43. Kapitel

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Es war nun früher Abend. Während sich die Ermittler mit den Profis auseinandersetzten verspürte ich das Bedürfnis an die frische Luft zu gehen. „Ich gehe mal kurz raus." Matsuda und Light kamen mir entgegen. „Die Sonne geht bald unter. Soll ich dich nicht begleiten?" fragte Light. Ich sah an ihm vorbei, wo L mit seinem Stuhl, der hinter Light hergezogen wurde, saß und genervt dreinblickte. „Ich glaube das geht schlecht, Light. Ich glaube du hast vergessen, dass du an Ryusaki gekettet bist." Er kratzte sich am Hinterkopf. „Oh, stimmt. Vielleicht lässt mich L für eine Weile los, ich bin ja schließlich dann in den Händen der besten Psychologin Japa-!" Light wurde unterbrochen. „Nein. Light du stehst noch immer unter MEINER Beobachtung." Matsuda lächelte verschmitzt. „Dann gehe ich mit dir! Ich werde hier eh nicht mehr gebraucht!" Ich wollte gerade antworten als L wieder dazwischen funkte. „Matsuda, Sie können weiter Kaffee machen! So wie es aussieht brauchen wir Nachschub." Matsuda ließ die Schultern hängen und ging von dannen. „Ich bin doch kein Dienstbote." Ich zog meine Jacke an. L sah mich an und tippte auf sein Handy. Ich sollte mein Handy nachher anmachen, damit er mich orten konnte. Ich verstand und verließ das Gebäude.

Der Wind wehte scharf um meinen Körper, worauf ich meine Jacke enger an mich drückte. Mein Blick schweifte. Zwischen den vorbeilaufenden Menschen und dem lauten Verkehr setzte sich die Sonne am Horizont und tauchte den Himmel in ein angenehmes gelb-orange. Ich überquerte die Straße und bog in den Park in der Nähe ein. Ich hatte gehört, dass dort ein schöner Teich war. Ich streifte durch den Park und betrachtete die Umgebung. Hinter einem Baum, versteckt, sah ich mir eine sehr bekannte Person auf einer Bank sitzen. Ich ging langsam und vorsichtig auf die Person zu. Vor ihm blieb ich stehen. „Herr Aizawa?" Er hob seinen Blick und sah mich traurig an. „Frau (N/n) was machen Sie denn hier?" Ich setzte mich neben ihn und sah in den Himmel. „Ein bisschen spazieren und ein wenig den Kopf frei kriegen. Sie wissen ja wie es da abläuft." Ich lächelte ihn freundlich an. Aizawa schaute verloren und traurig in meine Augen. „Frau...(N/n)... ich möchte Sie nicht mit meinen Problemen belästigen, aber..." Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Sprechen Sie sich ruhig aus. Dafür bin ich als Psychologin auch da. Wenn es Ihnen schlecht geht brauchen Sie das nicht zu verstecken." Aizawas Augen begannen zu glänzen und kurz darauf flossen vereinzelt Tränen seine Wangen herunter, worauf er seinen Kopf zum Boden richtete. „Ich weiß nicht mehr weiter... Ich vermisse meine Familie und ich will viel mit ihnen unternehmen, aber...ich möchte Sie auch unterstützen." Er krallte sich in seine Haare. „Bei dieser Entscheidung kann ich Ihnen leider nicht helfen, Herr Aizawa. Aber eine Familie zu haben ist eines der wichtigsten Dinge, die einem im Leben passieren kann. Deswegen kann ich Ihre Entscheidung verstehen. Das bedeutet nicht, dass Sie keine haben wenn Sie sich entscheiden uns dazu zustoßen. Ich würde Ihnen empfehlen die nächsten Tage Urlaub einzureichen und Zeit mit Ihrer Familie verbringen und besonders mit Ihrer Frau zu reden und ihr die Umstände erläutern. Ich glaube sie wird es sehr gut verstehen, wie Sie sich fühlen." Er sah mich an. „Aber was wenn nicht..?" Ich kicherte. „Naja, ich kenne Sie jetzt schon eine Weile. Ich gehe davon aus, dass Sie eine sehr mitfühlende und hinreißende Frau haben. Reden ist immer besser als anzuschweigen und warten bis man explodiert." Ich stand auf, als ich plötzlich zwei weitere Personen sich annähern sah. „Shuichi? Was machst du hier draußen? Wer ist die Frau?" Es war Aizawas Ehefrau, die mich misstrauisch beäugte und ihre kleine Tochter, die am Bein ihres Vaters zerrte. „Ah! Guten Abend! Mein Name ist Miyu Satō. Ich bin eine alte Klassenkameradin ihres Mannes. Wir sind uns zufällig begegnet. Oje! Ich muss auch schon wieder los! Vielleicht können wir uns ja nächstes Mal mehr unterhalten! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!" Aizawa verabschiedete sich von mir und ich schlug wider den Rückweg zum HQ ein. Es wurde immer dunkler. Ich konnte von Glück reden, dass mich die Frau von Herrn Aizawa nie von Nahen gesehen hatte, sondern nur als ich Aizawa mal zufällig getroffen hatte. Das hätte sonst noch größere Probleme in deren Ehe geschaffen, was ich nun wirklich nicht wollte. Ich atmete tief durch. Mal sehen, was sich wohl jetzt oben, im HQ, verändert hatte.

Beziehung in gefährlicher Ermittlung? L Lawliet x ReaderWhere stories live. Discover now