∭ 10K Special Part 1 ∭

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"Und das ist wirklich in Ordnung?" Jungkook hatte zwar schon zwei Mal diese Frage gestellt und beide Male die selbe Antwort darauf bekommen, doch noch immer war er sich da nicht ganz sicher. Er wusste zwar, dass seine Schwester eine großartige Mutter und eine ebenso großartige Frau war, doch es kam ihm trotzdem seltsam vor.

"Man, Kooks. Wenn ich es dir doch sage. Deine Schwester meinte, es wäre ihr sogar recht, wenn ich mitgehen würde, sie hat mir nämlich noch eine Liste in die Hand gedrückt, was ich alles zu besorgen habe. Also mach dir keinen Kopf und komm endlich", antwortete Hoseok zum dritten Mal an diesem Tag.

"Wenn du meinst. Ich finds trotzdem nicht gut, wenn sie mit einem kranken Kind allein zu Hause sitzt", tat Jungkook seine Bedenken daraufhin kund.

"Ach komm, Kooks. Deine Schwester ist erwachsen und kann das schon ganz gut selbst entscheiden. Du erinnerst dich? Sie ist Krankenschwester ...", mischte sich nun auch Yoongi ein, der direkt auf seine Bemerkung einen mahnenden Blick seines Freundes Jimin erhielt.

"Also, was ist jetzt? Wollen wir nun endlich los oder nicht?", warf schließlich auch Namjoon ein, der sich für das heutige Treffen extra frei genommen hatte. So wie alle anderen auch, denn der Termin für dieses Treffen war mühsam mit allen zusammen ausgetüftelt worden, damit sie dies zusammen als eine große, bunt gemischte Familie machen konnten. Leider hatte Hana sich mal wieder eine Erkältung eingefangen, woraufhin Jungkook vor Sorge fast umgekommen war, denn die Kleine war mehr krank, als gesund. Taehyung war es, der ihn in dem Punkt beruhigen konnte und ihm erklärte, dass das Immunsystem eines Kleinkindes sich erst noch entwickeln und ausprägen musste. Es sei nicht ungewöhnlich, wenn Babys und Kleinkinder permanent krank waren.

"Dann lasst uns nochmal kurz besprechen, wer was macht", forderte Seokjin, weil er seine kleine Chaostruppe kannte. Sie würden im Endeffekt alles machen, aber eben nicht das, was sie eigentlich tun sollten, wenn sie nicht explizit nochmal darauf hingewiesen wurden. Und Seokjin, als ältester und einziger, der den Überblick behielt, sah sich in der Verantwortung, die Jungs zu managen. Und ganz vielleicht machte er es auch aus dem Grund, weil er es an sich liebte, seine Stärke in puncto Management auszuleben, aber nur ganz vielleicht.

"Ich hab hier unendlich viele Punkte auf der Liste, die meinem Schatz noch eingefallen sind", stöhnte Hoseok auf und wedelte seinen Freunden mit der Liste vor der Nase herum. Die mussten daraufhin erstmal seine Hand einfangen, damit sie überhaupt etwas lesen konnten.

"Die Gute hat aber auch an alles gedacht. Und die ist wirklich mit dir verwandt, Kooks?", grinste Yoongi frech, weil er es sich nicht nehmen lassen wollte, seinem guten Freund doch nochmal eins reinzuwürgen.
"Arsch", quittierte dieser nur. "Stimmt", konterte Jimin. "Aber mein Arsch!"

Seokjin machte den nächsten Versuch, sachlich zu werden. "Okay. Also ich denke, es ist am besten, wenn ich in dem Lebensmittelladen schon mal das ganze Essen bestelle."
"Ich kapier nicht, warum du jetzt schon alles bestellen willst, Jin. Es ist doch noch Zeit bis zur eigentlichen Feier...", überlegte Jimin angestrengt, woraufhin Seokjin erklärend den Finger hob und ihm seine Planung näher brachte: "Das stimmt schon. Aber du musst bedenken, dass man für knapp 100 Gäste sehr viel  Essen braucht. Und die Läden haben meistens nur ein gewisses Kontingent zur Verfügung, und ich habe keine Lust, einen Tag vorher von einem Laden zum nächsten zu tingeln, um alles zusammenzusammeln." 

Jimin nickte verstehend. Keinen Moment würde er an Seokjins Planung etwas anzweifeln, immerhin war er als Leiter einer Restaurantkette dabei voll in seinem Metier. 
"Ganz schön viele Leute ...", bemerkte Yoongi, der sich schon jetzt etwas unwohl fühlte bei dem Gedanken, mit so vielen Menschen in einem Raum zu sein. "Tja ... aber so eine Dol ist nun mal ein riesiges Fest! Das weißt du ... und jetzt schau nicht so bedröppelt, du kriegst das schon hin, Yoongs", versuchte Namjoon ihn zu beruhigen, noch bevor der sich richtig in seine Gedanken rein steigern konnte. 

