Q•17/messenger of bad news

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Leicht zögernd klopfte der Ermittler mit den roten Haaren an der Tür des Hauses von Yoongis Eltern. Er wollte dies nicht tun. Er wollte einem netten alten Ehepaar nicht den Abend verderben und ihnen sagen, dass ihr Kind vielleicht sterben wird. Aber er musste es tun, bevor sie über andere Wege davon erfahren und es so nur noch schmerzhafter werden würde. Die Tür wurde geöffnet und Juhee stand dahinter. "Jimin Schätzchen was machst du denn zu so einer Uhrzeit noch hier?", fragte sie und wurde ein wenig besorgt, als sie den, sonst eigentlich immer recht fröhlichen, jungen Mann so fertig und zerstört vor sich stehen sah. "Was ist denn los Jimin?", fragte sie sie besorgt und zog Jimin in das Haus. "Ich muss Ihnen und Kibum etwas wichtiges sagen.", antwortete Jimin ruhig, aber mit so einer Trauer und Erschöpfung in der Stimme. Juhee nickte und zog ihn mit ins Wohnzimmer.

Als Kibum Jimin erblickte lächelte er erst, wurde jedoch ebenfalls besorgt als er den jungen Ermittler so sah. "Gott Jimin was ist denn mit dir passiert?", fragte er und rückte ein wenig um Jimin Platz auf der Couch zu machen. "Es geht um Yoongi.", begann er ohne groß um den heißen Brei zu reden. "Er… wir hatten einen Fall und er wurde mit einem unbekannten Virus infiziert. Er steht unter Quarantäne und keiner weiß wann er da wieder rauskommt und ob er es überhaupt überlebt.", berichtete Jimin niedergeschlagen. "Es tut mir so leid. Ich hätte ihn beschützen müssen. Ich hätte irgendetwas tun müssen, hätte es verhindern müssen."

Yoongis Eltern saßen einfach nur geschockt da und hörten wie der junge Mann sich entschuldigte, und zwar für etwas, wofür er gar nichts konnte. "Das ist nicht deine Schuld Jimin. Ganz bestimmt nicht.", sagte Juhee und nahm die Hände des Rotschopfs in ihre. "Geh nach hause und ruhe dich aus.", sprach sie mit ruhiger Stimme. Beide rissen sich zusammen. Sie wollten nicht vor ihm weinen, er war schon fertig genug und genug überfordert mit dem ganzen. Sie wollten es ihm einfach nicht noch schwerer machen, weshalb sie nur für diese kurzen Augenblick stark blieben. Jimin nickte. "Sie können sich bei Seokjin melden, er wird Ihnen noch alles wichtige mitteilen.", sagte er und verabschiedete sich kurz darauf und verließ das Haus.

Er setzte sich in sein Auto und fuhr von dem Haus weg, ehe er stehen blieb. Es war einfach zu viel für ihn. Verkrampft krallte er sich in das Lenkrad, legte seinen Kopf darauf ab und ließ seinen Tränen freien lauf und dabei riss er sich noch zusammen. Jimin wusste genau, dass Yoongis Eltern jetzt erst ihre richtigen Gefühle zeigten. Er wusste, dass sie es ihm nicht zumuten wollten sie so zu sehen. Es brachte jedoch nichts, er hatte es ihnen bereits angesehen und wusste es. Der Rotschopf wusste nicht wie lange er einfach so da saß, es musste jedoch eine Weile gewesen sein. Als er sich wieder ansatzweise beruhigt hatte fuhr er weiter zu seinen Eltern. Ihnen musste er es auch noch sagen und dort könnte er sich dann auch nochmal ausheulen und würde getröstet werden.

Tief durchatmend fuhr Jimin los und stand kurze Zeit später vor dem Wohnhaus in dem seine Eltern ihre Wohnung hatten. Mit verheulten Augen stand er schließlich vor der Tür und klingelte, worauf das altbekannte Summen ertönte und er eintrat, die Treppen hoch lief und kurz darauf von seiner Mutter empfangen wurde. Geschockt und besorgt sah sie ihren Sohn an, der mit verheulten Augen und einfach fix und fertig vor ihr stand. Sie nahm ihn einfach in den Arm ohne zu fragen was ist. Sie wusste jetzt brauchte er einfach eine Umarmung. Und ab da brachen bei dem Rotschopf alle Dämme. Lautes Schluchzen war in der Wohnung und im Treppenhaus zu hören. Vorsichtig zog Yunai ihren Sohn in die Wohnung, drehte sich um und schloss die Tür. Sie dirigierte sich und Jimin ins Wohnzimmer und setzte sich mit ihm auf das Sofa, wo Jongdae und Jihyun den jungen Ermittler besorgt musterten. Sie hatten die Schluchzer bereits gehört und fragten sich was los war, jetzt wussten sie dass diese Schluchzer von ihrem jüngsten kamen.

Jihyun stand auf und lief in die Küche, dort holte er ein Glas Wasser für seinen Bruder. Sicherheitshalber nahm er auch nochmal eine große Tafel Schokolade mit. Er hatte die Vermutung dass es etwas mit Yoongi zu tun hatte. Noch nie hatte Jihyun seinen kleinen Bruder so weinen sehen und es tat ihm im Herzen weh. Genauso wie den Eltern, die den jüngsten bereits beide umarmten und trösteten. Jihyun schmiss sich ebenfalls dazu.

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