3. Kapitel

25 0 0
                                    

Samstag kam schneller als ich dachte. Es war als hätte jemand alle Uhren verhext das sie schneller als gewöhnlich liefen und ehe ich mich versah stand ich hilflos vor dem Spiegel in meinem Schlafsaal, völlig überfordert mit der Aufgabe mir etwas anzuziehen.

Die anderen fünf lagen verteilt auf den ansonsten leeren Betten oder saßen auf dem Boden und versuchten nicht nur mir beim Auswählen eines Outfits zu helfen sondern auch mich zu beruhigen, nachdem ich während des Frühstücks ungewöhnlich still war. Es war bei weitem nicht mein erstes Date, aber seit ich letztes Jahr mit Benjamin Grigg ausgegangen war und das ganze in einem Desaster geendet hatte, bei dem er seltsame Furunkel bekommen und ich die Schuld daran hatte. Das Alex eigentlich mein Teamkapitän war und es wahrscheinlich war das ich meine Position in diesem Team riskierte wenn es so schlecht lief wie das mit Benjamin trug nicht unbedingt dazu bei meine Nerven zu beruhigen.

Mit einem frustrierten Aufschrei ließ ich mich auf das nächste Bett sinken nachdem ich festgestellt hatte, dass ich in dem Outfit wie ein riesiger pinker Ballon aussah. Luce sprang wie automatisch auf und begann in dem kleinen Kleiderschrank nach neuen Sachen zu suchen, während Aria mir mitleidig die Schulter tätschelte.

"Wir finden schon was, dass ganz wundervoll aussehen wird", meinte sie optimistisch, "Und mach dir nicht ständig Gedanken darüber wie es verlaufen wird. Er scheint dich wirklich zu mögen, nachdem was du erzählt hast. Warum sonst sollte er so nervös sein wenn er dich nach einem Date fragt?".

"Aria hat ganz recht, du musst die Erlebnisse des letzten Jahres endlich hinter dir lassen", stimmte Davinia vom Bett gegenüber zu, "Nicht alle Jungs sind so wie Benjamin Grigg, der bei einem kleinen Unfall gleich kalte Füße bekommt".

"Eigentlich ist er echt nett", verteidigte Aria ihr Hausmitglied, "Aber wie auch immer. Alex ist schon ein großer Junge, er wird es verkraften wenn nicht alles perfekt läuft".

Unsicher starrte ich auf meine Hände. "Meint ihr wirklich? Vielleicht sollte ich es doch lieber absagen um nicht zu riskieren aus dem Team zu fliegen...", schlug ich zum tausendsten Mal an diesem Morgen vor und bekam sofort einstimmiges Kopfschütteln und ein "Spinnst du?" von Luce aus dem Kleiderschrank zur Antwort.

"Du kannst dich nicht der wahren Liebe verschließen um deinen Sport zu retten", meinte Penelope leicht genervt, "Quidditch ist nun mal auch nicht die Welt. Außerdem kannst du das auch ohne Team haben, jemand wie Alex kommt vielleicht nicht so schnell wieder wenn du ihn abservierst".

"Vielleicht ist er ja nicht mal meine wahre Liebe und ich riskiere es trotzdem", wandte ich unsicher ein, bestrebt nicht einfach so wieder aufzugeben.

"Oh Himmel Malea das haben wir doch jetzt schon tausend Mal durch!", beschwerte sich Cassie und setzte sich auf um mich anzusehen, "Du wirst nicht wissen was er ist, bevor du nicht mit ihm ausgehst! Und ohnehin - wenn du jetzt absagst wirft er dich bestimmt auch aus dem Team".

"Aha!", rief Luce triumphierend vom Kleiderschrank und warf mir einige Kleidungstücke zu. Damit war die Diskussion wieder beendet. Hastig schlüpfte ich in die Sachen und begann ein weiteres Mal mich vor dem Spiegel zu drehen. Das schwarze Top sah gut aus, auch wenn ich mich nicht erinnern konnte es jemals schon gesehen zu haben. Zumindest die helle Hose kam mir bekannt vor, auch wenn ich sie schon eine Weile nicht mehr getragen hatte.

"Wo hast du das Top denn gefunden?", fragte ich und drehte mich kritisch vor dem Glas, nicht wirklich sicher ob es auf den zweiten Blick immer noch so gut aussah.

"Irgendwo ganz hinten ganz unten", erwiderte und ließ sich wieder auf ein Bett fallen, "Es ist erstaunlich wie viele Sachen du in diesen kleinen Schrank gestopft hast".

"Das sind meine ganzen Mugglesachen, die kann ich Zuhause nicht anziehen", erklärte ich und drehte mich fragend zu den anderen um, "Was sagt ihr?".

Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt