[KAPITEL 15]

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15 | Frühstückstisch

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15 | Frühstückstisch

YN POV

Federn, Schaumstoff und zerfetzte Kleidung schmückten meinen Raum auf einer grausamen, barbarischen Weise. Doch das war nicht das Einzige, was ich vorfand, als ich vom Duschen wieder hochkam. Taschentücher voller getrocknetem Blut und benutzte Pflaster waren auf meiner verschandelten Matratze, die in viele, kleine Teilchen zerschnitten und zerrissen wurde.

Ich weiß, dass das alles meine blutigen Taschentücher sind, und wie sie entstanden sind, doch das war gerade das kleinste Problem. Meine Mutter stand direkt hinter mir, grinste pervers und hielt dabei drei Gegenstände in ihrer Hand. Eine Schere, ein Messer und einen Rasierer. Scharfe Dinge, um Sachen zu zertrennen, aufzuschneiden, abzuschneiden und zu entfernen. Um in etwas, wie meine Haut, reinzuschneiden.

Nervös schluckte ich, mein Mund plötzlich komplett trocken und meine Augen weit aufgerissen. Mein Zimmer war einfach nur desaströs, wie die weißen Gardinen genauso am Ende abgerissen wurden und nun kaputt im Wind tanzten. Dabei war es dunkel und windig draußen, was jetzt im Sommer hieß, dass es ganz schön spät sein musste.

Vor allem aber meine Lieblingskleider- und Hosen wurden so zerfetzt, dass es unmöglich war, die überhaupt noch anzuziehen oder gar zu reparieren. Mein Gesicht war wie eingemeißelt, regte sich keinen Millimeter. Ich hätte beim Anblick meiner alten Kuscheltiere losheulen können. Sie waren die einzigen treuen Begleiter, die ich während meiner Kindheit und Jugend hatte. Mit meinen Achtzehn-Jahren hätte das eigentlich kein großes Problem mehr sein müssen- doch genau an diesen hielt ich fest.

Der kleine, lila Hase, plüschig und weich, lag zertrennt in den ganzen Taschentüchern, genauso wie die Schildkröte, dessen Schnauze ich vergoldet hatte- diese nun entfernt. Wahrscheinlich, damit meine Eltern das Gold verkaufen konnten. Ich war deren Einkommen, nur durch mich konnten sie sich dieses große Haus auf dem Land hier in Daegu leisten und nur durch mich konnten sie schöne Karren fahren und teuren Alkohol kaufen- von dem beide sich in den Koma soffen.

Ich konnte nicht ahnen, dass sie in den Mülltonnen rumwühlen würden und dass deren Wut solch ein Ausmaß auf mein Zimmer nehmen würde. Mein Bett und der Schlaf waren die einzigen Dinge, wo ich sicher war. Und das war nun einfach weg, zerstört und womöglich verboten.

Sie mussten durch diese Taschentücher alleine herausgefunden haben, dass ich mich selbstverletze. 

"Und jetzt?" Fragte ich, woraufhin sie ihr neurotisches Grinsen fallen ließ und mir die drei Sachen in die Hand presste. "Du verschandelst schon deinen Körper, wieso also nicht all die Sachen, die ihn ausmachen?" Raunte sie und sah die Schere mit ausdruckslosen Augen an. "Keiner wird dich lieben mit diesen Narben." Warf sie mir vor die Füße und wollte mich provozieren, das wusste ich. Dabei war sie die Person, als auch mein Vater, der Grund dafür, dass ich mich und meinen Körper gehasst habe.

LOVE ME GOOD | min yoongi x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt