins glänzende Augen langsam blass und müde wurden. Er entfernte sich von seinen vollen Lippen, aus denen nun langsam der rote Lebenssaft herausfloss. Trotz der schmerzen lächelte Jimin. Er glitt an den Felsen nach unten, bis er in dem feuchten Gras lag. Yoongi beugte sich über ihn. Umfasste mit seinen großen Händen Jimins Gesicht.
„Auf Wiedersehen Jimin."
Dann wurden die Augen des Jungen unter ihm leblos. Er spürte wie die Wärme aus Jimins Körper glitt, doch er ließ seine Hände weiterhin auf Jimins Wangen verweilen. Er weinte nicht, konnte nicht mal denken. Er betrachtete nur Jimins Gesicht, wie seine Haut immer blasser wurde, bis sie fast glasig wirkte, wie bei einer Porzellanpuppe.

Er wusste nicht, wie lange er über Jimin gebeugt da saß, es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Und doch hatte er als er mit wackeligen Beinen aufstand, das Bedürfnis sich wieder neben den leblosen Körper zu knien. Ohne jegliche Gefühle sammelte er die Sachen zusammen. Er packte die Decken in den Rucksack, sowie Jimins Anziehsachen. Nur in Boxer lag Jimins Körper im feuchten Gras. Der Mond stand nun schon hell am Himmel und ließ ihn wie ein Engel wirken. Ein gefallener Engel, dachte Yoongi. So etwas in der Art war Jimin wohl gewesen. Mit einem Lächeln betrachtete er den Leblosen Körper noch. Dann verließ er den, für ihn, magischen Ort. Er hielt den dunkelblauen Hoodie, den Jimin zuvor getragen hatte, fest an sich gedrückt, während er in der Dunkelheit nach Hause lief. Zum Glück konnte er sich die Wege leicht merken.

Sobald er die Wohnungstür geöffnet hatte, wurde er von seiner Mutter in eine Umarmung gezogen. Er reagierte nicht, stand nur da und ließ es über sich ergehen. Seine Mutter löste sich wieder von ihm, scheinbar hatte sie gemerkt, dass Yoongi nicht reagiert hatte.
„Wir haben uns solche Sorgen gemacht, wo warst du? Wieso hast du nicht geantwortet?"
Besorgt schaute sie ihn an.
„Lass ihn doch erstmal seine Schuhe ausziehen.", vernahm der siebzehnjährige die Stimme seines Vaters. Also zog er seine Sachen aus und ging mit seinen Eltern zum Sofa.
„Also, wo warst du? Ist irgendwas passiert?"

„Ich war mit Jimin auf einem Date. Im Wald.."
Yoongi musste Lächeln. Was für ein schönes Date es doch eigentlich gewesen war. Er wünschte, er könnte es wiederholen, doch das war nun unmöglich.
„Sag uns bitte nächstes mal bitte Bescheid. Wir haben uns solche Sorgen gemacht als wir gemerkt haben, dass ihr beide wie aus dem nichts verschwunden wart!"
Yoongi nickte auf die Worte seiner Mutter hin nur.
„Wo ist Jimin eigentlich?", fragte Yoongis Vater. Auch seine Mutter schien nun verwirrt. Natürlich, eigentlich hätte Jimin hier sein müssen, ein Wunder, dass es Ihnen erst jetzt auffiel.

„Er ist da, wo er hingehört."
Seine Stimme war bei diesen Worten ruhig. Ein zufriedenes Gefühl machte sich in seiner Brust breit. Die Worte auszusprechen, machte ihm klar, dass es wahr war. Es war richtig so.

Lost Boy||YoonminWhere stories live. Discover now