Wie alles begann

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Gedankenverloren rührte ich den Brei in der viel zu kleinen Schüssel um und versuchte eine bequemere Sitzpostion auf dem kleinen Stuhl zu finden. Hin und wieder hörte ich meine Kollegin am Fenster seufzen. „Mjam-Mjam", ertönte es fordernd von meiner rechten und ich erinnerte mich weshalb ich überhaupt die Schüssel in der Hand halte. „Hier, Anna. Ein neues Löffel Brei.", lächelnd hielt ich der einjährigen den Löffel vor den Mund. Sofort verschwand der Löffel im Mund des aufgeweckten Mädchens und als ich ihn wieder befreien konnte, hörte man sekundenlang nur ein genüssliches Schmatzen.
Um sie ein bisschen länger zu beschäftigen drückte ich ihr den Plastiklöffel in die Hand sodass sie den Brei alleine essen konnte.

„Kann das sein, das dich das gar nicht so sehr mitnimmt?", hörte ich meine Kollegin Melanie fragen. „Doch. Das tut es.", wiedersprach ich ihr. „Ich werde das aber bestimmt erst zuhause realisieren.". „Ich weiß gar nicht, was ich jetzt machen soll.", gestand sie und sah mir direkt in die Augen. „Nachher werde ich zu Lea gehen und ihr alles erzählen. Mehr können wir nicht machen.", setzte ich sie über meine Pläne in Kenntnis und fing an das Geschirr zu spülen.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Where stories live. Discover now