Kapitel 31

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Zwischen Tom und seinem Bruder Ashley lag definitiv Spannung in der Luft, ich konnte bloß nicht sagen warum. Alles was ich sagen konnte war, dass es mir so vorkam als ob mein Freund eifersüchtig wäre, obwohl es nicht ansatzweise einen Grund dazu gab.

Langsam wandte Ashley den Blick von seinem Bruder ab und sah wieder zu mir; „Ich wohne momentan in London, was einige berufliche Gründe hat. Meine Ausbildung habe ich als Bücherhändler absolviert und danach habe ich mich weitergebildet, sodass ich bei einem Verlag arbeiten konnte, was bis Heute noch immer mein Job ist. In London gab es aber durchaus einige bessere Stellenangebote."

„Du arbeitest in einem Verlag?" Eine Spur von Überraschung lag in meiner Stimme „Was für ein Zufall. Ich arbeite für einen Verlag, da ich selbst Autorin bin."

„Du schreibst Bücher? In welchem Genre?"

„Bis jetzt habe ich einige Romane geschrieben, aber es waren auch einige Fantasy-Bücher und Thriller dabei. Ich habe kein festes Genre. Ich schreibe meistens das, wonach mir zu Mute ist. Das ist auch viel von meinem Privatleben und den aktuellen Situationen abhängig."

„Und woran schreibst du gerade?"

„Ein klassisches Buch. Ein typischer Roman um es genau zu sagen; Zwei Menschen verlieben sich ineinander. Das jedoch nicht zu klassische daran ist; Sie sind in Wahrheit Halbgeschwister, was sie jedoch nicht wissen und so verkompliziert sich ihre gesamte Situation."

„Das hört sich interessant an. Bücher mit solchen Handlungen sind meistens sehr gefragt. Unser Verlag kauft oft Bücher auf, bei denen es darum geht, dass der Mann sich in die Freundin seines Bruders verliebt."

War das eine Andeutung?

Sollte dies eine gewesen sein, wäre es durchaus komisch gewesen. Auch, wenn wir offenbar die gleichen Interessen hatten und uns gut unterhalten konnten, während die Gespräche um uns herum einfach weiterliefen, so kannten wir uns gerade einmal wenige Stunden und zudem war ich die feste Freundin seines jüngeren Bruders. Und während wir das Essen gemeinsam beendeten fiel mir auf, dass Ashley mich tatsächlich erstaunlich oft ansah.

Tom, der neben dem Gespräch mit Jonathan auf unsere Unterhaltung geachtet haben musste, wandte seine Aufmerksamkeit nach einiger Zeit an uns alle;

„Nun, da wir dieses köstliche Mahl beendet haben-" Er lächelte seiner Muter zu „Ich denke, es wird Zeit für ein paar Geschenke. Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne mit dem Geschenk für meine bezaubernde Freundin anfangen."

Ohne eine Antwort abzuwarten stand er auf, ging hinüber zu der kleinen Ablage und kehrte mit einem etwas größerem Umschlag an den Tisch zurück, den er mir wenige Sekunden später grinsend überreichte.

„Öffne es, Darling."

Mein Herz schlug wie wild, als ich ihn entgegennahm und mit zitternden Fingern öffnete. Entgegen fiel mir eine Karte und ein großes Blatt Papier. Ich drehte es um, sodass ich es lesen konnte, während alle Blicke auf mir lagen, erwartungsvoll.

„Ist das- Ist das dein ernst?" Stammelte ich, nachdem ich es mir durchgelesen hatte „Wir beide fahren nach Schottland? Schon Morgen?"

„Ich dachte, dass wir etwas Zeit für uns gut gebrauchen könnten." Lächelte er und legte seine Hand an meine Wange „Ich habe einiges für uns geplant. Morgen geht es los. Von hier sind es in etwa zweieinhalb Stunden mit dem Auto."

Ich konnte es kaum fassen-

Er und ich würden zusammen Urlaub machen-

Eine ganze Woche lang-

In Schottland.

„Freust du dich?" Seine blauen Augen funkelten.

„Ob ich mich freue?" Strahlte ich und als Antwort küsste ich ihn.

Es war ein langer, leidenschaftlicher Kuss.

„Das heißt dann wohl ja." Hörte ich Peter lachen.

„Danke." Flüsterte ich, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten, dann zog ich aus meiner Hosentasche eine kleine Schatulle „Und da du auch nicht leer ausgehen sollst; Das hier ist für dich."

„Du bist Geschenk genug."

„Öffne es." Drängte ich ihn.

Er biss sich spielerisch auf die Lippe bevor er es entgegennahm und vorsichtig die Schleife aufzog. Dann hob er den Deckel ab;

Ich hatte ihm einen silbernen Ring geschenkt, auf dem die Koordinaten unseres ersten Treffpunktes eingraviert waren- Dem Strand. Er steckte ihn sich sofort an den Finger und küsste mich erneut so leidenschaftlich, dass es mir schwer fiel, mich wieder von ihm zu lösen.

Der Rest des Abends verging harmonisch und familiär; Nachdem Tom und ich unsere Liebelei beendet hatten, halfen wir seiner Mutter dabei den Tisch abzuräumen. Dann ließen wir uns alle im Wohnzimmer nieder, um die weiteren Geschenke zu verteilen. Von mir bekam seine Mutter ein relativ teures Parfüm und sein Vater eine Cap auf der der Name seine Lieblings-Golfmannschaft abgebildet war- Beides hatte ich gemeinsam mit meinem Freund ausgesucht gehabt, da er mir, wie bei den Geschenken für seine Brüder, helfen musste. Diese bekamen von mir alle samt ein kleines Päckchen bestehend aus ihrem Lieblings-Alkohol und einigen Süßigkeiten. Seine Eltern schenkten mir ein Mauspad auf dem ein Bild von mir und Tom abgebildet war, damit ich auch bei meiner Arbeit an ihn dachte- Als täte ich das nicht schon jede Sekunde meines Daseins. Doch natürlich freute ich mich. Von seinen Brüdern bekam ich typisch englische Süßigkeiten und einen schottischen Reiseführer; Offenbar hatten sie sich abgesprochen gehabt. Mein Freund schenkte seinen Eltern eine neue Videokamera, da ihre alte anscheinend kaputt gegangen sei. Von ihnen bekam er zum einen ein Fotoalbum, in welches er Fotos von uns kleben sollte und eine Polaroidkamera mit vielen dazugehörigen Zubehör, damit er auf unserer Reise genug Bilder machen konnte. Seinen Brüdern schenkte er allen etwas verschiedenes; Chris bekam ein neues Tablet von ihm, Ashley einen Gutschein in ziemlich hoher Summe für seinen Lieblingsshop und Jonathan bekam einige Flaschen seines Lieblings-Whiskys. Von ihnen bekam Tom einen neuen Hut, ein neues Buch für seine eigenen komponierten Lieder, eine Menge an Süßigkeiten und Ersatz- Gitarrensaiten. Irgendwann war der Tag vorbei gewesen, es war spät geworden und wir beide kuschelten uns wieder einmal in sein altes aber dennoch gemütliches Bett.

„Deine Geschwister sind nett-" flüsterte ich in die Dunkelheit „Und sie sind alle sehr offenherzig."

„Es freut mich, dass du meine Familie magst."

„Magst? Ich liebe deine Familie."

„Und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dich auch lieben, so wie sie mit dir umgegangen sind. Vor allem Ashley scheint dich recht gerne zu haben."

Da war es wieder- Seine Eifersucht.

„Kann es sein, dass du auf irgendeine Art und Weise und völlig unbegründet eifersüchtig auf Ashley bist?"

„Hast du nicht gesehen, wie er versucht hat mit dir zu flirten?"

„Und hast du nicht mitbekommen, wie ich dem aus dem Weg gegangen bin?" Konterte ich „Er ist dein Bruder. Ich bin deine Freundin und ich liebe dich. Wie könnte ich jemals nur daran denken, etwas mit einem deiner Brüder zu haben? Oder wie könnten sie nur jemals daran denken? Du brauchst weder eifersüchtig sein, noch musst du dir Sorgen machen."

„Das weiß ich, Darling."

„Das hoffe ich."

Und mit diesen Worten kuschelte ich mich noch näher an ihn, um ihn dies deutlich klar zu machen.

Tom Felton- Unser gemeinsames SchicksalWhere stories live. Discover now