Q•32/Surprise

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Point of view: Jimin

Mein Wecker klingelte heute um neun Uhr. Jin hatte gestern so komisch gegrinst und gestrahlt und mir gesagt, ich solle mir für heute frei nehmen. Heute war mein Geburtstag. Mein erster ohne Yoongi, seit er in mein Leben trat und es so viel besser gemacht hatte. Ich würde so gerne zu ihm, doch Dr. Kim sagte dass es nicht gut wäre. Welchen Grund es dafür auch immer gab. Aber er war einer der wenigen kompetenten Ärzte und ich vertraute ihm wenn es um sowas ging.

Ein Blick auf mein Handy zeigte mir die vielen Nachrichten von Taehyung. Ich las sie mir durch und beschloss ihn an zu rufen. Würde ich schreiben, wäre das diskutieren noch anstrengender. "Taehyung, nein.", sagte ich, als er den Anruf annahm. "Ach komm schon Jimin!"
"Taehyung, ich will nicht. Ich feier meinen Geburtstag nicht, auch nicht wenn du alles vorbereitest."
"Aber ich hab schon so gut wie alles vorbereitet." Ich konnte sein Schmollen vor mir sehen. "Wenn du nein sagst, schicke ich Jungkook. Der bekommt dich rum. Außerdem, würde Yoongi das wollen? Dass du alleine in eurer Wohnung hockst und da drinnen versauerst?" Fuck, damit hatte er mich. "Na schön… wann und wo?", gab ich schließlich nach. "Ich hole dich um sieben bei dir ab."
"Ist gut. Bis dann Tae.", sagte ich und legte auf.

Ein Seufzen entfloh mir und ich richtete mich auf, um mir einen Kaffee zu machen. Ich trank den ersten Schluck meines Kaffees und spürte wie die Flüssigkeit meinen Hals herunterlief. Wohlig seufzte ich auf und trank einen weiteren Schluck. Ich fühlte wie das Koffein begann durch meine Adern zu fließen und langsam wurde ich wach. Mein Blick glitt ins Wohnzimmer und zum Klavier. Ein leichtes Lächeln verzog meine Lippen und ich lief auf das Instrument zu, nachdem ich meinen Kaffee abgestellt hatte. 

Ich setzte mich auf den Hocker und legte meine Hände auf die Tasten. Vorsichtig fing ich an die Tasten herunter zu drücken und zu spielen. In dieser Zeit hatte ich mir das Klavierspielen selbst beigebracht. Bücher studiert, Websites gelesen und Tutorials gesehen. Jetzt spielte ich relativ gut, auch wenn ich niemals an Yoongis Nivau herankommen würde. Es erinnerte mich an ihn, ließ mich fühlen als sei es bei mir und genau das brauchte ich im Moment.

Es klingelte und ich schreckte auf. Hatte ich wirklich so lange gespielt? Ich stand auf und lief zur Tür um diese zu öffnen. Kurz darauf stand Tae vor meiner Wohnungstür und grinste mich an, genau wie Jin gestern. "Na komm, wir gehen los.", sagte er. "Ich ziehe mir noch was anderes an. Warte hier solange.", seufzte ich und erhielt ein Nicken als Antwort, bevor ich im Schlafzimmer verschwand. Ich zog mir etwas anderen an und trat wieder zu Taehyung.

Er griff nach meiner Hand und zog mich aus der Wohnung, trug dabei die ganze Zeit ein Lächeln auf dem Gesicht. "Bleib mal kurz hier stehen.", sagte er als wir vor meinem Auto standen. Er holte ein schwarzes Band aus dem Auto und stellte sich hinter mich. "Tae, was hast du vor?", fragte ich unsicher als er es mir vor die Augen band. "Vertraue mir, wir haben eine Überraschung für dich." Erneut seufzte ich und gab ein 'na gut' von mir.

Taehyung half mir beim Einsteigen und ich hörte wie er um das Auto herum ging und auf der Fahrerseite einstieg. Ich hörte wie er den Motor startete und den Gang einlegte und merkte wie er losfuhr. Meine Motivation hielt sich wirklich in Grenzen, doch ich war verdammt neugierig, wo Taehyung mich hin brachte. Und vor allem welche Überraschung auf mich wartete. Die Neugierde überwiegte nach einem kleinen Kampf in meinem Kopf dann doch und ich wurde aufgeregt. 

Ein Lachen ertönte neben mir. "Na, doch neugierig?", fragte Taehyung lachend. Ich nickte nur als Antwort, wusste nicht genau ob er es wahrgenommen hatte oder nicht. Ich beließ es trotzdem bei dem Nicken und sagte weiter nichts. "Entspann dich Jimin.", lachte mein Sitznachbar. "Wie lange fahren wir noch?"
"Nicht lange, vielleicht fünf Minuten." Ich nickte wieder. Im Auto war es elendig warm, weshalb ich das Fenster ein Stück runter machte. Direkt stieg mir ein bekannter Geruch in die Nase. Es roch nach Abgasen, wie in jeder Großstadt doch da war noch was anderes. Wasser. Wir waren in der Nähe vom Fluss.

QuarantineWhere stories live. Discover now