16. Dezember | Percabeth

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Hey,
Schönen sechzehnten Dezember :)

Ich hab den Oneshot für heute verloren und musste ihn nochmal schreiben xD

Für Die_Schokoladentante , Der Tag, an dem Percy verschwindet, ich hoffe, er gefällt dir <3

Viel Spaß beim Lesen,

Luna❤️

Annabeth wusste nicht, was sie noch tun sollte. Erschöpft saß sie auf den Stufen von Hütte drei und stützte ihren Kopf auf ihre Hände. Er war einfach weg.

Heute Morgen hatte der Tag so vielversprechend begonnen. Percy und sie hatten geplant, zusammen zu trainieren und später vielleicht für ein Date nach New York zu fahren.

Dann war Percy nicht zum Frühstück aufgetaucht. Das war zwar eher ungewöhnlich, da er und Annabeth eigentlich immer zusammen zum Pavillion gingen, aber sie hatte sich nichts dabei gedacht. Vielleicht verspätete er sich oder hatte verschlafen? Sie hatte beschlossen, nach dem Frühstück nach ihm zu sehen, falls er bis dahin nicht auftauchte.

Also unterhielt sich Annabeth mit ihren Geschwistern und versuchte, das nagende Gefühl, dass sich langsam in ihr ausbreitete, als Percy nach einer halben Stunde noch immer nicht aufgetaucht war, zu unterdrücken. Mittlerweile warfen ihr einige Camper verwunderte Blicke zu. Wahrscheinlich fragten sie sich ebenfalls, wo Percy war. Hoffentlich waren ihre Geschwister bald mit dem Frühstück fertig. Normalerweise ging jeder, wann er wollte, aber als Hüttenälteste blieb sie meistens bis zum Ende am Tisch sitzen.

Obwohl es ihr wie eine halbe Ewigkeit vorkam, in der sie versuchte, sich bestmöglich abzulenken, standen schließlich die letzten beiden ihrer Geschwister auf und Annabeth erhob sich ebenfalls. Mit schnellen Schritten hatte sie den Pavillion verlassen und machte sich auf zu Hütte drei.

Sie klopfte an die Tür und wartete. Keine Antwort. Als auch nach dem zweiten Klopfen, diesmal energischer als zuvor, noch immer Stille hinter der Tür herrschte, öffnete sie die Tür und warf einen Blick hinein. Der Geruch von Salzwasser hing leicht in der Luft, aber Percy war nicht da. Sie wollte gerade wieder nach draußen gehen, als ihr der Brunnen ins Auge fiel. Sie konnte ja einfach mit Hilfe einer Iris-Nachricht herausfinden, wo Percy war. Schnell fischte sie eine der Drachmen aus dem Becken und rief einen Regenbogen hervor. Dann bat sie Iris, mit Percy reden zu können. Angespannt wartete sie, aber nichts passierte. Die Münze löste sich zwar auf, aber der Regenbogen zeigte kein Bild. Nach einigen Minuten löste Annabeth den Regenbogen wieder auf und die Drachma fiel wieder ins Becken. Sie stützte die Hände auf den Rand. Warum funktionierten die Iris-Nachrichten nicht mehr?

Annabeth verließ die Poseidonhütte wieder und begann nun, systematisch das Camp zu durchsuchen. Sie wusste nicht warum, aber sie hatte ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache. Zuerst schaute sie an den Stellen, die am ehesten in Frage kamen. In der Trainingsarena war Percy nicht, nur zwei Gruppen von Halbgöttern, die ihr auch nicht weiterhelfen konnten. Beim Bogenschießen fand sie ihn ebenfalls nicht (nicht, dass sie damit gerechnet hätte, schließlich übte Percy Bogenschießen fast nie), genauso wenig im Wald, am Strand oder in der Krankenstube.

Wären sie ein normales Paar, würde sie vielleicht denken, er hätte eine Überraschung für sie und war verschwunden, um diese vorzubereiten oder er brauchte einfach Zeit für sich, aber sie waren nunmal Halbgötter und sie wusste, Percy würde nicht einfach so weggehen, ohne ihr etwas davon zu sagen. Schon gar nicht so kurz nach dem Kampf in Manhattan.

Außerdem hatte sie das untrügliche Gefühl, dass etwas passiert sein musste und auf ihren Instinkt konnte sie sich eigentlich verlassen. Mittlerweile war es Nachmittag geworden (anscheinend war sie länger durch den Wald gerannt, als sie gedacht hatte) und sie überlegte, ob sie Chiron oder Mister D informieren sollte, falls sie nicht schon längst mitbekommen hatten, dass Percy unauffindbar war. Sie wollte nicht wirklich jemanden beunruhigen, aber schließlich fragte sie einige Camper nach Percy und klopfte an jeder Hütte. Niemand hatte Percy seit gestern Abend gesehen. Annabeths Herz krampfte sich jedes Mal schmerzhaft zusammen, bei dem Gedanken, dass Percy vielleicht irgendwo verletzt lag. Ihm konnte sonst was passiert sein.

Jetzt, wo es fast dunkel war, konnte sie niemand genau sehen, aber sie versuchte trotzdem, ihre Tränen zurückzuhalten. Ihr fiel nichts mehr ein, wo sie suchen konnte. Sie, die Tochter der Athene, hatte keine Idee mehr. Eine Träne rollte ihr Wange hinunter und sie wischte sie hastig weg. Annabeth wusste, dass sie vielleicht Sally und Paul über Percys Verschwinden informieren oder mit Tyson reden sollte, aber sie hatte das auf einen anderen Tag verschoben. Sie wollte nicht, dass sich Percys Familie auch noch Sorgen machte. Die anderen Camper hatten zwar auch ihre Fragen nach Percy mitbekommen, aber sie glaubte nicht, dass sie sich Sorgen machen - noch nicht.

War es das jetzt?, dachte sie verzweifelt. War sie einfach nicht dazu bestimmt, ein Happy End zu bekommen? Musste sie wirklich jeden, den sie liebte, verlieren? Was ist, wenn Percy nie wieder auftauchte? Wie eine kalte Faust schloss sich der Gedanke, dass Percy sie vielleicht verlassen hatte, um ihr Herz. Nein, das würde er nicht tun. Sie kannte ihn schließlich. Ihr Kopf schmerzte und sie war einfach nur noch erschöpft. Sie versuchte, rational zu denken, aber ihre Sorge um Percy machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

Hatten sie denn nie eine Pause? Sie hatten doch gerade erst einen Krieg überstanden. Sie seufzte und nahm sich vor, Grover morgen wegen dem Empathielink zu fragen. Zum Glück kam er morgen vorbei.

In dieser Nacht weinte Annabeth sich, wie in so vielen darauffolgenden, leise in den Schlaf.

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