Kapitel 23

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Tage vergingen. Tage, in denen wir uns nicht sahen, nicht eine einzige Minute lang. In jenen Tagen schrieb ich sehr viel an meinen Büchern weiter, denn Tom hatte mir auf irgendeine Weise eine Art Motivation gegeben. Motivation, die meine vorherige Schreibblockade wie ausgelöscht hatte. Was ihn anging; Er hatte viel zutun. Sehr viel. Ein Interview nach dem nächsten und dazu einige Dreh's. Doch das hinderte ihn nicht daran, mir ab und zu zu schreiben. Nachrichten wie;

Wie geht es dir heute, Süße?"

Wie weit bist du heute mit deinem Buch gekommen? Hast du viele Kapitel geschafft?"

Du fehlst mir, weißt du das?"

Diese Nachrichten zeigten mir, dass er an mich dachte, selbst wenn er alle Hand voll zu tun hatte. Und das machte mich überglücklich. Es machte mich überglücklich zu wissen, dass es da Draußen jemanden gab, der sich um mich sorgte. Der sich darum sorgte, wie es mir ging und was ich machte.

Und wie geht es Tom?" Auch wenn wir telefonierten und ich ihr Gesicht nicht sehen konnte wusste ich, dass meine Mutter gerade lächelte.

Ich denke, ihm geht es gut." Antwortete ich ihr und legte meinen Notizblock voller weiterer Ideen für mein Buch beiseite.

Was heißt, du denkst dass es ihm gut geht?"

Wir haben uns seit einigen Tagen nicht gesehen."

Ist etwas passiert?"

Sie schien sich ziemliche Sorgen zu machen. Zumindest verriet das dieser gewisse Unterton in ihrer Stimme; Besorgt.

Nein. Er ist nur momentan ziemlich beschäftigt. Und ich bin es auch. Weißt du, er hat einige Interviews und ich muss mit meinen Büchern vorankommen. Der Verlag macht mir einen ziemlichen Druck. Spätestens bis nächstes Jahr Februar muss ich fertig sein und wenn ich daran denke, dass auch noch Thanksgiving ist.."

Apropos Thanksgiving. Was hast du an diesem besonderen Tag vor?"

Um ehrlich zu sein habe ich darüber noch gar nicht nachgedacht-" gestand ich „Warum fragst du, Mum?"

Vielleicht solltest du Tom fragen ob ihr etwas machen wollt. Wohnt seine Familie nicht auf einem anderen Kontinent?"

In England." Erinnerte ich sie.

Richtig. England. Er würde sich sicherlich über etwas Gesellschaft freuen."

Piep

Warte kurz. Mir hat gerade jemand geschrieben. Ich möchte nur sichergehen, dass es nicht wieder der Verlag ist. Aber ich stelle dich auf Lautsprecher."

Und so nahm ich das Handy vom Ohr, drückte den Lautsprecher an und warf einen Blick auf meine Nachrichten.

„Was machst du?"

Oh. Tom hat geschrieben."

Was hat er geschrieben?"

So neugierig?" Kicherte ich „Er hat gefragt was ich mache."

„Habe gerade ein weiteres Kapitel beendet und telefoniere gerade mit meiner Mutter. Was machst du?"

Hast du ihm geantwortet?"

Ja, Mum."

Piep

„Bestell ihr schöne Grüße von mir! Denkst du, sie würde dich mir ausleihen? Ich würde gerne vorbeikommen und- Kekse mit dir backen? Bald ist Thanksgiving und ich bin noch nicht sonderlich in Stimmung."

Also. Erst einmal soll ich dir schöne Grüße von ihm ausrichten-" leitete ich seinen Wunsch weiter.

Wie aufmerksam. Bestell ihm liebe Grüße zurück."

Das mache ich. Ist es in Ordnung wenn ich auflege? Er möchte vorbeikommen und Kekse backen um in Thanksgiving-Stimmung zukommen."

Ein Mann der Kekse backen will? Wie könnte ich dich da aufhalten? Wir hören uns Liebling!"

Bis dann Mam."

Und somit legten wir auf.

„Kann es nicht erwarten :)"

„Dann bin ich in fünfzehn Minuten da."

Mein Herz schlug sofort höher und ich sprang von meinem Stuhl auf. Mein Blick wanderte an mir herunter; Eine schwarze Leggins und ein langes, gelbes T-Shirt. Das sollte reichen. Meine Haare? Zu einem Messibun- Auch das sollte reichen. Trotzdem lief ich noch einmal in mein Badezimmer um meine Mascara aufzufrischen und etwas Parfum aufzutragen, bevor er da sein würde.

———

„Wir brauchen 2 Eier. 150ml Milch. 100g Butter-" laß er die Zutaten von der Liste ab.

„Was noch?" Ich stellte die Zutaten auf die Arbeitsplatte.

„250g Mehl, 180g Zucker. Eine Packung Vanillezucker."

„Das haben wir auch da." Wie zur Bestätigung stellte ich auch die letzten Zutaten vor ihn auf den Tisch „Bitte. Hier haben wir eine Schüssel, einen Rührstab und eine Waage. Wie wäre es wenn du die Sachen abwiegst?"

„Dein Wunsch ist mir Befehl." Er platzierte lächelnd einen Kuss auf meiner Wange und fing mit seiner Aufgabe an.

Wenig später war alles vermischt, geformt und in geformten Stückchen auf dem Blech im Ofen.

„Also-" ich klopfte meine Hände ab um sie von dem klebenden Mehl zu befreien „Das war doch gar nicht so-"

*Platsch*

Es war, als wäre ich in meiner Bewegung eingefroren, die letzten Worte meines angefangenen Satzes blieben mir wortwörtlich im Hals stecken, als ich mich zu ihm umdrehte, von oben bis unten mit Mehl bedeckt. Er stand mir gegenüber, breit grinsend mit der Mehlpackung in der Hand.

„Ups."

Ups?

Ohne groß darüber nachzudenken griff ich nach der Zuckerpackung, nahm eine Handvoll Zucker heraus und warf ihn damit ab. Doch leider blieb der Zucker nicht wirklich an ihm kleben. Ein neuer Plan musste her und so griff ich nach einem Ei während er die restlichen Krümmel von seinem Shirt wischte.

„Das hat wohl nur so halb gut funktioniert." Grinste er.

„Mhm-" murmelte ich und lief auf ihn zu, meine Hände hinter meinem Rücken versteckt.

„Was hast du vor?" Er griff immer noch grinsend in die Mehlpackung und ging ein paar Schritte zurück.

„Nichts-" flunkerte ich und blieb genau vor ihm stehen „Wie wäre es mit einem entschuldigenden Kuss?"

Er zog fragend eine Augenbraue nach oben als wäre er sich nicht sicher gewesen, ob er mir trauen konnte. Doch dann gab er nach, stellte die Mehlpackung beiseite und legte seine Hände um meine Hüfte um anschließend seine Lippen auf meine zu pressen. Während er das tat holte ich meine Hände hervor, hielt sie über seinen Kopf und zerteilte das Ei, sodass es genau auf seine Haare lief. Er löste sich von mir, sah mich entsetzt an und griff sofort wieder nach der Packung.

„Na warte!"

Schreiend lief ich um die Arbeitsplatte herum.

„Du hast angefangen!"

„Jaja!" Er lief mir hinterher und warf ab und zu eine Ladung nach mir.

Nach etwa fünf Minuten, die in einer völligen Schlacht mit Mehl, Zucker und Eiern verging, lehnte ich mich schließlich erschöpft gegen den Küchenschrank.

„Frieden?"

„Frieden." Keuchte auch er.

„Ich denke wir sollten aufräumen und dann duschen." Lächelte ich „Ist wohl dringend nötig, wenn ich uns beide so ansehe."

„Das hört sich nach einem guten Plan an."

Tom Felton- Unser gemeinsames SchicksalWhere stories live. Discover now