The Bandit Of Hearts

Kapitel 69

Roxanas Sicht

Vorsichtig hebe ich Asha hoch und sie rammt mir ihre Fingernägel in den Rücken, weswegen ich aufstöhne. "So viel zum Thema verspielt, Gossow" raunt sie mir ins Ohr und küsst meinen Kiefer entlang, während ich meine Schlafzimmertür aufmache. "Oh Parker, ärger mich weiter und ich werde dich ärgern" grinse ich gehässig und lasse uns auf das Bett fallen. Und dann passiert genau das, was sicher jedem mal passiert ist. Egal ob beim Sex, vor dem Sex, oder beim drauf rum hüpfen. Es knackt einmal laut und die gesamte Matratze sinkt ein. Lachend lässt Asha mich los und ich grummle vor mich hin, hebe die Matratze an und Überraschung, das Lattenrost ist vollkommen im Arsch. Da hilft Panzertape auch nicht mehr. "Super ... und wo bekomme ich jetzt noch ein Lattenrost her?!" fluche ich herum und werde mit dem Kissen abgeschmissen. "Nirgendwo. Aber ich kenne da jemanden, der ein großes Bett hat und darin mit dir ganz unvernünftige Dinge anstellen will" grinst Asha verführerisch und mit einem mal ist die Lust wieder da. Allerdings geht die Wohnungstür auf und mein Handy klingelt. Jones. Und dann sehe ich auf die Uhr, 17:45 Uhr. Also muss ich los.

"Ich bin wieder da" lächelt Justin ins Zimmer und ich nicke, Asha winkt ihm leicht zu. "Ich muss los, Löwe. Kommt Julia noch vorbei, gehst du zu ihr?" versuche ich die Abendplanung von meinem Brudee heraus zu bekommen, da ich nach der Arbeir zu Asha will. "Julia kommt noch vorbei, du kannst also nach der Arbeit zu Asha" lächelt er und verschwindet im Zimmer. "Und jetzt abmarsch zur Arbeit mit dir" lächelt Asha, während ich mein Handy entsperre. Jones hatte noch geschrieben, dass ich frei hätte. Er will, dass ich Zeit mit meinen Liebsten verbringe und vernünftig schlafe. Schnell antworte ich und werde von der Seite umarmt. "Ich muss heute nicht los, Jones hat mir frei gegeben" lächelt ich Asha an und bekomme einen liebevollen Kuss auf die Wange. "Was hälst du dann von einer Date-Night, meine Schöne?" frage ich grinsend und werde erstaunt angesehen. Wir sind schon lange nicht mehr ausgegangen und es fehlt uns beiden. "Sei um 21 Uhr bei mir, zieh deine Arbeitskleidung an" grinst Asha, drückt mir einen Kuss auf die Lippen und will gehen, allerdings ziehe ich sie an der Hand zurück und drehe sie zu mir. "Pass auf dich auf, bis nachher. Ich liebe dich" lächel ich verliebt, drücke ihr einen Kuss auf die Stirn und werde ebenfalls verliebt angelächelt, dann geht sie. Ich will ihr zeigen wie sehr ich es bereue, so gewesen zu sein.

Schmunzelnd stapfe ich die Treppen zu Ashas Apartment hoch, da ich gerade ein Dejavu habe, als ich sie vor ihrer Ex "gerettet" habe. Gerade als ich die Tür aufschließen will, wird diese aufgerissen und ich an der Jacke gepackt und rein gezogen. "Na Rox" grinst Asha und legt die Hände unter meine Jacke. "Na Ash" grinse ich zurück und will sie küssen, allerdings bekomme ich ihre flache Hand auf die Lippen. Und dann werde ich auch schon direkt von Seryy angesprungen, welche auf meine Schulter klettert und sich da auch hinsetzt. "Das wäre ein Foto für dein Instagram" grinst Asha und die Augen verdrehen gebe ich ihr mein Handy, verschränke die Arme und ziehe die Augebraue hoch, da kommt auch schon der erste Blitz. Gerade als ich denke das ich jetzt Ruhe mit den Bildern habe und Seryy kuscheln kann, kommt der nächste Blitz. "Okay Babe, reicht auch" lache ich und setze die Katze auf meine Schulter zurück. "Lass mich das übernehmen. Kochst du uns was?" lächelt sie und ich lege meine Hände an ihre Taille. "Kommt drauf an, was du haben möchtest" lächel ich und bekomme einen Kuss auf den Kiefer. "Mach einfach Lasagne" schmunzelt Asha und ich nicke. "Einmal Lasagne für meine Traumfrau, wird erledigt" grinse ich und Seryy verzieht sich von meiner Schulter, wie sie hoch gekommen ist. Schnell ziehe ich die Jacke aus, hänge sie an den Haken und sehe, wie Asha den Beitrag erstellt. Schnell umarme ich sie von hinten, schnappe mir mein Handy, schiebe es in die Hosentasche an der Seite vom Knie und umklammere sie so fest, dass sie ihre Arme nicht bewegen kann. "Hey!" lacht sie schallend und wirft sich gegen mich, was ich abfangen kann. "Statt zu kochen, können wir auch bestellen und die Zeit zum kuscheln nutzen" schlage ich vor und lege meinen Kopf schräg auf ihre Schulter, drücke ihr einen Kuss auf die Schläfe und lasse ihre Arme frei. Sofort wandert ihre Hand zu meinem Nacken und sie beginnt diesen zu kraulen. Ich muss alles tun, um diese Frau für immer an meiner Seite zu wissen. "Klingt noch besser. Bekomme ich jetzt dein Handy wieder?" grinst sie und ich gebe ihr lachend mein Handy. "Klar, solange du dir der Ausmaße bewusst bist" antworte ich und klaue mir gekonnt ihr Handy aus ihrer Arschtasche. "Pack das Handy zurück, Gossow" schmunzelt sie nur und ich entsperre es mit ihrem Muster. "Worauf hast du Lust?" frage ich und öffne schonmal die App. "Auf Sex" grinst sie verführerisch und ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange. "Ich meinte aber an Essen, meine Schöne" lache ich und werde am Kiefer gepackt. "Bestell einfach eine Familienpizza, Salami und Peperoni mit extra Käse. Dann pack das Handy zurück und warte ab" grinst Asha und schnell bestelle ich die gewünschte Pizza.

Vorsichtig schiebe ich das Handy in ihre vordere Hosentasche und lege meine Arme um ihren Bauch. "Soll ich weiter warten?" frage ich schmunzelnd und sehe, wie sie den Beitrag hochlädt.

Das erste Bild, wo ich noch nicht Seryy kuschel zuerst, dann das andere. Unten drunter hat sie geschrieben: "What you think what you get when you get together with Neo King vs. what you really get 😂🥰😍"

"Achja, so ist das also?" beginne ich zu schmunzeln, nehme mein Handy und schiebe es in eine meiner vielen Hosentaschen. "Ach halt die Klappe Gossow und erzähl mir lieber, wie du zu Ecstasy gekommen bist, als ich so Scheiße zu dir war" sagt sie ernst und zieht mich mit zur Couch. "Ich erzähle dir jederzeit alles, das weißt du. Aber das fragst du jetzt?" frage ich verwirrt und bleibe stehen. "Ich bin ehrlich ... ich habe es zu lange verdrängt und habe versucht eigene Denkansätze zu finden. Aber jetzt will ich alles wissen. Wirklich alles, nicht nur das nötigste" gibt sie zu und ich beginne verliebt zu lächeln. Warum? Weil sie sich süß verhält. Trotzdessen das die Sache schon länger her ist, macht sie sich immernoch Sorgen. "Von Anfang an?" frage ich und bekomme ein Nicken, weswegen ich mich kurz räuspere.

