Kapitel 22

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Nachdem meine Mutter mich über alle möglichen Dinge über Tom ausgequetscht hatte, kam er schließlich wieder. In seiner Hand; Zwei Kaffee's und drei Stücke Kuchen. Eines für jeden von uns. Er war einfach zu aufmerksam gewesen. Etwas, was ich so sehr an ihm schätzte, denn es war definitiv keine Selbstverständlichkeit gewesen.
Die beiden hatten sich noch eine ganze Weile lang unterhalten und auch bei ihm hatte meine Mutter keine mögliche Frage ausgelassen gehabt.
Fragen wie;

„Bist du ein Familienmensch?"

„Hast du Geschwister?"

„Sind deine Eltern verheiratet?"

„Möchtest du später einmal Kinder?"

„Bringt dir meine Tochter das Kochen bei?"

Er beantwortete sie alle und wirkte dabei keines Weges schüchtern oder zurückhaltend. Im Gegenteil; Er lachte, beantwortete alles direkt und ausführlich, fragte auch sie einiges über mich. Fragen wie;

„Wie war ihre Tochter als Kind?"

„Wie war sie in ihrer Jungend?"

„War sie schon immer so liebevoll oder hatte sie auch ihre 'rebellischen' Phasen?"

Die ein oder Antwort meiner Mutter ließ meine Wangen in einem zarten Rotton schimmern. Doch Tom versicherte mir immer wieder, dass auch er die ein oder andere Phase als Jugendlicher hatte, auf die er nicht sonderlich stolz gewesen war. So schnitt er das Thema an, dass er aufgrund seiner Rolle als Draco Malfoy viel in seiner Schule gemobbt wurde. Das er dadurch anfing zu rauchen. Etwas, was ich noch nicht gewusst hatte und etwas, was mir leid tat. Es vergingen ganze zwei Stunden, die wir bei meiner Mutter verbrachten. Tatsächlich ließ ich die beiden zwischendrin für einige Minuten alleine um an der Auskunft zu fragen, wann sie ihre Entlassungspapiere bekommen würde. Man versicherte mir, dass dies spätestens zum nächsten Wochenende geschehen würde. Als ich wieder zurück im Zimmer war, hörte ich die beiden lachen und scherzen und sofort schlug mein Herz schneller. Ich beobachtete das Geschehen von der Tür aus, lehnte mich gegen den Türrahmen und lächelte in mich hinein. Es machte mich glücklich, dass die beiden sich verstanden.
Irgendwann verabschiedeten wir uns und fuhren wieder nach Hause. Die ganze Autofahrt lang hatte Tom darüber geredet, was für ein herzlicher Mensch meine Mutter wäre und wie glücklich er sei, dass sie so eine wundervolle Tochter wie mich bekommen hätte.

„Da wären wir wieder." Lächelte ich, als wir vor meiner Tür standen und ich meinen Haustürschlüssel in meiner Tasche suchte.

Als ich ihm schließlich fand steckte ich ihn in das Schloss und drehte mich wieder zu Tom um.

„Möchtest du noch mit reinkommen?"

„Das würde ich sehr gerne-" seine Hände wanderten zu meiner Hüfte und er zog mich näher an sich heran „Aber ich muss Morgen leider früh raus für ein weiteres Interview."

„Schade." Kicherte ich und legte meine Hände um seinen Nacken.

Mein Blick versank in seinen hellblauen Augen und es war, als würde ich direkt in seine Seele blicken. Es fühlte sich unglaublich an. Als wäre er der schönste und sensibelste Mensch dieser Welt, der kein Leid dieser Welt verdient hatte. Er machte mich sprachlos, glücklich und er ließ mich unfassbar gut fühlen.

„Weißt du-" stammelte er schließlich und durchbrach somit unser beidseitiges schweigen „Normalerweise bin ich ein ziemlicher Schisser wenn es darum geht, die Eltern von jemandem kennenzulernen. Aber das Heute war ganz anders als erwartet. Deine Mutter ist so ein herzlicher und liebevoller Mensch- Ich habe mich sofort wohlgefühlt, als würde ich sie schon ewig kennen."

Ein Kribbeln zog durch meinen Bauch „Das freut mich zu hören."

„Danke für diesen wunderschönen Tag, D/N."

„Ich muss dir danken, Tom. Immerhin hast du mich nicht alleine gelassen."

„Das würde ich niemals. Und ich hoffe, dass du das weißt."

Meine Antwort war ein Schweigen gewesen, denn tatsächlich wusste ich nicht, was ich dazu sagen sollte. Es fühlte sich an, als wären wir beide schwerelos gewesen, in unserem ganz eigenen Moment. Als könnte nichts und niemand auf dieser Welt diesen Moment zerstören. Er lehnte sich vor und presste seine Lippen auf meine. Und ich erwiderte den Kuss. Das Feuerwerk zwischen uns war riesig gewesen. So riesig, dass es selbst Außenstehende sehen konnten. So vergingen einige Minuten, bis er sich wieder von mir löste.

„Wir sehen uns." Er zwinkerte mir zu „Und ich schreibe dir."

„Das hoffe ich doch."

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn; „Versprochen."

Dann drehte er sich um und war wenig später verschwunden. Keine Ahnung warum, doch ein kleines Stechen zog durch mein Herz, als ich mich umdrehte und in meine Wohnung trat. Ich pfefferte meine Schuhe in eine Ecke, ließ meine Tasche auf die Kommode fallen und lief ins Bad um mich einmal frisch zu machen und mir eine Dusche zu genehmigen- Es war höchste Zeit. Während das warme Wasser über meine Haut perlte, glitten meine Gedanken zu Tom. Er war perfekt. Unsere momentane Situation war perfekt. So perfekt, als würden wir in einem kitschigen Film mitspielen. Gab es wirklich keinen Haken an der Sache? Oder würde dieser Haken noch kommen? War vielleicht alles perfekt und ich machte mir lediglich zu viele Gedanken? Und selbst als ich in meinem Bett lag, eingekuschelt in meiner Bettdecke, ließen mich diese Gedanken nicht los. Erst als mein Handy ein *Ping* von sich gab, sah ich auf und nahm es entgegen.

„Gute Nacht, meine Süße. Ich bin gut zu Hause angekommen und liege nun im Bett, welches übrigens erstaunlich dolle nach dir riecht. Du fehlst mir."

Mein Herz schuf augenblicklich höher.

Du fehlst mir.

Drei Buchstaben, die mich überglücklich machten.

„Das freut mich zu hören :) Du fehlst mir auch. Ich denke, dass ich jetzt schlafen gehen werde. Bin ziemlich fertig. Schlaf gut und träum schön."

Lautete meine Antwort. Dann legte ich mein Handy wieder zurück, drehte mich um und schloss die Augen.

Wo sollte das alles noch hinführen.

Tom Felton- Unser gemeinsames SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt