„Ich glaube nicht dass ich jemals ein schöneres Geschenk bekommen habe."

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Gibt es etwas das ihr NICHT in dieser Geschichte lesen wollt? Irgendeine Krankheit, Probleme oder andere Sachen?
Nur damit ich weiß wo ich dementsprechend eine Triggerwarnung vorsetze oder ganze "Szenen" umschreibe.
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„Verdammt ich hab dein Geschenk vergessen.", fluchte ich, als ich beim Müll einsammeln die Geschenktüte neben der Eingangstür fand. „Ich dachte das du mit mir feierst ist mein Geschenk.", gab Paul zu, nahm aber die Tüte doch entgegen. Dieses Mal hatte ich auf Geschenkpapier verzichtet, sodass Paul direkt das Cover des Album sah. „Hast du das selber gemacht?", sein Blick schnellte zu mir und dann wieder auf das Buch in seiner Hand. „Ja. Es gibt mittlerweile so viele Bilder von uns, so viele Geschichten, dass ich dachte ich packe das alles in ein Buch.", ich strich mir nervös die Hände an meiner Jeans ab. Paul überflog die erste Seite, auf der ich ein Bild von mir und eins von Paul geklebt hatte, die in etwa aus der Zeit stammten in der wir uns kennen gelernt hatten. Dazu hatte ich ein paar Zeilen geschrieben. Auf der nächsten ging es um meine Entführung durch Ela und wie Paul mich gerettet hatte. „Woher hast du den das Bild?", Paul stellte sich neben mich und wies auf das Bild von ihm mit Brandwunden und einer Zeitung in der Hand. „Ich hatte ein wenig Hilfe, wie du später noch sehen wirst.", gestand ich und freute mich dass Paul das Geschenk gefiel. „Ich glaube nicht dass ich jemals ein schöneres Geburtstagsgeschenk bekommen habe.", flüsterte Paul und schlug immer wieder wahllos eine neue Seite auf. „Das Bild von Bärbel.", erkannte Paul das aktuellste Paarfoto von uns und schlug die neugierig die letze Seite auf. Dort hatte ich das neuste Ultraschallbild geklebt.
„Danke.", Paul legte das Album auf der Treppe ab und umarmte mich. Sein Blick fiel auf meine Lippen, aber er entschied sich dagegen und küsste meine Wange. Müde schloss ich meine Augen und ließ mich gegen ihn fallen. „Wie lange bist du jetzt schon auf den Beinen?", Paul Hände glitten über meinen Rücken. „Es müssten jetzt 20 Stunden sein.", murmelte ich und schlief fast im Stehen ein. „Komm, geh ins Bett. Ich räume zu Ende auf und schlafe heute auf dem Sofa.", Paul drückte ich noch mal an sich und löste sich dann von mir. Müde nickte ich, griff nach seiner Hand und zog ihn mit ins Schlafzimmer. „Daria?", Paul stolperte die ersten Schritte hinter mir her, fand aber schnell seine Balance wieder und ließ sich von mir weiter ziehen. Ohne mich umzuziehen ließ ich mich aufs Bett fallen, was Paul zum Lachen brachte. Mit vorsichtigen Bewegungen zog mir Paul erst meine Schuhe und Hose aus und zog mich dann hoch, um mir auch die enge Bluse und den BH ausziehen. Ehe ich mich versah, zog er mir eins seiner Shirts über den nackten Oberkörper und ließ mich vorsichtig wieder auf die Matratze sinken. „Schlaf gut.", hauchte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Er drehte sich um und wollte gehen, ich griff aber nach seiner Hand und öffnete meine Augen einen Spaltbreit: „Bitte bleib.". „Hältst du das für eine gute Idee?", Paul sah mich unschlüssig an bis mein Griff um sein Handgelenke verstärkte.
Schnell zog er sich seine Hose und Shirt aus und legte sich zu mir ins Bett und kaum hatte mein Kopf seine Brust berührt war ich auch eingeschlafen.

