9.

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POV Jasmin

Wie immer endet jeder Besuch einmal und so fuhren Hannes und Ina ein Paar Tage später zurück nach Hamburg und mein Leben hier am Niederrhein lief weiter wie eh und je.
Der Untetschied war allerdings, das ich, wenn ich abends auf dem Sofa saß, Musik hörte oder lass, während meine beiden Kids friedlich schlummerten, immer wieder meine Gedanken zu Paddy wanderten. Natürlich dachte ich auch an die Nacht mit ihm. Und daran, das ich ihn eigentlich verführt hatte... aber meist dachte ich an ihn als Mensch... er war so anders, wie man ihn als Musiker kannte... ich hatte eine andere Seite von ihm kennenlernen dürfen, seine private Seite, und das nach so einem missglückten ersten kennenlernen, wo ich mir  für immer noch in den Hintern beißen konnte. Aber es nahm ja eigentlich ein gutes Ende... Gut... bis auf die Tatsache, das er nun permanent in meinem Kopf und in meinen Gedanken umherspukte. Teils hatte ich auch Probleme, nachts zur Ruhe zu kommen, denn er schlich sich immer öfter in meine Träume, verursachte ein kribbeln in mir, wenn ich nur an ihn dachte und es wurde zunehmend immer schlimmer.
Hannes, als auch Ina und ich telefonierten wie eh und je regelmäßig, und so wunderte es mich auch nicht, als die beiden mich für ein Wochenende spontan nach Hamburg zu sich einluden. Schnell war das nötigste geklärt und Linda bot sich sofort an, meine Kids das Wochenende zu nehmen. Hannes wollte mir sogar einen Flug extra buchen, was ich aber vehement verneinte und lieber mit meinem Wagen fahren wollte. Ich war die Strecke in den letzten Jahren so oft gefahren, ich kannte sie in und auswendig, fuhr sie gerne, denn ich fühlte mich bei den beiden auch immer wie zu Hause, sei es in Inas, als auch in Hannes Wohnung.
Da ich mir Urlaub genommen hatte, fuhr ich bereits Donnerstags direkt nach der Arbeit los. Knapp 400 Kilometer lagen vor mir, und so war es entspannter, abends zu fahren und drei volle Tage bei meinen Freunden genießen zu können. Ich kam gut durch und erreichte kurz nach 20 h Hannes Wohnung. Den Abend wollten wir gemeinsam verbringen, ohne Ina.. einfach nur was trinken, essen, quatschen und noch nen Film schauen. Was wir auch taten. Der Abend war so unbeschwert, wir lachten viel, alberten herum, machten noch ne kleine Jam Session, und ich war froh, mal nicht einen Abend an Paddy gedacht zu haben, bis Hannes dies änderte.
„Du... ich muss dir da noch was sagen, bevor es wieder zum Disaster führt, wie an Slivester.." „Was kommt jetzt schon wieder?! Diesmal Tom Hanks oder Chris Pine?", lachte ich und nahm gerade ein Schluck Bier, als Hannes antworte. „Nee, die leider nicht, aber Paddy kommt morgen Mittag auch... dachte du freust dich...", sofort verschluckte ich mich und hustete los, das Hannes mir auf den Rücken klopfen musste. „Man sollte meinen, aus dem Schockmoment wärste raus... so schlimm?!", lachte er und fing sich direkt eine von mir. „Nee überhaupt nicht schlimm. Kann ja froh sein, das du mich diesmal vorwarnst..." „Vorwarnen... war er doch so schlimm?!" „Mensch Hannes! Jetzt lass gut sein... ich freu mich ihn zu sehen... so und was machen wir jetzt?!", lenkte ich ab, denn ich hatte Angst, mich vielleicht doch etwas zu verquatschen, dass ich mich mehr wie nur freute ihn zu sehen. In mir kribbelte plötzlich alles, vor Aufregung, vor Nervosität und  wegen so ein paar Schmetterlingen, die in meinem Bauch ganz aufgeregt hin und her flatterten. Gespannt war ich aber auf Paddys Reaktion, denn wenn ich Hannes richtig verstanden hatte, dann wusste er diesmal nicht, das ich hier war. Hoffentlich freute er sich auch, mich zu sehen... nicht nur wegen der gemeinsamen Nacht, die wir miteinander gehabt hatten, sondern generell.
„Jasmin?!" „Bitte was?", riss mich Hannes auf meinen Gedanken. „Träumst schon von Paddy oder was?!", neckte er mich. „Schwachsinn, hab gerade nur an daheim gedacht, ob alles läuft..." „Wer's glaubt...", grinste er und reichte mir ein Bier. „Das ist aber das letzte... Ina erwartet uns pünktlich zum Frühstück."
Die Nacht nahm ein jähes Ende... ich fühlte mich wie vom Lastwagen überrollt, denn wirklich Schlaf gefunden hatte ich nicht mehr, nachdem Hannes mir gesagt hatte, das Paddy ebenfalls kommen würde. Meine Gedanken zogen Kreise... permanent... und umso näher das Treffen am Nachmittag rückte... umso stärker wurde es, und es war gerade mal halb zehn, als wir uns auf den Weg zu Ina machten.
Der Empfang war wie immer herzlich und ich freute mich riesig sie zu sehen. Ina war wie immer top gestyled und ich fühlte mich augenblicklich mal wieder total Underdressed in Jeansjeggings und Hoodie, aber das war meine Alltagskleidung.
„Schatz? Kommt noch wer zum Frühstück oder warum haste für 5 gedeckt?!", fragte Hannes irritiert. „Warte es ab!", indem Moment ging die Türklingel. „Jasmin? Kannst du eben aufmachen?", rief mir Ina zu und ich ging zu Tür.
Ich fiel vom Glauben ab, als ich die Tür öffnete und mir ein verwuschelter Hinterkopf mit Lederjacke den Rücken zuwandte, bevor er sich zu mir drehte. Meine Freude ihn zu sehen, konnte ich augenblicklich nicht unterdrücken und strahlte sofort. „Jasmin?!", zunächst lächelte er genauso, bis es Knall auf Fall verschwand, und sich eine Frau an ihm vorbeidrückte. „Mensch, geh doch mal rein...", erklang es und sie lies mich links liegen und verschwand in der Wohnung. Patrick folge ihr wie ein Schatten, sagte keinen Ton und lies mich links liegen, während ich immer noch im Türrahmen stand.

Herzmenschen  Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang