Kapitel 3

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Piep.

Piep.

Piep.

Grummelnd zog ich mir eines meiner tausend Kissen über den Kopf. 

Piep.

Piep.

Doch es half alles nichts. Genervt rollte ich auf die andere Seite meines Bettes und griff verzweifelt nach meinem Handy. Zuerst sprang mir die Uhrzeit und dann das Datum in hellem Licht entgegen. Doch dann schnellte ich in die Höhe; 

,,5 verpasste Anrufe von Tom F."

Keine Minute später klingelte es an meiner Tür, als hätte er meine Gedanken gelesen. Mein Kopf brummte und die Gedanken drehten sich, schienen nicht greifbar gewesen zu sein. Kein Wunder, ich war noch nicht einmal 5 Minuten wach gewesen und der Stress überkam mich dennoch. Und so sprang ich hastig auf , rannte in mein Badezimmer um mir die Zähne zu putzen und etwas Mascara sowie Parfum aufzutragen, bevor ich zurück in mein Zimmer lief und mir eine schwarze Hose und mein blaues Top anzog. Anschließend legte ich meine Kette, Ohrringe und Armbänder um und hastete zur Haustür, die ich wenig später schwungvoll öffnete.

Blaue Augen blickten in meine und strahlten dabei etwas irritiertes, aber dennoch freudiges aus. Er wackelte lächelnd mit dem Handy in seiner rechten Hand; „Wozu besitzt du eines dieser wundervollen Dinger, wenn du es nicht benutzt?" 

„Dir auch einen wunderschönen guten Morgen." Herzhaft gähnte ich „Auch wenn es noch ziemlich früh ist. Was machst du denn schon um diese Uhrzeit hier bei mir?"

Nun erhob sich seine linke Hand und er hielt mir eine Brötchentüte entgegen „Ich dachte zu zweit Frühstücken hat vielleicht mehr Charme als alleine auf seinem Balkon zu sitzen und über das Leben nachzudenken."

„Sollte ich dich denn überhaupt reinlassen? Ich meine, du bist doch ein völlig fremder." Ich zwinkerte ihm belustigt zu ,,Wer weiß, was du mit mir anstellen könntest."

„Wenn das so ist kann ich natürlich auch wieder gehen."Er machte ironische Anstalten sich umzudrehen, doch ich hielt ihn eilig am Arm fest.

Aus irgendeinem Grund fühlte diese kleine Berührung großartig an.

Und auch Tom schien diese Berührung nicht zu entgehen. Er sah zu seinem Arm und dann erneut in meine Augen. Eine kleine Weile standen wir einfach so da und es war wie am Tag zuvor gewesen. Vermutlich hätten es einige als unangenehm empfunden, doch das war es keines Wegs. Weder die Stille, noch der Moment im Allgemeinen. Er strahlte etwas aus, eine Art Ruhe und Vertrautheit die mir bisher unbekannt gewesen war.

„Komm doch rein." Stammelte ich schließlich und trat etwas zur Seite, um unsere Situation gekonnt aufzulösen.

Lächelnd tat er, um was ich ihn gebeten hatte und sah sich neugierig um. Meine Wohnung war weder klein noch groß gewesen, sie hatte ein optimales Mittelmaß und einen dazugehörigen Balkon mit Meerblick. Alles war schlicht und kühl in weiß gehalten, sowohl die Fliesen und die  Wände, als auch die Möbel selbst. Kleine Dekorationen stand vereinzelt auf auf einigen Kommoden und Tischen herum, eine Menge an Büchern stapelten sich in kleinen Regalen.

Er zog seine Schuhe aus und stellte sie in den dafür vorgesehen Schrank, als wäre er schon immer bei mir zu Hause gewesen. Dann gingen wir gemeinsam in die Küche. Mit einem Handzeichen verdeutlichte ich ihm, sich zu setzten und holte zwei Teller, Messer und Tassen aus den Schränken um sie anschließend auf dem Tisch zu platzieren. Wenig später gesellten sich einige Aufstriche, Brotbelege und anderweitige essbarer Sachen dazu.

„Kaffee oder Tee, nach was gelüstet es dem Mann denn?"

„Eine Tasse Kaffee wäre schön." Lautete seine Antwort.

Ich schnappte mir seine Tasse, stellte sie unter die Maschine und drückte auf den Knopf. Mit brummenden Geräuschen ging sie ihrer Aufgabe nach. Während ich wartete sah ich zu Tom, der zwei Brötchen aus der Tüte angelte, sie auf unseren Tellern platzierte und einige andere Dinge hin und her schob.

„So so-" lächelte ich „Ein Perfektionist also."

„Eigentlich nicht unbedingt, aber vielleicht kommt das ja besser an und macht mich ein Stück weit charmanter." Lachte er.

„Heißt das also-" ich griff nach seiner, nun vollen, Tasse und wanderte wieder zum Tisch um sie ihm zu übergeben und mich gegenüber von ihm nieder zu lassen „Das du sonst ein eher unordentlicher Mensch bist?" Vorsichtig fing ich damit an mein Brötchen aufzuschneiden.

Er nahm ein Schluck seines Getränkes, dann antwortete er mir „Sagen wir es Mal so; Es hängt von meiner Laune ab."

„Oh je. Also ein durch und durch launischer Mensch."

Erneut lachte er „Wieso? Wäre das etwa schlimm?"

Kopfschüttelnd griff ich zur Marmelade „Keines Weges. Du solltest allerdings wissen, dass sich meine Laune auch von ein auf die andere Sekunde ändern kann. Das geht schneller, als du denkst."

„Wie ich sehe haben wir also noch etwas gemeinsam." Liebevoll sah er mir dabei zu, wie ich meine Brötchenhälfte zu Ende schmierte und herzhaft von ihr abbiss.

„Ist etwas?" Nuschelte ich verlegen, als mein Blick den seinen traf.

„Du hast da-" er lehnte sich zu mir herüber und strich mit seinem Finger über meine Lippen „Etwas Marmelade."

Tom Felton- Unser gemeinsames SchicksalWhere stories live. Discover now