„Ich bin verdammt stolz auf dich, Daria. Vergiss das nie."

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... Ihrem Jungen geht es gut.", erklärte die Ärztin sah uns dannerschrocken an. „Ist doch was?", Pauls Griff um meine Handverstärkte sich und ich sah die Ärztin panisch an. „Nein. Aberich habe Ihnen gerade die Überraschung verdorben.", erwiderte dieÄrztin und sah uns entschuldigend an. „Also ist das Baby gesund?",ging Paul noch mal auf Nummer sicher und atmete hörbar aus als dieÄrztin nickte. „Wir bekommen einen Jungen?", flüsterte ich mittränenerstickter Stimme und sah zu Paul. Erst jetzt sickerte dieseInformation zu ihm durch und er sah mich mit Tränen in den Augen an.„Einen kleinen Jungen.", hauchte er und presste seine Lippen aufmeine.

„Und er strampelt ganz schön.", lachte die Ärztinals Paul und ich wieder auf den Monitor sahen.

„Hör auf deine Mama zu ärgern.", sanft stupste Paul gegenmeinen Bauch und einige Momente später war der kleine ganz Still.„Da hört jemand ja jetzt schon auf seinen Vater.", mit einemGrinsen im Gesicht druckte die Ärztin schnell ein paar Bilder füruns aus. „Ist es denn sicher dass es ein Junge ist?", wollte ichwissen und sah aus dem Augenwinkel wie Paul sich seine Tränen ausden Augenwinkel wischte. „Sehen Sie den kleinen Zipfel hier?",fragte Sie und wies mit ihren Fingern auf eine Stelle auf demMonitor. Als Paul und ich nickte, lächelte sie uns wissend an: „Dasist kein Finger.". Wir fingen alle drei an zu lachen, Frau Krämersteckte den Ultraschallkopf wieder in die Halterung und hielt mir einpaar Tücher hin, mit denen ich mir den Bauch abwischte.

„Siewissen gar nicht wie froh ich bin.", ließ ich sie wissen, ehe Paulund ich wieder in Richtung meines Krankenzimmer gingen. „Es war mireine große Freude.", gestand die Ärztin winkte uns zum Abschiedzu.
„Ein Junge.", hauchte Paul immer wieder als ich wieder imBett lag und er neben mir saß. „Tja, dann wird es wohl nichtsmit Sophie. Dann halt das nächste Kind.", erinnerte ich ihn undbiss mir auf die Unterlippe. „Das nächste Kind?", Pauls Blickschnellte vom Ultraschallbild zu mir. „Natürlich. So viele biseine Sophie rauskommt.", lachte ich und kuschelte mich in dieDecke.
„Bringen wir jetzt erstmal den Kleinen auf die Welt,dann schauen wir weiter.", Paul strich mir über den Kopf undtippte mir auf die Nase, „Und vor allem solltest du jetztschlafen.", befahl Paul und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.„Mach ich, aber erzähl den anderen bitte noch....", weiter kamich nicht denn ich schlief ein.



