Wichtelpäckchen 5 🎇

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Die Lichter von New York

präsentiert von SurferinMaxima

🎁Gesellschaftsspiele · rot · Weihnachtsmann · bummeln 🎁

Hektisch. So würde ich New York beschreiben. Alle hier hatten diesen entschlossenen Glanz in ihren Augen, es hatte mich am Anfang irritiert wie die Menschen hier lebten. Sie schienen keine Pause zu kennen, mussten ständig in Bewegung bleiben. Ich war eine eher ruhige Person, die die Sachen eher entspannt anging und mit Schulprojekten meistens erst einen Tag vor der Abgabe anfing. Meine Mutter meinte vor einem halben Jahr zu mir, ich solle mir doch einen Job suchen und so war ich im Café von Mrs. Lou. Genau deshalb befand ich mich in der U-Bahn auf dem Weg dorthin. Ich ließ meinen Blick durch die hier sitzenden Menschen schweife. Die meisten starrten auf ihr Handy oder hörten Musik. Es roch nach Hundepisse und Schweiß, ziemlich unangenehm war aber der Typ neben mir, der heute Morgen wahrscheinlich vergessen hatte Deo aufzulegen. Mein Blick blieb bei einem Jungen mit schwarzen Haaren hängen. Er trug eine graue Jacke, eine silberne Brille und las in einem Buch. Dabei sah er im Gegensatz zu den anderen hier ziemlich entspannt aus. Er hatte wohl bemerkt, dass ich ihn angestarrt hatte, denn seine überraschend klaren blauen Augen trafen auf meine grünen, während sich ein verschmitztes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Sofort spürte ich die altbekannte Röte, die sich wie ein Filter über meine Wangen legte. Ich sah weg und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie er lachend den Kopf schüttelte. Lachte der gerade über mich? Das gibt's doch nicht. Gut, ich war wirklich ziemlich auffällig gewesen. Meine Güte, was hatte ich mir dabei gedacht? Ich musste so schnell wie möglich weg von hier. Zum Glück musste ich bei der nächsten Station aussteigen, zu meinem Pech der Junge ebenfalls. Das Schicksal meinte es heute echt nicht gut mit mir. Ich schlang meinen roten Mantel enger um meinen Körper, während ich die Stufen aus der Station hinaufstieg. Mich begrüßten ein kalter Wind und ein Nieselregen, weshalb ich genervt aufstöhnte. Anstatt Schnee gab es Regen.

Ich lief weiter durch die Innenstadt und sah viele Mütter, die mit ihren Familien bummeln gingen. In den Läden wurden Gesellschaftsspiele und andere Sachen angepriesen. Ich bog in die Straße des Cafés ein und mein Blick fiel sofort auf das leuchtende Neon Schild mit der Aufschrift „Das Lou's". Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich die Tür zum Café öffnete und mir der Geruch nach frisch gebackenen Zimtschnecken und Plätzchen entgegenschlug. Schnell lief ich hinter die Theke um meinen roten Mantel gegen die grüne Schürze einzutauschen. Auf dem Weg zur Kasse begrüßte ich meine Freundin und gleichzeitig Mitarbeiterin Jess mit einer kurzen Umarmung und stellte mich hinter die Theke. Ich setzte mein freundlichstes Lächeln auf und erledigte die ersten Bestellungen. Für einen Samstag herrschte hier reges Treiben. Es gab nur noch ein paar freie Plätze am Fenster.

Die braunen Sessel, die kleinen schwarzen Tische, aber besonders die vielen Bilder an den hellgrauen Wänden vermittelten eine gemütliche Atmosphäre. Man wollte sich einfach hinsetzten und nie wieder aufstehen.
„Hi", eine dunkele Stimme drang an mein Ohr und zog mich aus meinen Tagträumereien.
„Herzlich Willkommen. Was kann ich für Sie tun?", fragte ich die Person vor mir mit peinlich berührter Stimme, während ich aufblickte. Ernsthaft?! New York hat um die acht Millionen Einwohner, aber natürlich musste der Junge aus der U-Bahn vor mir stehen. Erkenntnis blitzte in seinen Augen auf, während er sich mit einer Hand durch die Haare fuhr.
„Ich hätte gerne einen schwarzen Kaffee und..." Er schien zu überlegen, sagte dann aber zu mir. „Hättest du vielleicht eine Empfehlung für mich?", bittet er mich und schenkt mir ein zaghaftes Lächeln. Was würde ich nehmen?
„Einen Schoko-Cupcake mit Erdnussbuttercrème.", antworte ich ihm und mir läuft das Wasser im Mund zusammen.
„Lass mich raten. Das ist dein Liebling", meinte er und ein charmantes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht.
„Eindeutig", lache ich und tatsächlich bestellt er sich einen.

Weihnachtswichtelwusel 2020Where stories live. Discover now