Sister Before Mister

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02. Sister Before Mister

Der schuldige Übeltäter sieht mich jetzt an, als sei ich komplett bescheuert.

Hallo? Er hatte ja wohl die Spindtür gegen meine Nase geschlagen!

"Der Schularzt ist gleich um die Ecke.", sagt er mit einem Kopfnicken in die Richtung, blickt einmal zu Yvonne - die ihren Mund mittlerweile wieder zu hat -, dreht sich um und geht.

"Alles in Ordnung?", fragt ein blondes Mädchen und sieht mich schockiert an.

"Ja, also, meine Nase.", da ich ein wenig nasal rede, halte ich lieber gleich die Klappe.

"Avery, das war er!", haucht Yvonne und greift nach meinem Arm.

"Ja, mir geht es prima. Ich gehe jetzt zum Schularzt.", antworte ich genervt von ihrem Verhalten und ihrer Desinteresse.

"Oh, ok. Ich muss jetzt in die Klasse.", meint sie und läuft wie hypnotisiert auf ihren Absatzschuhen, die sie ärgerlicherweise noch größer als sie es schon war machten, davon.

Danke Yvonne.

"Komm mit, ich bring dich.", sagt das blonde Mädchen und zieht mich am Arm weg vom Tatort.

"Ich bin Sahair, und du?", stellt sie sich vor.

"Könnten wir vielleicht...", versuche ich sie zu drängen, was sie auch gleich versteht.

Langsam kann meine Hand nämlich nicht mehr das Blut stoppen, weshalb ich heil froh bin, dass niemand anderes schon beim Arzt war.

"Guten Morgen Dr. Gregory." grüßt Sahair.

"Guten Morgen Miss Summers, was...oh, ich verstehe, setzen sie sich hin.", redet der große Mann und deutet auf den Stuhl.

Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich ein richtiger Arzt ist und war schon wieder von der Einrichtung dieser Schule begeistert.

"So, legen sie ihren Kopf bitte auf die Brust...halt, einen Moment!", ruft er und legt mir einen nassen Waschlappen in den Nacken.

Dann lege ich meinen Kopf nach vorne und warte ab.

Mit ein paar nassen Tüchern tupft er mir das Blut um die Nase rum weg und schmeißt sie anschließend in den Mülleimer.

"Warten sie ein paar Minuten, dann sollte sich das gelegt haben. Wie ist das eigentlich passiert?", fragt er unschlüssig.

"Liam Wesley hat ihr die Spindtür gegen die Nase geknallt. Und noch nicht mal entschuldigt hat er sich!", erzählt Sahair verärgert.

"Ach, du darfst es nicht zu streng mit ihm sehen. Er ist halt...ein wenig unfreundlich und menschenfeindlich. Vor allem was Mädchen betrifft."

"Was Mädchen betrifft, die nicht in seiner Liga spielen!", kontert Sahair.

"Tja, so ist er halt, aber er wurde auch nicht anders von seinen Eltern erzogen.", seufzt der Arzt.

Es wundert mich, dass er so viel über Liam weiß.

"So, sie können jetzt langsam aufstehen.", sagt Mr. Gregory.

Langsam hebe ich meinen Kopf, so dass der nasse Lappen auf den Boden fällt.

Mr. Gregory bückt sich und hebt den Lappen auf, um ihn dann auf den Rand eines kleinen Waschbeckens zu legen.

Ich bedanke mich noch bei ihm und verlasse dann mit Sahair das Zimmer.

"Sag mal, woher kennt er dich eigentlich?", frage ich Sahair.

"Oh, ich bin ein kleiner Tollpatsch. Genau wie du.", lächelt sie.

Sie war so groß wie ich, was ich echt gut fand, und hatte grün braune Augen mit deutlich erkennbaren Sommersprossen, die sich um die Nase herrum weit ausbreiteten. Ihre blonden Locken fielen ihr kurz bis über die Schultern.

Mr. Right GuyWhere stories live. Discover now