Kapitel 15 - Alltag

1.9K 73 6
                                    

(Severus Sicht)

Ich wurde von einem Schmerz im Rücken geweckt. Kein Wunder, denn das Sofa ist nicht unbedingt zum Schlafen gedacht, aber für Ella mache ich das doch gerne. Die Sonne blinzelte durch die Vorhänge und ich fühlte mich gut und motiviert für den Tag. Ich stand auf und ging ins Schlafzimmer. Leise klopfte ich an der Tür und steckte vorsichtig meinen Kopf hinein. Ella war noch am schlafen, also setzte ich mich neben sie und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sie sah einfach so süß aus, wenn sie schlief.

"Guten Morgen, meine Prinzessin!" Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und sie blinzelte mich mit kleinen Augen an.
„Guten Morgen, mein Prinz" antwortet sie mit einem verschlafenen Lächeln.
„Bleib du ruhig noch etwas liegen. Ich mache uns beiden erstmal einen Tee." Ich stand auf, ging in die Küche und machte uns beiden einen Tee. Mit zwei dampfenden Tasse kam ich zurück ins Schlafzimmer. Ella sah schon viel wacher aus und ich gab ihr die Tasse.

"Sev, bitte setzt dich doch neben mich!" Sie zeigte mit ihren Fingern auf den Platz neben sie und ich setzte mich zu ihr.
„Und? Freust du dich auf den Unterricht heute?" Ich schaute ihr in die Augen und sie lächelte mich an.

„Und wie! Endlich kommt mal wieder mein Alltag zurück und ich muss nicht mehr die ganze Zeit im Bett liegen bleiben, obwohl ich das die letzten Tage ja sowieso nicht gemacht habe." Sie fing an zu lachen und auch ich musste schmunzeln, wenn ich daran zurückdachte, was die letzten Tage passiert war.
„Ich liebe dich, Ella!" antwortete ich und gab ihr einen langen Kuss. In meinem Bauch spielten die Schmetterlinge komplett verrückt. Aber ich mochte das Gefühl.

Danach standen wir beide auf und zogen uns an. Ella ging zum Gryffindor Gemeinschaftsraum, um ihren Umhang zu holen und ich machte mich schonmal auf den Weg in die Große Halle zum Frühstück.

Als ich dort ankam, setzte ich mich auf meinen Platz. Filius war noch nicht da, weshalb ich die Zeit nutzte, um gemütlich zu essen. Ich schaute rüber zu Minerva, die ebenfalls mit ihrem Essen beschäftigt war. Als sie meinen Blick bemerkte, nickte sie mir zu. Ich war etwas verdutzt, aber nickte ihr ebenfalls zurück. Vielleicht wendet sich ja doch noch alles zum Guten!

***

(Eleanors Sicht)

Nach dem Frühstück machte ich mich zusammen mit Ginny auf den Weg zu Zauberkunst. Ich hatte es wirklich vermisst, mit Ginny und durch die Flure zum Unterricht zu gehen. Alle freuten sich wieder, dass es mir besser ging. Vor allem Filius war ganz aus dem Häuschen, dass ich wieder bei ihm im Unterricht war. Danach hatte ich noch eine Stunde Wahrsagen und dann eine Freistunde. Diese nutzen Ginny und ich für Hausaufgaben in der Großen Halle.

"Jetzt erzähl mir aber, was deine Mom gestern von dir wollte. Ich dachte, du wärst gestern noch gekommen, aber bist du nicht." sagte sie etwas traurig.
„Oh, das tut mir leid. Aber Mom hat sich entschuldigt und wir haben uns wieder vertragen. Anscheinend hat Onkel Al da ein bisschen nachgeholfen." sagte ich lachend.
„Mensch, was würdest du nur ohne deinen Onkel tun?" fragte sie ebenfalls lachend.
„Das weiß ich auch nicht. Aber anscheinend war Moms einzige Sorge, dass ich schwanger werden könnte." sagte ich immer noch lachend.
„Kenne ich nur gut genug. Schließlich bin ich die einzige Tochter von Mom und da musste ich schon öfters durch solche Gespräche."
„Das kann ich mir vorstellen. Auf jeden Fall hat sie mir dann erlaubt, die Nacht bei Severus zu bleiben."
„Aber...hattet ihr es dann direkt mit einander?" fragte sich leise.
„Nein. Ich weiß nicht, ob ich schon dazu bereit bin. Außerdem schlafen wir auch noch gar nicht in einem Bett."
„Achso, warte ruhig noch ab. Der perfekte Augenblick wird kommen."
„Aber hatten du und Harry schon?" fragte ich.
„Nein, auch noch nicht. Irgendwie haben wir da auch noch gar nicht so wirklich drüber gesprochen und das ist auch gar nicht schlimm, weil ich nämlich auch noch nicht weiß, ob ich bereit dazu bin."
„Ja, sehe ich genauso. Jetzt müssen wir aber mit den Hausaufgaben weiter machen, schließlich gibt es gleich Mittagessen." Ich schlug mein Buch auf und fing an zu schreiben.

Als ich fertig mit der Aufgabe war, sah ich im Augenwinkel eine schwarze Gestalt durch die Tür gehen. Ich drehte mich um und sah Severus. Er lächelte mir ganz kurz zu. Ich machte ihm mit einer Geste aufmerksam, dass er doch zu uns kommen soll, schließlich waren gerade kaum Schüler hier. Er kam zögernd auf uns beiden zu. Ginny hatte noch gar nichts bemerkt. Sie war noch in ihren Aufgaben verschwunden. Erst als er bei uns war, schaute sie hoch.

"Guten Tag, Professor." sagte sie freundlich.
„Guten Tag, Miss Weasley. Hallo Ella. Wie geht es dir?" fragte er ohne damit Aufmerksamkeit auf uns zu richten.
„Alles gut. Ginny und ich haben gerade eine Freistunde und dachten uns, dass wir schonmal Hausaufgaben machen könnten."
„Gute Idee. Sehen wir uns später noch?" fragte er.
„Auf jeden Fall. Ich komme nach der Schule runter, ist das in Ordnung?"
„Ist in Ordnung. Dann noch viel Spaß bei den Hausaufgaben. Bis später!" sagte er und ging zum Lehrertisch.

Ginny sah mich lächelnd an.
„Er ist ja wie ein anderer Mensch, krass!"
„Hab ich doch gesagt. Er ist wirklich toll"

***

Auf einmal merkte ich etwas Weiches neben mir. Ich schaute verwirrt zur Seite und sah Mom, die sich neben mich gesetzt hatte.

"Ah, Guten Tag Miss Weasley. Wie ich sehe, macht ihr Hausaufgaben, dann will ich euch auch gar nicht lange stören."
„Guten Tag, Professor. Alles gut, sie stören uns nicht." antwortet Ginny freundlich.
„Nun gut. Es geht um den Sommerball, der schon in drei Wochen ist. Ich wollte euch eigentlich nur vorschlagen, ob ihr Lust hätte, mit mir, nächstes Wochenende nach Hogsmead zu gehen und nach Kleidern zu suchen. Ich treffe mich dort mit Molly, deswegen dachte ich, dass wir ein Mütter-Töchter Ausflug machen könnten. Nur wenn ihr wollt, natürlich!" sagte sie grinsend.

Ich schaute Ginny an. Sie schien nicht abgeneigt zu sein und es könnte sich auch gut auf Mom und mein Verhältnis auswirken, wenn wir mal wieder was zusammen machen und wenn wir dann auch noch Molly und Ginny mitnehmen, dann wird das bestimmt ganz schön.

"Wieso nicht, wird bestimmt richtig lustig" antwortete ich lachend.
„Ja, können wir gerne machen" antwortete auch Ginny.
„Super, dass freut mich. Dann schreibe ich gleich Molly." Sie stand auf und gab mir ein Kuss auf die Stirn.
„Dann will ich euch gar nicht weiter stören. Bis dann!" sagte sie und ging ebenfalls zum Lehrertisch.

Was soll ich mir bloß für ein Kleid aussuchen?  Den Sommerball hatte ich komplett vergessen. Das Kleid muss auch Severus gefallen. Ich denke mal, dass wir zwar nicht zusammen hingehen können, aber ihm soll es trotzdem gefallen...

Die Tochter und der Lehrer? - Severus SnapeWhere stories live. Discover now