"Wir sind doch ganz nett. Noch."

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Dank eurer Kommentare sind mir noch ein Paar Ideen gekommen - Dafür danke ich jedem einzelnen von euch <3
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„Dimitri.", keuchte ich und Paul schob sich sofort vor mich. „Was wollen Sie hier?", fuhr er meinen Erzeuger an, der am linken Rand auf der Bühne stand. „Ich muss mich doch bei dir für deine rührenden Worten bedanken. Scheint als wären meine Worte doch nicht nur in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus gegangen.", Dimitri kam einen Schritt auf Paul und mich zu. „Damit waren bestimmt nicht Sie gemeint.", Paul bleib eisern stehen, spannte jedoch seine Muskeln an, um im Notfall direkt reagieren zu können.
Nervös sah ich zu unseren Gästen und merkte wie sich unsere Trauzeugen Stück für Stück auf die Bühne zubewegten. Auch Klaus und Martin ließen meinen Erzeuger keine Sekunde aus den Augen und kamen immer näher. „Ich würde euren Freunden raten die Füße still zu halten. Sonst endet das hier unschön.", befahl eine weibliche Stimme hinter uns und ich wusste sofort zu wem sie gehörte.
Noch bevor ich reagieren konnte, drehte Paul sich mit mir und ging ein paar Schritte rückwärts um mich zur hintere Bühnenwand zu schieben. „Ach lieber Schwager. Du musst doch keine Angst vor uns haben. Wir sind doch ganz nett. Noch.", lachte meine angebliche Schwester und kam näher. Ich versuchte mich neben Paul stellen, er aber hielt mich zurück und drückte mich mit seinem rechten Arm an seinen Rücken. „Vielleicht kann ich die beiden beruhigen. Vertrau mir.", hauchte ich Paul ins Ohr und merkte wie er sich im ersten Moment dagegen sträubte aber dann seinen Arm sinken ließ.
„Warum seid ihr hier?", wollte ich wissen als ich hinter Paul hervor trat und mich neben ihn stellte. „Ist das nicht klar? Meine Tochter heiratet und hielt es nicht für nötig ihren Vater einzuladen.", Dimitri kam einen Schritt näher. „Er wurde eingeladen und steht im Publikumsbereich. Genauso wie der Rest meiner Familie.", antwortete ich und griff nach Pauls Hand. „Achja? Hat er dich denn auch als kleines Blag durchgefüttert?", zischte mein Erzeuger und sah mich sauer an. „Hast du auch nicht. Ich musste schon mit drei für mein eigenes Wohlergehen sorgen.", antwortete ich schnippischer als ich wollte. „Hab Respekt vor unserem Vater.", verlangte meine angebliche Schwester und ballte ihre Fäuste. Da ich wusste das sämtliche Polizisten in der Halle nur auf eine falsche Bewegung von Anna oder Dimitri warteten, schüttelte ich minimal meinen Kopf und hoffte das mir alle vertrauten. „Ich habe Respekt vor euch wenn ihr einfach abhaut und wir so tun als wäre das hier nie passiert.", versuchte ich die Situation, allein um der Kinder willen friedlich zu lösen. „Daria. Du hast Schande über die Familie gebracht und bist Bullenschlampe geworden. Das werden wir dir nicht durchgehen lassen.", drohte mir Anna und Paul drückte meine Hand.
Ich räusperte mich extra laut, legte mir meine freie Hand auf den Bauch und spreizte meine Finger extra weit auseinander. „Ihr wisst schon das die gesamte Halle voller Polizisten, die mich gerade alle ansehen, und vor allem Kinder ist?", ich sah zu Paul und zeigte dann mit der Hand auf meinem Bauch die Zahl vier. „Das ist uns doch egal.", zischte Dimitri und ich zeigte die drei. „Glaubst du wir haben Angst vor der Horde Schlümpfen? Was wollen die schon ausrichten? Sie sind nicht im Dienst.", lachte Anna und ich zeigte die zwei. „Was wollt ihr denn machen? Mich hier vor allen erschießen?", ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen das ich langsam nervös wurde und zeigte die eins. „Das ist eine gute Idee, was meinst du Papa?", meine angebliche Schwester und meinem Erzeuger sahen sich an und bekamen so nicht mit das ich eine Faust ballte und so den Startschuss für die Polizisten gab auf die Bühne zu stürmen. Paul zog mich direkt an seine Brust und dreht der ganzen Szene den Rücken zu um mich abzuschirmen.

Anna und Dimitri waren von dem Zugriff völlig überrascht worden und lagen so innerhalb Sekunden flach auf der Bühne. „Das wirst du mir büßen du kleine Schlampe!", brüllte Anna und ich presste mein Gesicht in Brust meines Mannes. „Hör nicht hin.", bat Paul und hielt mir meine Ohren zu. „Die Herrschaften Petrowa. Hiermit sind Sie beide vorläufig festgenommen.", hörte ich Klaus dumpf sagen und dann wie Dimitri ausrastete. „Dein Kind gehört mir!" brüllte er und „Ich werde ihn mir holen. Warte es nur ab!". Es dauerte einen Augenblick aber dann wurden seine wüsten Beschimpfungen immer leiser bis sie ganz verstummten. „Daria?", Paul nahm seine Hände von meinen Ohren und strich mir über den Rücken. Ich schüttelte aber meinen Kopf, das Gesicht weiterhin in seine Brust gepresst. „Sie sind draußen und werden von gut zehn Männern bewacht bis die Kollegen kommen und sie abholen.", beruhigte mich mein Mann und so löste ich mich zögernd von ihm. „Wie geht es dir?", Oli stand neben mir und sah mich prüfend an. „Es geht. Mir ist ein bisschen übel. Aber nicht Ratten-übel. Eher der Kreislauf ist im Keller übel.", erklärte ich und Paul zog mich wieder an sich. „Vielleicht sollten wir die Feier für beendet erklären.", schlug er vor und sah zu mir runter. „Nix da. Diesen Triumph gebe ich den beiden nicht. Ich mach einfach eine kleine Pause, Trinke und Esse was. Das ist meine Hochzeit und niemand wird mich daran hindern zu feiern dass ich nun auch vor Gott eine Richter bin.", entschied ich und ging von der Bühne. „Meine Frau und ihr unzerstörbarer Dickkopf.", murmelte Paul, als er mir direkt folgte.

Erst wenn man ganz unten ist, weiß man was wichtig ist. Teil 1Donde viven las historias. Descúbrelo ahora