Ein lautes Klopfen weckte mich und Paul am nächsten Morgen und FrauMertens kam ins Zimmer, gefolgt von einer Krankenschwester. „FrauPetrowa, Sie sehen schon viel besser aus.", begrüßte sie uns undsah schmunzelnd dabei zu wie Paul sich streckte. „Ich glaube wirsollten anfangen Ihnen gleich zwei Betten zuzuteilen. Egal wem vonIhnen.", schlug die Ärztin vor, was Paul rot werden ließ. „Darfich nach Hause?", wand ich mich an die Ärztin, die kurz auf dieAkte in ihrer Hand sah und mich dann breit anlächelte. „IhreBlutwerte sind top und die Ultraschalluntersuchung war auch ohneBefund also wüsste ich nicht warum ich Sie drei noch länger hierlassen sollte. Versprechen Sie mir nur es die nächsten Tage sehrruhig angehen zu lassen und sich einen Termin bei ihrem Frauenarztgeben zu lassen.", erklärte die Ärztin und hielt mir meineEntlassungspapiere hin. „Ich passe auf sie auf.", versprach Paulund half mir aus dem Bett. „Da bin ich mir sicher.", lächelndverließ Frau Mertens das Zimmer, die Krankenschwester folgte ihr.
„Dann wollen wir dich mal nach Hause bringen.", Paul hieltmir seine Hand hin und gemeinsam gingen wir in Richtung Ausgang.„Paul? Wir haben kein Auto hier.", erinnerte ich meinen Verlobtenals wir auf den Parkplatz traten. „Das hab ich total vergessen.",lachte Paul und fuhr sich durch die Haare. „Da hilft nur einTaxi.", sagte Paul und zog sein Handy aus der Hosentasche. „HeyKumpel. Hast du Zeit?", fragte Paul seinen Gesprächspartner undzwinkerte mir zu. „Ja ihr geht's gut. Sie darf auch schon heim,nur geht das ohne Auto schlecht.". Kurz war er still. „Das musser nicht.", Paul warf mir einen Blick zu den ich nicht ganzzuordnen konnte. „Na gut. Wir warten vor der Klinik.", beendetePaul das Telefonat und schob das Handy wieder zurück in seineHosentasche, „Klaus kommt uns abholen.". Erschrocken sah ich ihnan: „Du hast Klaus angerufen?". „Was nein. Ich hab Stephanangerufen. Aber Klaus hat wohl mitgehört.", erklärte Paul undführte mich zu einer der Parkbänke. „Ist er sauer?", wollte ichwissen und lehnte mich an meinen Verlobten. „Nein, eher imGegenteil. Ich glaube die ganze Wache würde her kommen.",beruhigte mich Paul und legte mir seinen Arm um die Schulter. „Habtihr denn so viele Streifenwagen?", scherzte ich und sah ein paarBlättern zu die im sanften Wind tanzten. „Glaub mir, die würdensich auch wie Clowns in den Autos stapeln.", lachte Paul überseinen eigenen Witz.
Fünf Minuten später sahen wir wie einStreifenwagen vor der Klinik hielt, Klaus und Martin ausstiegen undsich suchend umsahen. Als sie uns erblickten kamen sie mit schnellenSchritten auf uns zu und wir gingen ihnen entgegen.
„Wie geht'sdir?", besorgt musterte mich Klaus ehe er mich an seine Brust zog.„Wenn du sie weiter so an dich drückst, ist sie gleich tot.",lachte Martin und klopfte seinem Kollegen auf den Rücken. „Ich habmir halt so Sorgen gemacht.", erklärte Klaus und lies mich los.„Das musst du nicht, Klaus. Mir geht's gut. Uns geht's gut.",ich lächelte den Mann an, der mehr wie ein Vater für mich war alsmein eigener. Als ich Pauls Ellenbogen an meiner Seite spürte sahich ihn fragend an. „Darf ich?", Paul sah mich mit einemWelpenblick an dem ich nicht widerstehen konnte. „Los.", ichlächelte ihn an und hielt ihm meinen Mutterpass hin, den ich dieganze Zeit in der Hand hielt.

Gespannt auf das was Paul ihnen zu sagen hatte, blickten Klaus undMartin ihren jüngeren Kollegen an. „Ihr seid die ersten die davonerfahren. Selbst Stephan weiß es noch nicht.", baute Paul extraSpannung auf. „Wir bekommen einen Jungen.", verkündete Paulstolz und hielt den beiden eins der neusten Ultraschallbilder hin.„Glückwunsch.", gratulierte Martin und und zog Paul und michgleichzeitig in eine Umarmung. Klaus starte noch immer auf das Bildin seinen Händen, als wir uns von Martin lösten. „Brauchst dueine Brille?", neckte ich ihn und wurde direkt in die nächsteknochenbrechende Umarmung gezogen. „Ich bin verdammt stolz aufdich, Daria. Vergiss das nie.", raunte Klaus mir ins Ohr bevor ermich wieder los ließ. „Bekommen wir das Bild wieder?", Paulhielt seinem Dienststellenleiter die flache Hand hin und lächelteimmer noch von einem Ohr zum andern. „Natürlich.", stammelteKlaus und gab Paul das Ultraschallbild wieder, „Es ist nurEwigkeiten her dass ich eins gesehen habe. Und im Grunde ist es meinerstes Enkelkind.".

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt