💕5💕 Gao Tai Weis Vater

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❄️POV. Ren Hai Zhen(任嗨珍)

Am darauffolgenden Tag hatten wir eine Hohlstunde, in der wir das Schulgebäude verließen und auf dem Parkplatz umherschlenderten.

Ich schaute jedes einzelne Auto an, in der Hoffnung, den gelben BMW unter ihnen zu finden, aber aussichtslos.

"Das macht einfach keinen Sinn. Jiang Jia Hao ist wieder zuhause, aber geht nicht zur Schule." Die ganze Situation trieb mich seit gestern ins Grübeln.

"Vielleicht macht er hier nur Urlaub und geht in ein paar Tagen wieder nach Sydney.", spekulierte Nam Jae-Yong, was garnicht mal so abwegig klang, bloß...

"Es sind keine Feiertage, wieso sollte er mitten im Schuljahr Urlaub machen?"

Mein bester Freund seufzte müde, ganz offensichtlich genervt von dem immergleichen Gespräch.

"Denk einfach nicht mehr darüber nach. Wahrscheinlich ist es sowieso besser, wenn er sich schnell wieder verzieht."

Meine Mundwinkel sanken trübselig nach unten und ich nickte. Es machte für mich schließlich keinen Unterschied, was in Jiang Jia Haos Leben vor sich ging, er hatte sein Leben und ich meins. An der Tatsache, dass unsere Leben auf zwei völlig anderen Pfaden verliefen, ließ sich nichts rütteln oder drehen.

Ich hörte auf, die Autos zu begutachten, versuchte meine Stimmung wieder zu heben und zog Nam Jae-Yong deshalb fies grinsend Richtung Sportplatz.

"Was soll das?", meckerte er und riss sich los, aber nur aus dem Grund, weil ich ihn dadurch am Gummibärchenessen hinderte. Nachdem er sich wieder befreit hatte, stopfte er sich genüsslich weitere bunte Gummibärchen in den Mund.

Er war echt total ahnungslos, wohin wir gerade gingen, zumindest anfangs. Erst als wir den Sportplatz erreichten, dämmerte es ihm und er schoss wütende Blicke auf mich ab.

"Was soll der scheiß?!"

Ich wich leicht zurück, überrascht von seinem lauten Ton und seiner Wortwahl. Wenn Jae-Yong ein Wort wie Scheiße in den Mund nahm, musste er richtig aufgebracht sein.

Auf dem Sportplatz trainierte die Fußballmannschaft und Gao Tai Wei war einer von ihnen. Ich dachte, es wäre vielleicht ganz unterhaltsam zuzuschauen.

"Ich verzieh mich jetzt wieder.", brummte Nam Jae-Yong und wollte gerade umkehren, als ich ihn an mich drückte und mich für die Aktion entschuldigte.

⛰️POV. Gao Tai Wei (高太威)

Verdammte scheiße, was machte der jetzt hier? Ich meinte nicht Nam Jae-Yong mit seiner neuen besten Freundin...naja ok den auch, aber eigentlich meinte ich den Mann im schwarzen Anzug hundert Meter weiter weg. Er stand da einfach bloß und verfolgte das Treiben auf dem Fußballfeld.

Ich spielte den Ball schnell an Joshua weiter und meinte dann: "Ich muss mal kurz weg, bin gleich wieder da."

Langsam joggte ich zu dem bewegungslosen Mann und bekam ein mulmiges Gefühl. War er alleine gekommen?

"Ist etwas mit meinem Vater?" Der Mann, namens Li Xiang, war ein Angestellter der Gao-Familie und Assistent meines Vaters. Wenn also er hier war, konnte Gao Guan Yu nicht weit sein.

"Er wartet bereits auf sie." Er deutete mit leichter Verbeugung und formeller Geste in Richtung Parkplatz und tatsächlich, Gao Guan Yu's schwarze Limousine konnte definitiv nicht übersehen werden.

Ich schritt auf den Wagen mit verdunkelten Scheiben zu und öffnete die Tür.

"Fùjin[Vater]", setzte ich knapp als Begrüßung an und nahm ihm schräg gegenüber Platz

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"Fùjin[Vater]", setzte ich knapp als Begrüßung an und nahm ihm schräg gegenüber Platz. Damit hatte ich den größt möglichen Abstand zwischen uns rausgeschlagen.

Er blieb zuerst stumm, musterte mich von oben bis unten und schüttelte dann enttäuscht den Kopf.

"Ich habe dich nicht auf diese Schule geschickt, damit du einem Ball hinterherjagst und jetzt auch noch meinen Wagen verdreckst."

Langsam schaute ich an mir herunter. Die Stollenschuhe waren mit Erde verklebt und kleine Dreckbollen hatten sich nun abgelöst und verteilten sich auf dem teuren Boden. Mein Trikot war verschwitzt, genauso wie meine Haare, die mir in dicken Strähnen in die Stirn hingen und erst kurz über meinen Augen endeten. Schnell Strich ich sie auf die Seite, wo sie normalerweise auch hingehörten, aber sie fielen sofort wieder an ihren Ursprung zurück.

"Ich war bei deinem Rektor."

Von Panik ergriffen riss ich die Augen auf, was Gao Guan Yu mit einem süffisanten Grinsen kommentierte.

"Hattest du etwa vor, deine miserablen Leistungen vor deinem eigenen Bàba [Papa] zu verheimlichen?"

Bei dem Wort Bàba zog sich mein Magen unangenehm zusammen und ich wusste nicht, welche Anwort von mir erwartet wurde, also ließ ich meine Lippen verschlossen.

"Absofort wirst du nicht mehr in dieses Sportteam gehen und konzentriest dich voll und ganz auf deine schulischen Leistungen."

"Was?! Aber ich bin der Captain, sie brauchen mich!", protestierte ich, doch bereute es augenblicklich.

Gao Guan Yu hob eine seiner lichten Augenbrauen und bedeutete mir mit einem Klopfen auf den Sitz neben sich, mich dort hin zu setzen.

Unbehaglich folgte ich seiner Anweisung und spürte dann das heiße Pochen und Ziehen in meiner Wange. Sofort schreckte ich zurück und drückte meine Hand auf die rechte Backe, auf die er soeben mit der flachen Hand geschlagen hatte.

"Hab ich dich nicht gelehrt, wie du zu sprechen hast?"

Ich senkte den Kopf ergeben und wagte es nicht, ihn anzusehen, aber in mir loderte die Wut. "Duìbùji." [Entschuldigung]

"In Zukunft kommst du nach dem Unterricht sofort nach Hause und treibst dich nicht noch in der Gegend herum."

"Duì" [okay]

"Und du wirst einen Nachhilfelehrer bekommen."

"Duì" Ich traute mich nicht, noch irgendetwas anderes einzuwerfen.

"Geh jetzt und zieh diese dreckigen Klamotten aus. Ich erwarte dich heute Abend pünktlich zuhause."

Ohne noch länger Zeit zu verschwenden, stieg ich aus der schwarzen Limousine aus und eilte geradewegs Richtung Umkleide.

Ich spürte die heißen Tränen der Wut, weil ich mich so schwach und machtlos fühlte. Gegen meinen Vater kam man einfach nicht an.

Als ich die Umkleide erreichte, schmiss ich meine Schuhe von den Füßen und warf sie, dreckig wie sie waren, energisch in die Sporttasche zurück. Am liebsten würde ich jetzt auf was einschlagen.

Und gerade als ich das dachte, wurde ich von hinten umarmt und gegen jemanden gedrückt. Ich wusste sofort, wer es war und augenblicklich richtete sich meine Wut gegen diese Person.

"Hat er dir was angetan?" Wie konnte er sich nach all der Zeit und nach all den gemeinen Dingen, die ich ihm angetan hatte, immernoch um mich sorgen?

Ich riss mich von ich los und drehte mich zu ihm um, nur damit ich meine Hände nach Nam Jae-Yong ausstrecken konnte und ihn zu Boden schubste.

"Lass mich endlich in Ruhe!", schrie ich so laut ich konnte und rannte überstürzt aus der Umkleide raus. Meine Tasche hatte ich gerade noch zum greifen bekommen und rannte nun so weit wie möglich.

Nam Jae-Yong machte mit seinem netten Verhalten alles noch viel schlimmer und ich ließ mich erschöpt hinter der Schule, bei den Müllcontainern, zu Boden gleiten.

Verdammt, ich vermisste ihn so sehr. Konnte Jae-Yong nicht einfach wieder der Alte werden?

"Scheiß Joalarm. Scheiß Liebe.", brummte ich und vergrub mein Gesicht an meinen Knien.

⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️⛰️
Bye for now Bejos💖

⚡Underdogs⚡Where stories live. Discover now