Just a Picture

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24. Just a Picture

"Vielen Dank, dass du sie wieder Heim gebracht hast."

"Natürlich, Grace." Ich habe dir etwas gesagt, auch wenn es nur auf telepathischem Wege war!

"Noch einen schönen Abend und Grüße an deinen Vater."

"Werde ich ihm ausrichten, Ihnen ebenso." Damit läuft er die paar Stufen vor unserer Haustür runter und steigt in seinen schwarzen Range Rover.

Sobald die Tür hinter mir geschlossen ist, stoße ich einen erleichterten Seufzer aus.

"Und wie war es?", fragt meine Mum, ungefähr in der Tonlage einer pubertierenden 12 jährigen.

"Anstrengend.", fasse ich alles zusammen, auf dem Weg in die Küche.

"Was meinst du mit anstrengend?", will sie genauer wissen und folgt mir.

"Mit anstrengend meine ich, dass die Eltern Olivia anstrengend sind. Sie sind nervig, neugierig und mein Gott trägt die Frau ein schreckliches Parfum!"

Ich bin wirklich kurz davor gewesen, ihr meine Meinung vor die Füße zu malen.

"Warum waren denn die Eltern von Olivia da?" Sie lehnt sich über die Kücheninsel und wirft mir einen verwirrten Blick zu.

"Nicht nur die, Olivia und Liams ganze Sippschaft gleich mit."

"Avery, das sagt man nicht so!", mahnt meine Mum wieder und ich verdrehe die Augen.

"Was soll ich sagen? Liams reizende Familie? Beschwerst du dich dann, weil ich nicht lügen soll? Ich bitte dich, verleugne es doch nicht."

"Ich verleugne gar nichts und du gehst jetzt ins Bett." Sie zeigt mit dem Arm nach oben.

"Warum denn?"

"Weil..." Ich muss schmunzeln, als sie nach einer Antwort sucht. "Ich keine Lust mehr auf dich hab."

"Wow, danke Mum. Und mir willst du vorschreiben, dass ich nett sein soll?"

"Verschwinde jetzt, du bist anstrengend." Sie selbst hat ein Grinsen auf den Lippen, während sie mich hoch scheucht.

-

Beinahe habe ich vergessen meinen Junior mitzunehmen, bis mir einfällt, dass Jeremy ihn hat. Mit einer noch guten Laune steige ich in Maddisons Wagen und fahre mit ihr zur Schule.

Dass sie kein einziges Wort sagt, sondern mir mehr oder weniger verstohlene Blicke zuwirft, ist ein wenig irritierend, aber auch verstörend.

"Gibt es was?", frage ich schließlich und streiche mir über mein Gesicht, um festzustellen, das ich nirgends etwas verschmiert hatte.

"Nein.", antwortet sie, als sie meine Geste richtig deutet. "Es geht um was anderes."

"Und das wäre?", frage ich weiter.

"Frag Jeremy oder Sahair. Ich bin nicht so der Beziehungstyp."

"Du hast einen Freund?"

"Ja, so hab ich das nicht gemeint. Ich meinte eher dieses Du-musst-dir-deine-Gefühle-eingestehen-Gespräch. Ich kann das nicht."

"Maddison, seit wann bist du so kompliziert?"

"Nenn mich nicht Maddison." Sie wirft mir einen strengen Blick zu.

"In Ordnung, dann sag mir was dein Problem ist!", fordere ich sie auf.

"Ich hab kein Problem! Es ist nur, dass ich gerne etwas wissen würde, aufgrund einer Sache, bei der ich nicht weiß, ob ich sie richtig gedeutet habe. Aber wenn ich nachfrage und diese eine Sache falsch ist, dann könntest du denken, das ich blöd bin. Ist die Sache richtig, reitet mich die Sache in ein Gespräch, das ich nicht will. Und glaub mir, du auch nicht." Zu ihrer Rede macht sie noch ein paar schnelle Gesten.

Mr. Right GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt