Kapitel 8

2.7K 149 7
                                    

Das Wasser lief einige Stunden später über meine Füße. Es war eiskalt doch die Sonne, die langsam am Horizont unterging, machte das Ganze um einiges erträglicher. Die dazugehörige Aussicht war wie immer wunderschön und der Strand Menschen leer gewesen.

„Schön hier, findest du nicht?" Tom sah mich von der Seite an, mein Blick ruhte allerdings weiter auf dem Boden.

„Haben wir das nicht schon Gestern festgestellt?"

Die Situation hatte etwas beruhigendes und zugleich durch und durch romantisches.

„Gut möglich. Ich wollte es bloß noch einmal ausgesprochen haben."

Vorsichtig sah ich zu ihm auf, doch bevor ich etwas entgegnen konnte sah ich zwei Männer, schwarz gekleidet, die am Ende der Dünen standen und uns aus der Ferne ansahen.

„Ich glaube, wir werden beobachtet." Stammelte ich unsicher „Guck mal unauffällig nach Links."

Sofort drehte sein Kopf sich in die genannte Richtung und aus irgendeinem Grund wurde seine Miene plötzlich finster und irgendwie erbost „Entschuldigst du mich einen Moment? Ich bin gleich wieder bei dir."

Ohne eine Antwort abzuwarten stapfte er los, durch den Sand, auf die beiden zu. Wenig später gab er ihnen die Hand und stellte sich dann mit verschränkten Armen vor sie. Es sah so aus als würden sie diskutieren, einer der Männer zuckte mit den Schultern und zeigte anschließend auf mich. Für einen kurzen Moment lang sahen alle in meine Richtung. Sofort schlug mein Herz schneller. Ich löste mich aus meiner Starre und taumelte weiter, ohne noch einmal zurück zu sehen. Wer waren diese Männer gewesen? Freunde von Tom? Möglich war es. Doch was machten sie am Strand, zeitgleich mit uns, bekleidet wie zwei Security Mitarbeiter? Das alles machte überhaupt keinen Sinn, egal wie ich es drehte und wendete. Und es beruhigte meine Gedanken überhaupt nicht. Es geschahen immer mehr Dinge, die ich mir nicht erklären konnte.

Dumpfe Schritte nährten sich mir wenige Minuten später, der Sand wirbelte ein wenig auf und rieselte gegen meine nassen Beine.

„So. Alles geklärt." Tom reichte mir seinen Arm und ich hakte mich erneut bei ihm unter.

„Wer waren diese Männer? Freunde von dir ?"

„Freunde nicht unbedingt. Wohl eher Bekannte."

„Und was machen sie hier, zeitgleich mit uns an einem Strand, der normalerweise total verlassen ist?"

Statt mir eine Antwort zu geben wechselte er das Thema „Ist dir aufgefallen, dass es genau 24 Stunden her ist, seit dem wir ineinander gelaufen sind?"

Zuerst wollte ich nachhaken, eine plausible Erklärung bekommen, doch ich entschied mich dazu es zu lassen. Es war offensichtlich, dass er nicht darüber reden wollte. 

„Ja, darüber habe ich auch gerade nachgedacht."

„Findest du nicht auch, dass es sich anfühlt als wäre es schon länger her als nur einen Tag?"

„Schon-" kicherte ich „Aber man muss auch bedenken, dass wir den gesamten Tag zusammen verbracht haben."

„Findest du das etwa schlimm?" Seine Stimme klang unsicher.

„Nein, wieso sollte ich das schlimm finden? Wenn ich das nicht gewollt hätte, dann hätte ich dir gar nicht erst zugesagt. Soviel Selbstsicherheit besitze ich dann doch noch."

„Dann ist ja gut." Er klang etwas erleichterter, jedoch immer noch verunsichert „Und? Wie fandest du unsere ersten gemeinsamen Stunden?" Er spielte mit seinen Füßen im Wasser, sodass sich kleine Wellen bildeten.

Warum war er so nervös gewesen? 

Hatte er etwa Angst, dass ich es nicht gut fand?

Dass ich ihn nicht gut fand?

Das wäre völlig absurd und unbegründet gewesen.

„Total schön, schließlich haben wir noch mehr Gemeinsamkeiten festgestellt, zusammen gesungen und gekocht und einfach einen ruhigen Nachmittag mit einander verbracht. Es hätte nicht perfekter sein können. Und was ist mit dir?" Ich lächelte ihn an ,,Wie fandest du unsere ersten gemeinsamen Stunden?"

Aus meinem Augenwinkel heraus konnte ich sehen, dass sich ein Lächeln  auf seinen Lippen abzeichnete „Dieser Tag war einer der schönsten, die ich bislang hatte und dafür bin ich dir wirklich sehr dankbar."

Ein Kribbeln machte sich in meinen gesamten Körper breit. Es fühlte sich wohlig warm an. Und gerade als ich ihm sagen wollte, dass nicht er mir sondern ich ihm dankbar sein musste, klingelte urplötzlich sein Handy und ließ mich somit nicht zu Wort kommen. Offensichtlich genervt verdrehte er die Augen, blieb stehen und zog es eilig aus seiner Hosentasche.

,,Gib mir bitte einen kleinen Moment." Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu, nahm den Anruf an und stellte sich etwas weiter von mir weg.

Ich schlenderte währenddessen weiter, die Hände in meiner Hosentasche und dachte über seine Worte nach. Er war so niedlich gewesen, wie er herumdruckste und nervös gewesen war wegen einer einzigen, kleinen Antwort. Und so zeigte er mir, dass nicht nur ich mir Gedanke  machte- Auch er tat es. Und auf eine seltsame Art und Weise beruhigte mich dieser Gedanke.

Tom Felton- Unser gemeinsames SchicksalNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