Es war fast schon so, als würden die Ozeane sich ineinander verschlingen, so wie die Emotionen beider Seiten, als sich die zwei selbstlosen Liebhaber voneinander trennten.
Die Reste vom Treibsand klebten an Yoongi's Sohlen, als er aus dem Sumpf von...
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12| Citrin Geode
AUTOR POV
Dicke Schneeflocken berieselten das ganze Land und glasierten die Landschaft in einem wundervollen weißen Film von Winter, rote Wangen und glühende Nasen durch die Straßen wandernd. Manche mochten es zu Fluchen bei solch einem Wetter, so wie Seokjin es tat, als er sein Auto freikratzen musste vom Frost. Doch Yoongi liebte diese Jahreszeit und die feierliche Stimmung in der Luft.
Jetzt allerdings war ihm kaum nach feiern zumute. Ganz im Gegenteil, er saß still und stumm gegenüber von Hiyata und Seokjin, Suna in der Küche kochend, während Areum in ihrem Bett schlief. Er wollte das kleine Mädchen am liebsten hier und jetzt nach draußen entführen und mit ihr den Schnee genießen.
"Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du nun Wächter bist und von nun an kaum mehr in Daegu sein wirst." Stammelte Hiyata mit schmollenden Lippen, ihre braunen Augen auf die Oberfläche ihres Kakaos gerichtet, während Yoongi seine Achseln zuckte.
Keiner wusste bisher, dass du es warst, die sein Schützling war, und es brachte Yoongi völlig aus der Fassung. Das Geheimnis würde bald mehr keines sein, obwohl er es am liebsten als eines bewahrt hätte. Doch bei der Neugierde seiner Freunde, würde es praktisch unmöglich sein, deine Identität vor ihnen privat zu halten.
Zwar konnten Seokjin und Suna fast schon riechen, dass sich deren größte Befürchtung als wahr herausgestellt hat, doch Yoongi wollte diese Bombe jetzt noch nicht platzen lassen. Erst recht nicht, wo Hiyata anwesend war. Sie wusste nichts von Yoongi und seiner Vergangenheit, jedenfalls kaum. Auch nicht von dir. Vor allem kam dein Verlobter ihm sehr bekannt vor, und Yoongi wusste bereits, dass das ein riesen Chaos werden würde, wenn seine beste Freundin davon erfuhr.
Denn dein Mann, Hoseok, musste Hiyata's Bruder sein. Deren Ähnlichkeit war kaum übersehbar, fast schon schockierend. Die schlanke Nasenbrücke mit den breiteren Nasenflügeln, die scharfen Kanten der Lippen und diese Mandelförmigen, bettelnden Augen. Nicht zu übersehen die hohen, spitzen Wangenknochen. Sie hätten Zwillinge sein können, auch wenn sie nur Halbgeschwister waren.
Die Stille blieb, selbst als Seokjin darüber lachte, wie Still es eigentlich war. Es war lächerlich, wie jeder gespannt darauf warte, dass etwas geschah und vielleicht Engel vom weißen Himmel fallen würden. "Yoongi, komm' schon. Erzähl, wie es war." Forderte Seokjin seinen besten Freund dazu auf, über seinen gestrigen Tag zu erzählen.
"Meinst du echt, dass ich das unter diesen Umständen sollte?" Hiyata nickte sofort. "Ich würde auch gerne wissen, wie und wer dein Schützling ist." Yoongi stöhnte entnervt auf und sah beide Parteien an. Er hasste dieses Wort abgrundtief. "Warum sind die Schützlinge? Es ist doch deren Schuld, dass sie über ihr Limit gestiegen sind." Zeterte er, woraufhin Seokjin seine Lippen belustigt aufeinander presste, Augen erwartungsvoll Yoongi's Blick lesend.
