Kapitel 27

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Alea

Was bildet sich der Kerl eigentlich ein, wer er ist? Wütend stapfe ich ganz undamenhaft davon. Ich brauch mehr Blätterteig-vanille-Törtchen!!! Beim Buffet häufe ich mir de ganzen Teller von und setze mich in eine Ecke. Von dort beobachte ich das Geschehen. Ich sehe Peter, wie er mit MJ Richtung Ausgang verschwindet. Besser so, dann laufen wir uns heute nicht mehr über den Weg. Noch eine Unterhaltung mit ihm werde ich nicht überstehen ohne loszuheulen und ihm mein Herz auszuschütten. Ich stecke mir noch eins von den Törtchen in den Mund und kaue genüsslich darauf rum. Ich liebe diese kleinen Dinger. Vielleicht sollte ich mir heimlich was vom Buffet mit in mein Zimmer nehmen. Ein Mitternachtssnack ist immer gut. Zum trinken habe ich mir dieses mal eine Cola geholt. Ich sollte vielleicht wirklich keinen Sekt mehr trinken, wenn ich nicht auf den Tischen tanzend enden will. Die Genugtuung will ich Peter dann auch nicht geben, auch wenn er es gar nicht mehr sehen würde. Ich seufze. Ich hatte ich so gefreut ihn wieder zu sehen und das einzige, was wir gemacht hatten war zu streiten. Ganz toll. Plötzlich sitzt mein Dad neben mir. "Was ist denn los süße?", fragt er und ich lehne meinen Kopf an seine Schulter. "Ich hab mich mit Peter gestritten", sage ich leise. "Das wird schon wieder, was glaubst du, wie oft Steve und ich uns streiten und ewig nicht miteinander reden.", sagt er zuversichtlich. "Aber ihr habt nicht das Problem, dass zwischen euch was gelaufen ist, einer dann 1 Jahr im Koma war und der andere in der Zeit eine Freundin hat. Und mit dem Gefühl leben muss. Ich liebe ihn immer noch und es bringt mich um, ihn mit Mj zu sehen. Ich weiß, dass das ungerecht ist, immerhin saß er Monatelang an meinem Bett und hat sein Leben weiter gelebt, aber trotzdem..." Er schaut mich mitfühlend an und legt einen Arm um mich. "Vielleicht solltest du ihm das mal so sagen?", fragt er vorsichtig. Ich schnaube. "Soll ich dann auch noch auf die Knie fallen und darum betteln, dass er wieder mit mir zusammen kommt? Ganz sicher nicht." Er gluckst. "Nein natürlich nicht. Ach du bist genau wie deine Mutter Alea." Er schaut mich liebevoll an. "ich bin sicher, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst", sagt er zuversichtlich, gibt mir einen Kuss auf die Wange und steht auf. "und jetzt genieße den Abend noch so lange du willst... und falls du drüber nachdenkst, was vom Buffet mitgehen zu lassen...lass dich nicht erwischen" Ich muss grinsen und nicke. "Werde ich nicht", sage ich kichernd. Er zwinkert mir zu und verschwindet in der Menge. Tatsächlich hat sich meine Stimmung erheblich verbessert. Plötzlich steht ein Junge vor mir, nicht viel älter als ich. "Möchtest du vielleicht tanzen?", fragt er zögerlich. Ich nicke und stehe auf. Es wundert mich, dass mich überhaupt jemand zum tanzen auffordert und ich hätte nicht gedacht, dass hier auch jüngere sind. Bisher hatte ich fast nur ältere Leute gesehen. Ich nehme seine Hand und er zieht mich vorsichtig auf die Tanzfläche. "Ich bin übrigens Henry", sagt er grinsend. "Alea", sage ich und lächle zurück. Er sieht ganz gut aus. Er hat blonde Locken, stechen blaue Augen und ist ein Stück größer als ich und das obwohl ich Absatzschuhe trage. "Freut mich, deine Bekanntschaft zu machen Alea", sagt er und dreht uns dabei gleichmäßig im Kreis. Zum Glück konnte ich die Standard Tänze, sonst wärs jetzt peinlich. "Und was machst du hier?", frage ich ihn, um die Stille zu überbrücken. "Ich bin mit meinen Großeltern hier. Sie haben eine Einladung bekommen und mich gefragt, ob ich mitkommen will. Hätte ich gewusst, dass hier fast nur ältere Menschen sind, wäre ich Zuhause geblieben, auch wenn das Essen vorzüglich ist. Zum Glück hab ich jetzt dich getroffen, sonst würde ich langsam verrückt werden wenn ich noch eine Geschichte über die ach so liebe Katze Gertrude hören darf." Er verdreht die Augen und zwinkert mir dann zu. Ich muss lachen. "Und wieso bist du hier?, fragt er mich neugierig. "Oh", sage ich kichernd. "Ich habe meine Großmutter begleitet, aber weil sie nur von ihrer Katze Gertrude geredet hat, hab ich mich aus dem Staub gemacht und beim Buffet verschanzt." ER schaut mich mit großen Augen an. "Das ist deine Großmutter? Oh das tut mir Leid ich wollte nicht fies klingen." Bei seinem Gesicht muss ich nur noch mehr lachen. "Keine Sorge, dass war nur ein Scherz", ich muss so stark lachen, dass ich nach Luft schnappen muss. Er schaut mich an und versucht einen bösen Blick aufzusetzen, aber auch er muss lachen. "Dann ist ja gut, ich hatte schon kurz Angst, dass ich mich jetzt über deine Großmutter beschwert habe", sagt er sichtlich erleichtert. Ich schüttle den Kopf. "Nein keine Sorge...willst du vielleicht was trinken gehen? Und nochmal was zu essen würde auch nicht schaden", frage ich ihn grinsend. "Nichts lieber als das Mademoiselle Alea", sagt er mit übertriebener Höflichkeit und steckt mir seinen Arm entgegen. "Wenn Sie erlauben" Ich hacke mich kichernd bei ihm ein. "Mit dem Größten Vergnügen Monsieur Henry", sage ich so Hoheitsvoll wie möglich.

Wir verbringen den ganzen Abend zusammen, essen, reden und tanzen. Ich vergesse alles um mich herum. Henry ist unglaublich nett und witzig. Als er gehen muss, steckt er mir noch einen kleinen Zettel mit seiner Nummer entgegen. "Ruf mich an", sagt er verschmitzt und gibt mir zum Abschied einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Mach ich", sage ich und umarme ihn kurz. "War schön dich kennengelernt zu haben." Als er weg ist, schnappe ich mir einen Teller, fülle ihn mit lauter Leckereien (hauptsächlich den Blätterteig-Vanille-Törtchen, ich kann echt nicht genug von den bekommen), ein Glas Sekt und mache mich auf den Weg zu meinem Zimmer.

Was haltet ihr von Henry?

Glaubt ihr, daraus kann sich was entwickeln?

How to become an Avenger (PP) Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