[KAPITEL 07]

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07 | Erdbeben und Tsunami

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07 | Erdbeben und Tsunami

YN POV

"Du wirst mein Ende sein." Schnurrte Yoongi friedlich, blasse Arme fest meinen Körper umklammernd. Kopfschüttelnd sah ich auf, pflanzte unschuldige Küsse auf seinem Gesicht und sah ihm in seine dunklen Iriden. Funkelnd im Sonnenlicht, welches uns an diesem Morgen behütete, ich konnte mir keinen schöneren Ort ausmalen, als hier. In seinem Schutz, seiner Geborgenheit und gütigen Liebe.

Sein blass-türkises Haar, welches in alle Richtungen abstand und dieses müde, satte Grinsen, waren alles, was ich gebraucht habe. Die Wärme, die seine nackte Brust gegen meine ausstrahlte, sein rhythmisches Herzklopfen und seine Finger, die sanft durch meine Haare fuhren, waren genug für mich. Ich hätte nicht geglaubt, dass er solch ein liebender Mann wäre, hätte man es mir vor knapp einem Jahr noch gesagt, als wir uns kennenlernen.

Unsere Liebe hielt glücklicherweise seit einem Jahr an, ich inzwischen Neunzehn, bald Zwanzig, und er schon Zweiundzwanzig. Drei Jahre, von denen unsere Freunde damals noch glaubten, sei ein zu großer Abstand. Totaler bullshit, wir waren perfekt. Aber ich konnte glauben, dass es auch für diese Freunde ein Schreck war.

Denn oft wirkte er lustlos, gedankenlos, einfach nur gemütlich in seinen Wegen. Kaum lachte oder lächelte er, doch als ich sein breites, ehrliches Feixen durch die Flammen sah, war es bereits um mich geschehen. Wir sahen uns gelegentlich durch unsere gemeinsamen Freunde und Bekannten, doch dieser eine Abend schweißte uns vor einem Jahr ungemein zusammen.

Neben mir sitzend am Lagerfeuer, seine Hände meine mit seinen viel zu großen Handschuhen wärmend, während er mich mit unter seine übergroße Jacke nahm. Ich wusste schon dort, dass ich von nichts lieber beschützt worden wäre, als von diesem Mann alleine. Nur ich wollte unter seiner Obhut stehen. Ich hätte ihm sogar die Zügel überlassen, wäre er nicht mit mir gemeinsam meine Gedanken durchgegangen. Meine Erlebnisse, Probleme, Traumata und Unsicherheiten selbst.

Yoongi war wie mein eigener Therapeut, seine Liebe die Lösung zu meinem Monster, welches in mir tobte und spukte, wenn er nicht gewesen wäre. Doch nicht alles war so bequem und wundervoll, wie dieser jetzige Moment mit ihm.

Ich mochte zu denken, dass diese Probleme zwischen uns daraus stammen, dass wir beide ein kleines Problem mit Drogen hatten und ein großes mit Traumata. Andererseits waren es bloß diese kleinen Unsicherheiten an uns selbst, an denen wir uns aufgehangen haben. Wie ein Fisch gefangen im Netz, der versuchte, sich aus den Ösen zu zwingen, anstatt aus dem Netz zu springen.

Aber dennoch genoss ich Momente wie diesen, meine Befangenheit irgendwo vergraben in meinem Hinterstübchen, um mich nicht zu zerstören. Uns zu zerstören.

LOVE ME GOOD | min yoongi x readerWhere stories live. Discover now