Sanfte Berührungen an meinem Bauch weckten mich auf und ich wollte reflexartig die Hand wegschlagen, als ich Paul reden hörte. „Es tut mir wirklich leid, das musst du mir glauben. Ich weiß ich wiederhole mich, aber ich hätte deiner Mama vertrauen sollen denn sie hat mir in all der Zeit keinen Grund gegeben es nicht zu tun." „Wenn man davon absieht das ich mit meinem Psycho-Ex mitgegangen bin.", ich öffnete meine Augen und sah Paul schmunzelnd an. „Das war was anderes.", erklärte Paul und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Es ist dein Geburtstag, also darfst entscheiden was wir heute machen.", ich kuschelte mich enger an ihn und lauschte seinem Herzschlag. „So gerne ich die Sache einfach vergessen würde, aber wir müssen reden. Je schneller desto besser.", Paul fuhr mit seinen Fingerspitzen meinen Oberarm hoch und runter. „Nein, bleib liegen. Ich konnte dich fünf Tage lang nicht in den Armen halten, da lasse ich dich nicht mehr so schnell los.", bat er als ich aufstehen wollte.
Ich atmete tief durch und stütze mein Kinn auf seiene Brust, sodass ich Paul ins Gesicht sehen konnte: „Warum glaubst du dass ich nur mit dir zusammen bin, wenn es Drama gibt?". Paul erwiderte meinen Blick: „Wir haben uns durch Drama kennen gelernt und sind im Grunde auch durch Drama zusammen gekommen.". „Ja, wir haben uns durch Drama kennen gelernt, aber wir sind bestimmt nicht dadurch zusammen gekommen.", als ich Pauls verwirrten Blick sah, redete ich weiter, „Ich hab mich schon damals im Kindergarten in dich verliebt, aber nicht weil du mich gerettet hast. Eher weil deine Augen mich an den Herbsthimmel erinnert haben. Du weißt schon, wenn der Himmel wolkenlos ist und man abends dick eingepackt einen Spaziergang durchs Laub macht. Ich habe mich in den Lachen verliebt, das mich einfach glücklich macht. In deinen Duft der süchtig macht und vor allem in dein Herz das so groß ist, dass jeder einen Platz darin hat.". Paul sah mich mit glasigen Augen an. „Siehst du. Kein Drama. Nur Gefühle. Echte Gefühle. Und einer Sache kannst du dir sicher sein, ich hätte nichts gegen ein stinklangweiliges Leben mit dir an meiner Seite.", ich hauchte Paul einen Kuss auf die nackte Brust. „Ich weiß selber nicht warum ich so eine Angst habe dich zu verlieren. Es kommt mir noch immer unwirklich vor, dass du hier in meinen Armen liegst. Das wir verlobt sind und vor allem das du mein Kind in dir trägst. Und das alles nur weil die Leitstelle Andre und mich zu euch in den Kindergarten geschickt hat und nicht eine andere Streife.", Paul sah an die Decke, als würde er seine folgenden Worte von da ablesen. „Ich hatte schon einige Freundinnen, eine von ihnen hat mich sogar wirklich betrogen. Eine andere hat sich alles von mir bezahlen lassen um sich dann mit meinen Wertsachen ins Ausland abzusetzen. Aber nichts von all dem tat so weh, wie das Gefühl dich zu verlieren. Als ich am Morgen nach unserem Streit gemerkt habe das du weg bist, dass du weg bist und deinen Ring da gelassen hast, ist mein Herz gebrochen und ich gleich mit. Mir wurde klar, dass ich mich wie der letzte Arsch verhalten habe und dir nicht mal wirklich zugehört habe.". Pauls Blick glitt zu mir und ich sah es verdächtig in seinen Augen glitzern. „Ich weiß, dass egal was ich sage, den Riss in deinem Vertrauen zu mir nicht kitten kann, aber ich werde alles tun damit du mir irgendwann wieder komplett vertraust.". Ich rutschte hoch und legte ihm meine Hand an die Wange. „Paul Richter. Glaubst du wirklich, dass ich dir nicht mehr vertraue? Ich bin weg weil ich uns beiden die Chance geben wollte runter zu fahren. Das wir Zeit haben nach zu denken. Aber nichts von all dem hat mein Vertrauen zu dir gemindert.", ich strich ihm mit meinem Daumen eine Träne weg. „Und so wie du mir mit meinem Selbstvertrauen und meinem Selbstwertgefühl geholfen hast, helfe ich dir mit deiner Angst.", ich hauchte einen zarten Kuss auf die Lippen meines Verlobten.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Onde histórias criam vida. Descubra agora