22. Dezember | Solangelo

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Hey,
Schönen zweiundzwanzigsten Dezember :)

Für KataradiAngelo, Solangelo Making Out xD
Ich hab noch nie jemanden geküsst und all mein Wissen stammt aus anderen Fanfictions, aber ich hoffe, es gefällt dir trotzdem xD

Viel Spaß beim Lesen,

Luna❤️

Nico wusste nicht wirklich, warum er sich dazu überreden ließ. Da einige römische Halbgötter gestern im Camp angekommen waren, gab es eine kleine Party - Nico wusste nicht, wie man es sonst nennen sollte - in Hütte drei. Eigentlich sollte es nur ein Filmeabend werden, aber nachdem sie einen Horror- und einen Marvelfilm angesehen hatten, schlug jemand ein Partyspiel vor.

Sieben Minuten im Himmel klang eigentlich recht langweilig, fand Nico. Sieben Minuten mit jemandem allein in einem Raum zu sein würde vielleicht manchmal komisch sein, wenn man nicht wusste, worüber man reden konnte, aber er kannte fast alle hier. Außerdem hatte Will ihm vorgeschlagen, ein wenig aufgeschlossener gegenüber den anderen sein sollte und so ließ er sich von diesem überzeugen und in den Kreis zu den anderen ziehen.

In der Mitte lag bereits eine Flasche und nachdem allen die Regeln bekannt waren, beschlossen die Halbgötter, den kleinen Raum, den Percy die "Abstellkammer" nannte, obwohl fast nichts darin war, als Himmel zu benutzen. 

Jason drehte die Flasche als Erster. Sie landete auf Leo und beim zweiten Mal auf Frank, die beide aufstanden und hinter der Tür verschwanden. Wie Nico erwartet hatte, war das Spiel recht langweilig. Während zwei Personen im Himmel waren, unterhielten sich die anderen. Manchmal hörte man ein Lachen von den anderen, aber das war auch schon alles.

Einmal landete auch Nico im Himmel, zusammen mit Hazel. Seine Schwester, ebenfalls nicht vertraut mit den Partyspielen heutzutage (nicht, dass es zu ihrer Zeit so viele gegeben hätte), und er unterhielten sich einfach über alles Mögliche. Hazel meinte, sie würde den Sinn des Spiels nicht verstehen und Nico stimmte ihr zu.

Vielleicht war es auch einfach dazu da, dass Leute, die nicht so oft miteinander redeten, sich näher kennenlernten. Das dachte er jedenfalls, bis Annabeth und Percy an der Reihe waren. Denn als die beiden mit zerzausten Haaren und roten Wangen sich wieder zu den anderen setzten und Percy meinte, sie würden das Spiel "wenigstens richtig spielen", verstand er, warum das Spiel bei Sterblichen so beliebt war (meistens waren die ja auch noch betrunken).

Nico hatte wirklich keine Lust mehr, aber Will zuliebe beschloss er, noch ein paar Runden mitzuspielen. Zwei Durchgänge lang hatte er seine Ruhe, bis Jason die Flasche wieder drehen durfte. Sie zeigte - wie sollte es auch anders sein - auf Nico. Der seufzte nur innerlich auf. Als aber beim zweiten Mal drehen die Flasche zu Will deutete und Jason grinste, wusste Nico sofort, dass er seine Kräfte benutzt haben musste.

Trotzdem stand er auf und zog Will mit sich. Als die Tür zu war, lehnte er sich mit dem Rücken an die Wand. Er konnte Jasons Gelächter von draußen hören.

"Also das machen Sterbliche heutzutage auf Partys?", fragte er Will, der ihm gegenüber stand. "Sie betrinken sich und spielen-", er machte eine unverständliche Handgeste, "so etwas?"

"Nicht alle, aber ja, eigentlich schon"

"Aber da sind Leute draußen-" Will lachte leise auf: "Die vergisst man meistens, schätze ich. Wenn man zu sehr mit etwas anderem beschäftigt ist-"

"Niemand lässt sich so leicht ablenken"

"Wir können es ja ausprobieren" Will war Nico auf einmal ganz nah und er wäre zurückgestolpert, wenn da nicht schon die Wand gewesen wäre. "Also?", fragte er, ein Schmunzeln auf den Lippen. Nico spürte Wills Atem auf seiner Haut und ein Schauer lief ihm den Rücken herab.

Ihre Freunde waren da draußen, dachte er - und Will direkt vor ihm. Er schluckte. Will wusste genau, welchen Effekt er auf Nico hatte und manchmal hasste dieser ihn dafür. Die Lippen seines Freundes streiften seine, aber er küsste ihn nicht. Er wartete immer noch auf Nicos Antwort. Schließlich seufzte dieser und Will grinste.

Und dann lagen seine Lippen auf Nicos. Er dachte zwar noch daran, dass ihre Freunde auf der anderen Seite der Tür saßen, aber wie Will vorhergesagt hatte, konzentierte er sich eher darauf, was jetzt geschah, als was passieren würde, wenn die Tür wieder geöffnet wurde. Alle anderen waren aus seinen Gedanken verbannt und er dachte nur noch an einen: Will. Nico schlang seine Arme um seinen Freund und zog ihn so noch näher an ihn heran.

Vor einem Jahr wäre das überhaupt nicht möglich gewesen. Beide waren am Anfang ihrer Beziehung unsicher gewesen (Nico deutlich mehr als Will) und das Einzige, das sie gemacht hatten, war Händchen halten. Manchmal lagen sie zusammen auf Nicos Bett in Hütte 13 und redeten, bis sie einschliefen oder genossen einfach die Stille. Aber mittlerweile hatte sich das geändert.

Wills Lippen bewegten sich gleichmäßig gegen seine und Nicos Herz flatterte. Die blonden Locken fühlten sich weich zwischen seinen Fingern an.

Schließlich lösten sich die beiden wieder voneinander, beide schwer atmend. Nico sah zu Will auf. Im Halbdunkeln des Zimmers konnte er sein Gesicht gerade noch ausmachen. Seine Lippen waren rot, genau wie seine Wangen und vermutlich sah Nico nicht viel besser aus.

"Ich glaube, die Zeit ist bald um", flüsterte Will. "Vermutlich schon", erwiderte Nico genau so leise - doch keiner der beiden bewegte sich. Nico lehnte noch immer an der Wand , die Arme um Will geschlungen. Die beiden sahen sich mit einem leichten Lächeln an, während ihr Atem wieder langsamer wurde.

"Ich hatte recht", sagte Will schließlich. Nico verdrehte nur die Augen und lachte leise. Keiner der zwei Halbgötter wusste, wie lange sie so dagestanden waren, aber es konnte nicht allzu viel Zeit vergangen sein, als Percy rief: "30 Sekunden noch"

Die beiden fuhren auseinander. Will grinste. "Du solltest lieber deine Haare richten", meinte er. Statt etwas zu erwidern fuhr sich Nico durch die Haare und Will folgte seinem Beispiel, als die Tür aufging. Beide mussten blinzeln, das helle Licht ungewohnt im Gegensatz zum Halbdunkeln im Abstellraum. Nico wollte gerade defensiv die Arme verschränken, aber Will griff nach seiner Hand.

Jason, der die Tür geöffnet hatte, musterte die beiden ungläubig und Nico wurde, wenn möglich, noch röter als er ohnehin schon war. Vermutlich sah man ihnen an, was sie getan hatten. Nicht, dass Nico sich schämte, Will geküsst zu haben, aber so viel Aufmerksamkeit wollte er deswegen auch nicht. Deswegen zog er Will hinter sich her aus dem Raum und ließ sich wieder auf seinen Platz fallen.

"Nächste Runde", sagte er, als ihn noch immer alle sprachlos, aber mit einem Grinsen ansahen. Nico drehte die Flasche. "Percy", das schien seine Freunde zumindest ein wenig aus ihrer Starre zu reißen. Dann drehte Will und begann zu grinsen, als sie zum Stillstand kam.

"Leo"

Vielleicht war das Spiel ja doch nicht so langweilig, wie Nico anfangs geglaubt hatte.

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