★Epilog★

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Drei Tage lag er einfach nur im Bett. Er hatte sich tatsächlich eine Erkältung eingefangen, was kein großes Wunder war. Seine Eltern versuchten so gut es ging für ihn da zu sein, doch es half nicht wirklich. Natürlich hatten seine Freunde bemerkt, dass er nicht zur Schule kam und da er ihnen nicht auf ihre Nachrichten geantwortet hatte, waren sie ihn gestern besuchen gekommen. Scheinbar hatten sie von seinen Eltern erfahren, was passiert war. Bis jetzt war Jimins Leiche noch nicht gefunden worden und Yoongi hoffte zum einen, dass dies so bleiben würde, doch andererseits hatte er dadurch immer noch Hoffnung, alles wäre nur ein schlechter Traum gewesen und Jimin war irgendwo da draußen am Leben. Doch er versuchte sich auch ohne Beweise klar zu machen, dass es vorbei war. Jimin war nur noch in Form von Erinnerungen bei ihm. Und das war okay so.

Manchmal konnte er die Tränen nicht zurück halten und hasste sich dafür, Jimin einfach gehen lassen zu haben. Die meiste Zeit lag er jedoch reglos im Bett und tat nichts. Er stand nur auf um auf Toilette zu gehen und etwas zu trinken. Bis jetzt hatte er nur Zwei Toast gegessen, welche dafür gesorgt hatten, dass er wieder angefangen hatte zu weinen. Toast würde ihn den Rest seines Lebens an Jimin erinnern, denn es war das erste, was dieser jemals zu sich genommen hatte. Oft kamen die wenigen Momente, die er mit Jimin geteilt hatte, in seinen Kopf. Immer wieder spielte er sie vor seinem inneren Auge ab.

Am vierten Tag raffte er sich schließlich doch auf. Er wusste, er konnte nicht ewig einfach im Bett liegen. Er stützte sich auf seinem Schreibtisch ab, als sich schwarze Punkte vor seine Augen schlichen. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment abfallen und ein hoher pfeifender Ton brannte sich durchgängig in seine Ohren.
Als er wieder klar sehen konnte, ging er zum Fenster um es zu öffnen. Es war spät am Nachmittag und der Himmel neigte sich in der Nähe des Horizonts zu einem leuchtenden Orange, welches mit einem sanften Rosa verschmolz. Ein ziehen in seiner Brust brachte ihn dazu, sich wieder umzudrehen. Er wünschte, er könnte sich den Himmel mit Jimin an seiner Seite anschauen, doch alleine dieses wunderschöne Spektakel zu sehen, Tat nur noch mehr weh. Er ließ seinen Blick über seinen Schreibtisch gleiten, auf welchem alle möglichen Papiere, Stifte und Bücher durcheinander lagen. Das meiste waren Schulsachen, doch ein Zettel passte nicht in das Hilflose Bild. Yoongi griff nach dem Papier und sah es sich an. Es war voll beschrieben in einer schönen ordentlichen Schrift. Yoongi selbst hatte es nicht geschrieben, was bedeutete, jemand anderes hatte diese Nachricht ihm zubringen wollen. Sofort verschnellerte sich Yoongis Herzschlag, als Jimins Gesicht vor seinem inneren Auge auftauchte. Konnte das wirklich sein?
Mit dem Papier in der Hand legte er sich wieder ins Bett und began zu lesen.

Hallo Yoongi,
ich weiß nicht wann du das hier lesen wirst und ich hoffe du bist gerade glücklich, egal wie lange es schon her ist. Mein Tod.. ich schreibe diesen Brief hier früh morgens, an dem Tag, der unser letzter war.. Es tut mir so leid, wirklich. Ich wünschte mein Leben wäre anders verlaufen und ich wäre normal. Hätte ich jedoch alles was passiert ist nicht erlebt, hätte ich dich nie getroffen..
Als ich dich das erste mal gesehen habe, habe ich dich nur aus der Ferne beobachtet. Ich wollte dich nicht stören. Doch beim zweiten Mal hatte ich das Verlangen mit jemandem zu reden. Mein ganzes Leben war so trostlos und ich habe der Menschheit die Schuld gegeben. Weißt du noch, wie du mir widersprochen hast? Mir gefiel deine Art, sie gab mir neue Hoffnung.
Als du an einem Abend dann nach Hause kamst, nachdem du dich mit deinen Freunden getroffen hast, weißt du noch? Ich war dabei Kreuzworträtsel zu lösen. Doch dann durchfuhr mich so ein Blitz und ich spürte deinen Wunsch mir nah zu sein.. ich spürte deine Gefühle für mich und das verwirrte mich und machte mir zugleich Angst. Ich wollte nicht das du so für mich empfindest, du hast etwas besseres verdient.. Deshalb bin ich weggelaufen. Doch ich habe gemerkt das auch meine Gefühle für dich zu stark waren, als das ich mich dagegen sträuben könnte. Deshalb der Kuss.. Er war schön, auch wenn es mitten im Wald bei regen und nachts war.
Du warst das, was mir gefehlt hat Yoongi. Wärst du nicht gewesen, hätte ich mich weiterhin irgendwo verkrochen und nichts mit meinen Leben anfangen können. Durch dich wurde mir meine Menschlichkeit bewusst und das war das wichtigste, was mir passieren konnte. Danke.. Ich liebe dich.

Jimin


Das war es nun mit dieser Geschichte..

...aber natürlich gibt es noch andere schöne Geschichten auf meinem Profil wo ihr gerne vorbei schauen könnt:)

Lost Boy||YoonminWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu