💕 1 💕 Deinstallation

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POV. Ren Hai Zhen(任嗨珍)

"Du willst mich wohl verarschen! Deshalb hast du Mathe verpasst?!", rief Nam Jae-Yong geschockt aus und fing dann an zu lachen. "Du...bist echt...verrückt.", brachte er zwischendurch heraus und machte sich weiterhin lustig über mich. Toller Freund.

Ich verdrehte die Augen, umgriff den Löffel in meiner Hand noch fester und schlug ihn dann in den vollen Teller zurück. Das Essen spritzte nach oben und zwei fette Flecken landeten auf meiner weißen Schuluniform. "Scheiße." Hastig versuchte ich das gröbste mit der Serviette abzuwischen und stieß das Tablett anschließend aus meiner Reichweite. Linsen schmeckten mir sowieso nicht.

"Ich mein es ernst, Jiang Jia Hao ist definitiv wieder in der Stadt. Weshalb sonst sollte mein Alarm losgehen?", versuchte ich in zu überzeugen und stützte meine Arme eindringlich auf dem Tisch ab.

Die Mensa füllte sich langsam, aber zu unserer rechten und linken waren immernoch genügend Plätze frei. Natürlich - denn niemand wollte freiwillig neben uns sitzen, hahaha.

"Schau mal Ren Hai Zhen, weißt du wie unwahrscheinlich es ist, dass er wieder in Singapur ist? Sein Vater hat ihn regelrecht aus der Stadt verbannt, alles klar? Und ganz unschuldig bist du an der Geschichte auch nicht."

Er hatte recht.

"Zweitens, ist es sogar noch denkbarer, dass du auf der Brücke deinem Seelenverwandten über den Weg gelaufen bist...und selbst diese Wahrscheinlichkeit nähert sich asymptotisch gegen Null, also-"

"Oh mein Gooott, hör auf mit Mathe.", unterbrach ich in bettelnd. Die zwei Stunden bei Mr.Williams heute morgen hatten mehr als ausgereicht, um meine Gehirnzellen zum Brutzeln zu bringen.

"Ich kann dir helfen...mit Mathe mein ich.", bot er an und ich schüttelte sofort den Kopf.

"Jetzt lenk nicht vom Thema ab. Ich werde dir beweisen, dass ich Recht habe. Er ist zu 100% wieder in der Stadt." Meine Überzeugung hielt sich kaum in Grenzen und ich lächelte breit.

"Okay okay, aber bitte hör mit diesem verträumten Blick auf und ess lieber, sonst hast du am Ende kalte Pampe." Dabei stopfte er sich selbst einen vollgehäuften Löffel in den Mund und ich legte die Stirn in Falten und verzog angeekelt den Mund. Wie konnte er das nur essen?

"Ich verzichte."

Nam Jae-Yong kratzte das letzte bisschen aus seinem Teller heraus und schaute meinen fast unangerührten Teller bemitleidend an.

"Du kannst es haben.", erlaubte ich und in wenigen Augenblicke hatte er auch seine zweite Portion verputzt.

"Sei froh, dass du Jiang Jia Hao endlich los bist." Er beugte sich näher zu mir und schaute mich verschwörerisch an. "Ich würde ja gerne ein Tauschgeschäft mit dir machen."

Lachend gab ich ein missbilligendes Schnauben von mir. "Ja klar."

Ich wusste ganz genau, von wem die Rede war - Gao Tai Wei. Und gerade als man vom Teufel sprach, ging Jae-Yongs Josome-Ton an...ohne dem Bejo-Ton natürlich.

"Willst du das nicht endlich mal deaktivieren?" Ich verstand meinen besten Freund manchmal wirklich nicht.

"Wieso? Dann weiß ich wenigstens, wann er in der Nähe ist." Klang plausibel.

Ich wollte ihm nicht weh tun, aber wozu waren beste Freunde denn da, wenn sie nicht die nackte Wahrheit aussprachen?

"Du weißt schon, dass er dich niemals mögen wird, richtig? Um genau zu sein, behandelt er dich wie Dreck."

"Wenn ich könnte, würde ich sofort aufhören ihn zu lieben." Er seufzte theatralisch und schaute abwesend auf sein Handy. Manchmal glaubte ich insgeheim, Jae-Yong mochte wie Gao Tai Wei mit ihm umsprang, aber diesen Gedanken würde ich für mich selbst behalten.

⚡Underdogs⚡Where stories live. Discover now