Mr. Scrooge

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38. Mr. Scrooge

Zwar wusste ich selbst, dass es nicht so weiter gehen kann, aber das Bett scheint einfach gerade der beste Zufluchtsort zu sein. Während meine Mum versucht mich zu überreden in die Schule zu gehen, kann ich nichts dagegen tun, dass meine Gedanken jedesmal abschweifen.

"Diana." Wenn meine Mutter mich so nennt, ist es mit meinem Leben nicht gleich vorbei, entweder macht sie sich über mich lustig oder sie hat einen anderen Weg gefunden ihren Willen zu bekommen und versucht es zu vertuschen. "Ich muss jetzt zur Arbeit, ich rate dir lieber aus dem Bett zu kommen, sonst könntest du das noch bereuen."

"Mum, was machst du?", rufe ich ihr nach aber sie verkneift sich nur ein Lächeln und geht. "Kannst du nicht einfach verstehen, dass ich keine Lust habe in die Schule zu gehen? Du weißt alles von Yvonne und trotzdem zeigst du kein Fünkchen Mitleid!"

Anscheinend hatte ich die Stimme zu doll erhoben, denn meine Mutter dreht sich zu mir und siehr mich mit einem warnenden Blick an. "Ganz genau, ich weiß alles von Yvonne und ich werde nicht zulassen, dass du das so ausbadest. Weil du in so einer Situation nicht weißt, was das Beste ist, aber ich kann aus eigener Erfahrung sprechen. Ich verlange nicht einmal, dass du in die Schule gehst, ich will nur, dass du lernst, die größten Probleme sofort zu lösen."

Nach dieser Ansprache macht sie auf dem Absatz kehrt und verschwindet. Seufzend lasse ich meinen Kopf auf das Kissen zurück fallen. Vielen Dank Mum, aber diese Ansage hat es mir nicht wirklich leichter gemacht, die richtige Entscheidung zu fallen.

-

"Was machst du hier?", frage ich Jer, der plötzlich in meinem Türrahmen steht.

Jer lässt sich wie selbstverständlich auf mein Bett fallen und bleibt dann sitzen. "Deine Mum hat mich gerade eben angerufen und mir verraten wo euer Ersatzschlüssel steckt. Naja, so bin ich halt hier her gekommen."

"Und...warum?", frage ich ihn, immer noch verwirrt. "Und wieso hat meine Mum deine Nummer?"

"Telefonbuch? Sie hat eben auf dem Festnetz angerufen. Außerdem sagte sie, dass du nicht in die Schule willst und da..." Er lacht. "Da haben schon alle meine Alarmglocken geklingelt. Ein guter Freund wie ich bin, bin ich sofort in mein Auto gestiegen und zu dir gekommen."

"Hör zu Jeremy, ich werde heute auf gar keinen Fall in die Schule gehen. Vielleicht war meine Mum ja auch so gnädig dir den Grund zu nennen."

"Yvonne? Nein hat sie nicht erwähnt. Also, doch schon, aber sie meinte ich soll dich selber fragen.", erklärt er.

Ich lege mich neben Jeremy auf das Bett, während er auf mich nieder sieht. "Ist wohl schlecht gelaufen."

"Sag du's mir. Sie hat mich vor eine Wahl gestellt. Entweder Yvonne oder Liam. Also?", frage ich ihn in einem scharfen Ton.

"Wow, wenn du Probleme hast, bist du echt ein Miststück.", stellt er fest.

"Danke, Jeremy."

"Außerdem, sehe ich nicht, wo dein Problem liegt.", meint er mit ein paar Pausen zwischen durch. "Ist doch so einfach wie...du musst dich nur für den entscheiden, der dir nicht solch eine Wahl gestellt hat."

Liam, nach Jeremys Worten. "Danke Jer, aber so einfach ist das nicht."

"Liegt vielleicht auch daran, dass ich ein Junge bin.", überlegt er.

"Du musst los.", stelle ich mit einem kurzen Blick auf die Uhr fest. "Sonst kommst du zu spät."

"Und du willst ganz sicher nicht mit zur Schule?", fragt er nochmal.

Mr. Right GuyHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin