12. 🌹 KAPITEL

1.8K 126 7
                                    

Tennessee, Nashville; Juli 2016

Chloe

Am Montag bin ich früh in der Firma und stelle fest, einer der ersten zu sein. Nachdem ich mich mir einen Kaffee gemacht habe, fahre ich meinen Computer hoch und fange an liegengebliebene Mails aufzuarbeiten.

Nach diesem Zwischenfall auf der Veranda, ist am Samstag nicht mehr spektakuläres passiert. Der Abend verlief sogar nach Plan und ich hätte nicht stolzer sein können. Doch immer wieder ist mir dieser Moment mit Alex durch den Kopf gegangen. Diesen Blick den er mir zugeworfen hat. Diese Spannung die in diesem Moment zwischen uns war. Es war Elektrisierend und ich bin mir sicher, er hat es ebenfalls gespürt.
Das er dann gehandelt hat, wie er wahrscheinlich immer handelt wenn ihm jemand zu nahe kommt. Er hat seine Maske aufgesetzt und eine Mauer um sich gebaut die nicht mal ein Bulldozer einreißen hätte können.
Doch als er mit dieser Schönheit geredet hat, war so viel Regung in seinem Gesicht. Sie hat etwas in ihm Ausgelöst was ich nicht beschreiben kann. Ob sie die Frau auf den Fotos ist? Bedeutet sie ihm etwas? Aber warum war das Gespräch so verhalten.
Ich schüttle den Kopf um meine Gedanken zum Schweigen zu bringen. Ich habe kein Recht in sein Leben einzudringen, egal was mal zwischen uns war. Auch wenn mein Herz immer schneller schlägt in seiner Gegenwart, dass ich nur noch mein Blut in den Ohren rauschen höre. Dass ich nicht wie ein dümmlicher Teenager vor ihm stehe und sabbere, ist alles.

Pünktlich um acht Uhr ertönt meine Sprechanlage und ein kurzer Befehl, in sein Büro zu erscheinen, ertönt.
Mit einer Tasse Kaffee für ihn bewaffnet und die Auswertung der Gala am Wochenende, betrete ich sein Büro. „Guten Morgen Mr. Callahn." Ich schreite, da ich endlich gelernt habe etwas eleganter auf den Schuhen zu gehen, zu seinem Schreibtisch und stelle ihm die Tasse vor die Nase. Sein Blick wandert nach oben und wie jedes Mal, wenn seine eisblauen Augen mich ansehen, schlucke ich die Schmetterlinge runter. In schwarz gekleidet blickt er mich an, doch dieses Mal erkenne ich tiefe Ringe unter seinen Augen. Sein Kinn ziert ein drei Tage Bart und Alex sieht aus als hätte er das gesamte Wochenende nicht geschlafen.
Sein Blick fällt auf den Kaffee und ich bin froh ihm einen geholt zu haben.
„Haben Sie die Akte von der Spendengala?" Fragt er wie immer forsch, als er auch schon seine Hand ausstreckt und diese verlangt.
„Ja. Bitte schön." Lächelnd wie immer reiche ich ihm den Braunen Umschlag und versuche zu ignorieren wie schlecht er aussieht. Was ist passiert, dass ihn etwas so fertig macht? Er blättert kurz in die Auswertung der Spenden, die ich schon an die Zuständige Organisation übergeben habe. „Kann ich sonst noch etwas für sie tun?" Er legt die Akte weg und als er gerade zu sprechen beginnt klopft es. Ohne auf eine Antwort zu warten, stürmt ein Junger Mann in sein Büro.
„Alex. Wir haben ein Problem." Kurz hält er inne, als er mich bemerkt. Sein Blick gleitet über meinen Körper, den ich heute in einem schwarzen Kleid stecken habe. Sein Blick ist mir ein wenig unangenehm, daher räuspere ich mich, was seine Augen wieder in mein Gesicht lenkt. Er hat lockige blonde Haare, die etwas zu lange sind und graue Augen. Er ist schlank und relativ groß, kommt aber an Alex nicht ran. Sein äußeres Erscheinungsbild ist gepflegt und ordentlich. Er trägt ein weißes Hemd und schwarze Anzughosen. In einer Hand trägt er seinen Laptop.
Hinter mir stöhnt Alex genervt und ich wende mich ihm wieder zu.
„Liam. Ich brauch keine weiteren Probleme." Dass Alex diesen jungen Mann duzt wundert mich. Bis jetzt habe ich das bei keinem mitbekommen. Unerschrocken geht Liam auf seinen Schreibtisch zu und stellt sich neben mich.
„Du bist nun mal der Chef, also musst du dich darum kümmern." Das kurze aufblitzen von Wut in Alex Augen entgeht mir nicht. Sollte es Liam gesehen haben, ignoriert er es weitestgehend.
Dieser wirft mir einen fragenden Blick zu, der etwas Arrogantes in sich trägt.
„Liam das ist meine Assistentin Miss Cambell." Stellt mich Alex kurz vor. Liams Gesicht wirkt Freundlich, als er mir seine Hand reicht.
„Miss Cambell sehr erfreut. Mein Name ist Liam Callahn. Ich bin Chef in der Buchhaltungsabteilung." Ich ziehe eine Augenbraue nach oben, als ich den Nachnamen des Mannes höre. Ähnlichkeit besteht nicht wirklich zwischen den beiden.
„Sehr erfreut." Ich ergreife seine Hand und schüttle sie. Sein lächeln wird breiter und eine Gänsehaut ziert meine Arme. Irgendwie kann ich ihn nicht einschätzen und das macht mir mehr sorgen, als ein Arroganter Chef. „Ich lasse sie jetzt alleine." Ich blicke kurz zu Alex der nickt. Liam hat sich schon ihm zugewandt und knallt ihn den Laptop auf den Schreibtisch.
Erst als ich das Büro verlasse, fangen sie zu reden an.

Fateful Night - Für immer verbundenWhere stories live. Discover now