"Weiter im Text", sagte Seokjin streng, ehe er seine Überlegungen weiter aufzählte. "Hoseok, Kookie und Jimin könnten sich um Geschenke, Kleid und Jobawi kümmern. Gastgeschenke und Deko übernehmen dann Tae und Yoongi. Namjoon, du schaust bitte auf die Dienstpläne. Ich möchte gerne zwei Köche zur Unterstützung dabei haben, sonst habe ich selbst nämlich nichts von dem Fest. Kümmerst du dich bitte darum? So ... Hab ich was vergessen?" Der Gruppenälteste schielte noch einmal auf die Liste in Hoseoks Hand. Er wollte die fest eingefahrenen Pärchen absichtlich etwas trennen, denn nur so konnte er sicher sein, dass sie ihren Aufgaben zur Zufriedenheit nachkamen und ihre Zeit nicht mit Turteleien vergeudeten. Außerdem hatte Yoongi ihn vor ein paar Tagen angerufen und gefragt, ob er irgendwie dafür sorgen könnte, dass er mit Taehyung ein bisschen Zeit allein hatte. Seokjin hatte ihm daraufhin versichert, dass er es bestimmt irgendwie hinkriegen würde.

Nach ein paar ebenso kurzweiligen wie überflüssigen Diskussionen erhielt der Älteste der Runde endlich von allen die Zustimmung zu seiner eigenwilligen Gruppeneinteilung und konnte somit auch sein Versprechen gegenüber Yoongi einhalten. 

Damit war es beschlossene Sache, und die sieben Jungs betraten die große Eingangshalle des nur allzu bekannten Einkaufszentrums mitten in der Stadt.

Jimin war es, der plötzlich wie angewurzelt stehen blieb und sich stirnrunzelnd umsah. Die anderen bemerkten dies und stoppten, obwohl sie schon auf dem Weg zu den Rolltreppen waren.
"Und du tust was genau da grade?" witzelte Hoseok, der sich das Lachen nicht verkneifen konnte, als er sah, wie sich Jimins Stirn in tiefe Falten legte vor lauter Nachdenken.

"Ich ... dachte nur, dass wir doch den Aufzug nehmen könnten", teilte der seine Gedanken mit, ohne nachzudenken, was er da grade sagte.

"Vergiss es. Hast du schon so gründlich verdrängt, was damals passiert ist?", wehrte Yoongi augenblicklich ab, doch da mischte sich Jungkook ebenfalls ein. "Ach kommt, ich find die Idee nicht schlecht. Der guten alten Zeiten wegen!"

"Mit euch hat man es aber auch nicht leicht ...", kam es murrend von Seokjin, der bereits befürchtete, dass sie nun wieder in die nächste Diskussion verfallen würden. Denn wenn sie eins sehr gut konnten, dann war es eben das - endlos diskutieren und zu siebt acht verschiedene Meinungen haben. Aber das gehörte zu einer intakten Familie ja auch irgendwie dazu. 

"Also mir ist es egal", fügte Taehyung hinzu, der die Chance nicht ungenutzt ließ, sich an den Arm seines Freundes zu klammern. Mit einem verliebten Lächeln auf dem Gesicht betrachtete er Jungkook. Faszinierend, dass nach all der Zeit kein bisschen der Liebe aus seinem Blick gewichen war, sobald er Jungkook ansah.

"Du würdest doch alles machen, wenn Kookie es toll findet", bemerkte Yoongi, der verzweifelt versuchte, von Jimins flehenden Blicken nicht genauso weich gekocht zu werden. Er wollte ganz bestimmt nie, nie wieder in diesen vermaledeiten Aufzug einsteigen, und schon gar nicht in genau dieser Besetzung. Das hieße nun wirklich, das Schicksal über Gebühr heraus zu fordern. Aber leider war er, wie eigentlich immer, nicht dazu in der Lage, Jimin eine Bitte abzuschlagen, vor allem dann nicht, wenn der ihn so anschaute.
"Oh ... na gut. Also von mir aus ...", gab er schließlich klein bei, woraufhin Hoseok freudig in die Hände klatschte. Er fand die Idee auch nicht schlecht, auch wenn er gestehen musste, dass er seit dem Vorfall für gewöhnlich doch Treppen bevorzugte. Die Wahrscheinlichkeit, gleich zwei Mal in seinem Leben mit den selben Personen und im selben Aufzug stecken zu bleiben, war aber so astronomisch gering, dass er für seinen Teil kein Hindernis sah.

Jimin hingegen bedankte sich für den Zuspruch seines Freundes mit einem schmatzenden Küsschen auf die Wange. So cool Yoongi auch nach all der Zeit immer noch nach außen hin wirkte - Jimin hatte ihn voll in der Hand.

Namjoon hatte die Szenerie vor ihm mit einem Schmunzeln betrachtet. Er liebte es einfach, die anderen um sich zu haben und ihre zuweilen doch recht amüsanten Diskussionen zu verfolgen. Sie waren für ihn eine kleine, heile Familie geworden, die er um nichts in der Welt mehr missen wollte. Er hätte beinahe allem zugestimmt, was sie beschlossen hätten. Auch wenn es manchmal ein "bisschen" schwachsinnig war.

"Wundervoll! Dann lasst uns mal los." 

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Hier ist der erste von insgesamt 3 Teilen. Viel Spaß beim Lesen ♡

𝗲𝗹𝗲𝘃𝗮𝘁𝗼𝗿ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ|ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWhere stories live. Discover now