Ashas Sicht

"Am ersten Tag war ich vollkommen am Arsch. Ich habe nur gekotzt, habe mir Vorwürfe gemacht oder mein Kopf war endlos leer. Die erste Nacht bin ich ständig aufgeschreckt und habe immer Tränen verloren. Entweder habe ich alte Erlebnisse geträumt, oder von dir, wie dir etwas passiert. Dementsprechend sah ich aber auch aus. Geschwollene rote Augen, Augenringe, blasse Haut. Also habe ich mich fertig gemacht, habe mir Sportsachen angezogen und habe versucht mich mit Sport abzulenken. Die ersten Tage hat das sehr gut funktioniert, bis mir irgendwann während des Trainings einfiel, das du meine Sportlehrerin bist. Ich habe das Battlerope fallen lassen, habe meine Sachen aus dem Spind geholt und bin auf dem direkten Weg zur Bar. Nachdem jeder so grob wusste, wieso weshalb und warum, haben wir neue Choreographien zu neuen Songs entworfen oder haben Tänze geübt. Jeder hat unter mir gelitten, da ich einfach mit allem unzufrieden war. Mit mir, den Tänzen und der Umsetzung, dabei war alles perfekt. Und dann kam Basti auf eine Idee. Er hatte schon immer irgendwas mit sämtlichen Drogen zu tun und er hatte mir eine kleine Tüte mit zwei Pillen in die Hand gedrückt. Und in dem Moment war mir alles sowas von Scheißegal, dass ich beide genommen habe. Es war eine beschissene Entscheidung, doch in dem Moment dachte ich, ich hätte das richtige getan. Von da an habe ich jede Woche mindestens einmal Ecstasy genommen. Währendessen dachte ich, es würde helfen. Das tat es eher weniger, denn sobald ich nüchtern war, war alles schlimmer. Ich nahm immer mehr, konnte es aber in der Schule sein lassen. Außer die letzten Wochen. Da habe ich selbst im Raucherbereich die Pillen geschluckt und saß vollkommen drauf im Unterricht. Im Sportunterricht habe ich es sein lassen, allerdings war ich bei dem Großteil der Shows drauf. Aber sowas von. Ständig habe ich Spiegel beim Schminken zerschlagen oder habe mich mit irgendwem angelegt, der mir auch nur Ansatzweise gegen den Strich ging. Und irgendwann, mitten in der Krise, habe ich eine Entscheidung gefällt. Ich werde aus meinen beiden Identitäten, eine machen. Um dir zu zeigen, wie ernst ich es mit dir meine. Wie sehr ich dich geliebt habe und es immer noch tue, wie sehr ich dich brauche. Mit offenen Karten spielen wollte ich nie, aber du warst mir soviel wichtiger, als zwei Identitäten. Nie habe ich begreifen wollen, was ich dir angetan habe, egal mit was. Ich werde es nie gut machen können, aber besser. Und das habe ich versucht. Nie habe ich die Hoffnung aufgegeben, auch wenn ich dir nicht hinterher gerannt bin. Du warst meine Lehrerin. Ich wusste, ich hatte verkackt und du hattest alles aufs Spiel gesetzt. Und selbst jetzt könntest du im Gefängnis landen, wenn das alles rauskommt. Trotzdem gehst du das Risiko tagtäglich ein und willst dich öffentlich zeigen, sobald alles safe ist. Und deswegen bereue ich jedes einzelne falsche Wort was ich sage, jede einzelne falsche Tat die ich begehe und jede falsche Handlung. Trotzdem liebst du mich, als wäre ich perfekt" lächelt sie, bekommt Tränen in die Augen und ich ziehe sie auf meinen Schoß, ehe sie sich schluchzend an mich kuschelt. Meine Tränen kullern stumm meine Wangen herunter und hinterlassen einen warmen und nassen Schleier. "Ich liebe dich, Roxana. Mit deinen Ecken, Kanten und Macken" flüstere ich gegen ihren Scheitel und streiche über ihren Rücken. immer wieder sucht sie ein leiser Schauer heim, welcher auch ein Zittern an ihrem ganzen Körper verursacht. "Bleib für immer bei mir, bitte" flüstert sie ängstlich und ich nicke, bis bemerke, dass sie es kaum wahrnehmen wird. "Werde ich, versprochen" flüstere ich und kuschle mich fest an sie heran.

Und wieder hat sie mir alles gegeben, was sie hat und was ich wollte. Ohne Aufforderung oder ähnliches.