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POV Paddy

Silvester

Kurz nach Mitternacht erreichte mich dann eine SMS. Aber nicht irgendeine SMS... nicht nur das es sich überhaupt und eine altmodische SMS handelte anstatt wie meist üblich über irgendeinen Messenger Dienst... die Nummer war mir vollends unbekannt... und sie beinhaltete nicht die übliche Floskel, die normalerweise so zum Neujahr einen erreichte...

Michael Patrick, Johannes hat Jasmin einen Antrag eben gemacht! Verhindere das bitte! Tue alles was in deiner Macht steht. Ich weiß, das auf Dauer das mit beiden nicht gut gehen wird... und... Glaub mir eins... Jasmin liebt dich! Nur dich!

Erschrocken warf ich erstmal das Handy auf das Bett meines Berliner Hotelzimmers. What the fuck..., dachte ich und lief plötzlich wie ein aufgescheuchter Tiger im Zimmer umher. Diese Nachricht riss mir nicht nur den Boden unter den Füßen weg, nein sie verunsicherte mich nur noch mehr... dann fragte ich mich, wer mich da angeschrieben hatte... dann die Unsicherheit, ob mich jemanden verarschen würde... gespickt mit ganz vielen Selbstzweifeln meiner Gefühlslage.

Die letzten Wochen hatte ich mich nach meiner kurzen Auszeit im Kloster massiv in Arbeit gestürzt. Zig Termine angenommen, sowie auch den Auftritt zu Silvester am Brandenburger Tor... einzig und allein der Versuchung zu widerstehen, an Jasmin zu denken oder wieder in Selbstmitleid zu zerfließen.

Und jetzt holte mich alles ein... mit einer einzigen SMS...

Kopflos wie ich nun mal war, rief ich meine Schwester an...

„Paddychen... Frohes Neues!", begrüßte mich Maite fröhlich und ich hörte schon im Hinterhrund, das sie unsere Family um sich herum hatte. Leise seufzte ich. „Dir auch frohes Neues Maite..." „Oh... klingst ja gar nicht gut! Und warum ist es so leise bei dir... Du bist doch in Berlin!" „Hab mich sofort nach Mitternacht verabschiedet und hab mich von Andy ins Hotel fahren lassen... Du Maite... kannst du mal kurz wohin, where we could talk in privat?!" „Ja klar... warte... was ist denn los? Bist alleine ne?" „Ja..." „So... jetzt... was gibst...?" „I got an SMS tonight..." „Macht Sinn... ist Silvester..." „Bor Maite! I know! Listen!", entgegnete ich genervt. „So I got these SMS from an unknown number! Messaging, Johannes hat Jasmin einen Antrag gemacht..." „What the fuck?!" „Ja... aber das war noch nicht alles... nicht nur, das ich mit Michael Patrick angesprochen wurde und die Nummer nicht kannte... in der SMS steht, ich soll das mit den beiden verhindern... und das Jasmin nur mich liebt... wait... ich les es dir vor... Michael Patrick, Johannes hat Jasmin einen Antrag eben gemacht! Verhindere das bitte! Tue alles was in deiner Macht steht. Ich weiß, das auf Dauer das mit beiden nicht gut gehen wird... und... Glaub mir eins... Jasmin liebt dich! Nur dich!" „Krass... und nun?!" „Ich dachte das könntest du mir jetzt sagen..." „Warum ich?!" „Well... I don't know... Du bist halt direkt ums Eck und..." „Du meinst aber nicht, das ich jetzt dahin fahren soll, oder?!" „I don't know... ich weiß gerade gar nichts..." „Also... unabhängig davon, das gerade Silvester ist, ich auch gar nichts getrunken habe... ich bei Trish bin... das ist dein Ding! Ich bin gerne immer für dich da, gebe dir gerne Tipps und Ratschläge... aber sag mir bitte, was ich da jetzt machen soll..." „Don't know..." „Genau! Ich frag dich mal anders... liebst du Jasmin noch?" „Ja... more. You can't Imagine... I feel lost, being without her and it fucking hurts so much to know Johannes is..." „Paddy... dann musst du was tun!" „Und was? Sie hat mich überall wohl blockiert! Ich erreiche sie nicht! How can I... and the unborn Child is not mine... so..." „Ich frage mal anders... schenkst du der SMS glauben oder hast du das Gefühl, das dir damit jemand einen üblen Streich spielen wollte..." „Selbst das weiß ich nicht Maite... was denkst du denn? Ich mein... warum sollte sie Fake sein..." „Paddy... keine Ahnung... was sagt denn dein Herz?" „Das ich Jasmin zurück will... with all the circumstances, all the problems, we had and all the love we gave each other... at least... auch mit Johannes Kind... es ist mir egal! Es war ein dummer Unfall... ein Missverständnis... I told you... but..." „Dann solltest du dir gut Überlegen, wie du das Ganze jetzt anstellst!" „Genau das ist mein Problem... I want to talk with her allone... ohne Johannes, ohne ihre Kinder... am Besten auf neutralem Boden... wobei... Maite... könntest du mir da vielleicht behilflich sein?" „Und mit was?" „Du hast dich doch gut mit Jasmin verstanden..." „Schon... ja..." „Ich erreiche sie doch nicht... kannst du sie nicht anrufen?" „Und dann soll ich mit ihr reden, oder was?" „Nein... but... was ist, wenn du dich mit ihr irgendwo verabredest... und dann komm ich..." „Paddy... vergiss es... je nachdem wie sie reagiert, geht das erst recht nach hinten los... Folgendes... du beruhigst dich jetzt erstmal... schläfst ne Nacht drüber... und dann überlegst du dir erstmal, was du machen könntest... und wenn du einfach zu ihr spontan hinfährst... aber ich glaube persönlich und direkt durch dich kommt besser, als wenn ich da irgendwie zwischen häng..." „Wenn du meinst... aber ich weiß doch noch nicht mal, was ich sagen soll!" „Doch! Das weißt du! Die Wahrheit kannst du ihr sagen! Sag ihr was du fühlst, was du denkst..." „And if she doesn't..." „Dann hast du es versucht und kannst dann versuchen, damit abzuschließen... wobei... wenn dir jemand solch eine Nachricht schickt dann..." „Dann was?!" „Dann denke ich, das da was dran ist und du wirklich die Chance ergreifen solltest, zu kämpfen... zumindest Jasmin zu sagen, was du immer noch für sie empfindest..." „Ok... so... ich werd mir Gedanken machen... und Maite... Danke..." „You're welcome... sag Bescheid, wenn was ist... ok?" „Promise... grüß die anderen... Bye!"

Eine Woche später stand ich dann wie ein Vollhorst mit Blumen, Pralinen und Sachen fürs Baby vor Jasmins Türe... nur sie war wieder mal nicht daheim... aber ich war darauf vorbereitet und hatte das was ich ihr sagen wollte aufgeschrieben... so lies ich meine Sachen inklusive dem Brief vor ihrer Haustür stehen und ging zurück zu meinen Wagen, als ich dort Karin in die Arme lief. „Jasmin wird wohl noch beim Friedhof sein...", lächelte sie sanft und ich wunderte mich, das sie mir dies so einfach sagte, im Wissen... das sie Johannes Mutter...

Ich brachte nur ein ‚Thanks' über meine Lippen, lies meinen Wagen stehen und rannte los.

Herzmenschen  Where stories live. Discover now