Q•10/working without you

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Lange musste Yoongi nicht auf Besuch warten. Er saß vielleicht zehn Minuten alleine in dem Raum, ehe es an der Tür des Besucherbereichs klopfte und Jimin eintrat. Yoongi sah ihm an, dass er geweint hatte und sah den rothaarigen besorgt an. Der minthaarige stand auf und lief zu der Scheibe. Leicht lächelnd legte Yoongi eine Hand an die Scheibe. "Ich würde dich jetzt so gerne in den Arm nehmen und sagen dass alles wieder gut wird.", sagte der ältere. Jimin lächelte ebenfalls leicht und legte seine Hand an die Scheibe, an der Stelle wo Yoongi seine liegen hatte. "Es wird alles gut, Yoongi. Ich vertraue Taehyung und vertraue dass er es schafft.", sagte Jimin und war mal wieder den Tränen nahe. "Baby, bitte nicht weinen bitte. Ich hasse es dich weinen zu sehen."
"Tut mir leid." Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des jüngeren. 

Das Handy des Rotschopfs klingelte und er ging mit einem Seufzer dran. "Hallo?" Die Stimme von Jin ertönte auf der anderen Seite. "Jimin, es tut mir wirklich leid dich von Yoongi weg zu holen, aber es gibt einen neuen Fall."
"Und mit wem soll ich bitte arbeiten?"
"Ich werde für Yoongi einspringen."
"Wie? DU springst für Yoongi ein?"
"Hab ich doch gerade gesagt. Ich will nicht, dass du jetzt mit jemand Fremden arbeiten musst."
"Aber wer leitet dann das Revier?" Kurz herrschte Stille. Dann fluchte Jin. "Daran habe ich nicht gedacht…"
"Hat Hoseok nicht Erfahrung im Außendienst?"
"Er hat ein Jahr lang als Ermittler gearbeitet, bevor er zur Pathologie wechselte… ich glaube ich weiß worauf du hinaus willst."
"Wir könnten ihn mal fragen."
"Ich habe gerade noch eine andere Idee. Komm erstmal aufs Revier."
"Ja, ich bin in spätestens einer halben Stunde da."
"Gut, bis gleich." 

Jimin legte mit einem Seufzer auf und sah entschuldigend zu Yoongi. Dieser lächelte ihn verstehend an. "Geh und lös den Fall. Ich komm klar." Jimin lächelte ebenfalls. "Danke. Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch.", erwiderte Yoongi und Jimin verließ den Raum und fuhr zum Revier. Er wollte lieber bei Yoongi bleiben, doch irgendwie musste er ja Geld verdienen und die Miete zahlen. Ohne Yoongi würde sich das Bett wahrscheinlich leer anfühlen. 

Auf dem Revier ging Jimin direkt zum Büro von Jin. Seine Laune war nicht die beste, wie sollte sie auch wenn der Freund in Quarantäne war und vielleicht stirbt. Nachdem er klopfte und ein 'herein' ertönte, trat Jimin in das Büro seines Bosses. Dort warteten schon Hoseok und Jin. Allein schon an dem Blick von Jimin, sah Jin dass es ihm scheiße ging. Auch Hoseok sah es und nahm den jüngeren in den Arm. "Tut mir wirklich leid Jimin.", sagte Jin. "Ist okay, irgendwie muss ich ja die Miete bezahlen." Kurz herrschte Stille, ehe Jimin wieder das Wort ergriff und fragte: "Was steht an?" Jin nickte, als würde er sich wieder daran erinnern warum sie eigentlich hier waren.

"Ihr sollt jemanden finden. Sein Name ist Jack Smith, US Amerikaner, hat hier in Seoul Urlaub gemacht. Seine Frau hat bei der Polizei in New York angerufen, er sollte schon seit einer Woche wieder da sein. In New York haben sie ihn nicht gefunden, auch nicht auf Überwachungskameras am Flughafen. Deshalb haben sie sich hier gemeldet und gefragt ob wir uns drum kümmern. Es handelt sich um einen 25 jährigen US Amerikaner, 1,80 Meter groß, schwarze, kurze Haare. Das letzte mal als er gesehen wurde trug er ein schwarz weiß gestreiftes Shirt, eine dunkelblaue Jeans, weiße Vans und ein schwarzes Cappy von den 'New York Yankees'.", erklärte Jin an seinen Schreibtisch gelehnt, mit der Akte in der Hand. "Noch Fragen?" Jimin und Hoseok sahen sich an und schüttelten schließlich beide mit dem Kopf. "Gut, dann an die Arbeit." Der Ermittler und der Kriminaltechniker nickten und verließen das Büro, jeder eine Kopie der Akte in der Hand.

"Jack hat im Sunset Hotel ein Zimmer gebucht, fangen wir da an.", schlug Jimin vor, worauf Hoseok nickte und sie sich zum Auto des jüngeren begaben. Jimin startete den Wagen und fuhr an den Rand der Stadt, wo sich das Hotel befand. Es hatte eine riesige Fensterfront und eine Aussichtsplattform auf dem Dach. Von dort konnte man den Sonnenuntergang wirklich gut beobachten. Normal hätte der rothaarige bei dem Gedanken an einen Sonnenuntergang über Seoul gelächelt, doch seine Laune war zu weit unten im Keller, als dass er jetzt seine Lippen zu einem Lächeln verziehen könnte.

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