Kapitel 37 - Neuigkeiten

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(Severus' Sicht)

Womit hatte ich nur so jemand Tolles verdient? Ella kuschelte sich in meine Arme und ich massierte ihr die Kopfhaut.
„Was hältst du davon, wenn wir ein bisschen spazieren gehen? Die Sonne scheint so schön!" drehte Ella fragend ihren Kopf zu mir um.
„Wieso nicht? Ich war schon lange nicht mehr spazieren" Ich stand vom Sofa auf und hob sie hoch.
„Eihh, kannst du nicht vorher Bescheid sagen, wenn du mich aus dem Nichts hochhebst!" protestierte sie lachend.
„Nein!" antwortete ich knapp um sie noch mehr zu ärgern. Sie setzte ein böses Gesicht auf und ich fing laut an zu Lachen.
„Das ist das erste Mal, dass du richtig lachst! Das solltest du öfters tun, ich liebe dein Lachen, genauso wie dich!" sie stupste mit ihrem Zeigefinger meine Nasenspitze an und gab mir einen Kuss. Ich ließ sie herunter und wir verließen Hand in Hand unsere Räume. Auf dem Weg hinauf trafen wir auf Minerva.

„Ah, zu dir wollte ich Severus, aber sieht so aus, als wärt ihr beschäftigt!" richtete Minerva sich an mich.
„Ja, wir wollten eine Runde spazieren gehen. Das Wetter ist so schön, Mom!" antwortete Ella.
„Ist es denn wichtig?" fragte ich Minerva. Sie schüttelte den Kopf. „Wir könne auch später reden!"
„Dann komm doch um 18 Uhr runter in unsere Räume, dann können wir zusammen Abendessen!" lud ich Minerva freundlich ein. Ella nickte zustimmend. „Dann können wir dir auch die umgebaute Wohnung zeigen, bis später!"
„Bis später!"

Wir verließen das Schloss und gingen in Richtung des Sees, doch ich hatte andere Pläne. „Schatz, ich würde dir gerne etwas zeigen. Komm mit!" Ich zog sie in Richtung des Verbotenen Waldes. Sie sah mich skeptisch an.
„Aber, das ist der Verbotene Wald, da war ich noch nie drin!"
„Vertrau mir!"
Wir gingen immer tiefer herein, bis ich die Stelle erblickte, die ich gesucht hatte. Schon vom Weiten hörten wir das Wasser plätschern. Vor uns erstreckte sich ein See mit glasklarem Wasser und mit einem großen Wasserfall. Ein kleiner Steg führte in das Wasser hinein.
„Wow!" Ellas Augen waren weit geöffnet. Ich drehte mich lächelnd zu ihr um.
„Na, gefällt es dir?" fragte ich sie.
„Und wie! Warum wusste ich von dem Ort nichts?"
„Weil er im Verbotenen Wald liegt und Schüler da nicht hinein dürfen. Von dem Ort wissen nur wenige Lehrer, aber weil ich hier immer Kräuter und Pflanzen für die Tränke sammeln gehe, habe ich den Ort irgendwann entdeckt!" Ich zog Ella mit mir auf den kleinen Steg und wir setzen uns hin. Ich legte meinen Arm um sie und sie kuschelte sich an mich.
„Ich kann mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen!" fing ich nach einer Zeit an zu reden.
„Ich auch nicht. Ich möchte mit dir mein ganzes Leben verbringen und eine Familie gründen!" antwortete sie und ich gab ihr einen Kuss. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen!"

„Hast du Lust ein bisschen schwimmen zu gehen?" fragte sie, stand auf und zauberte ihr Kleid zu einem wunderschönen Bikini.
„Wow, der Bikini sieht toll aus und steht dir richtig gut!" Ich stand auf und legte meine Hände an ihre Hüfte, da hüpfte sie schon ins Wasser.
„Worauf wartest du, Schatz?" rief sie aus dem Wasser. Schnell zauberte ich mir ebenfalls eine Badehose und sprang hinterher. Wir schwammen ein paar Runde und stellten uns unter den Wasserfall.

***

Irgendwann begaben wir uns wieder auf den kleinen Steg und ließen uns von der Sonne trocknen. Ich zauberte uns etwas zu trinken und wir genossen die Zweisamkeit und die Ruhe.
„Wir sollten öfters hier hinkommen. Dieser Ort strahlt so eine Gelassenheit aus!" sagte sie und ich nickte zustimmend. „Ja, hier bin ich immer, wenn ich mal Ruhe brauche!"

(Eleanors Sicht)

So gegen 17 Uhr machten wir uns zurück auf den Weg in unsere Räume. Es war immer noch ein bisschen komisch zu sagen „unsere Räume", aber ich mochte es. Sev nahm meine Hand und somit verließen wir diesen wunderschönen Ort, aber ich war mir sicher, dass wir wiederkommen werden. Zurück in unseren Räumen gingen wir beide duschen und zogen uns etwas Anständiges an. Sev und ich deckten gerade den Tisch im Esszimmer, als pünktlich um 18 Uhr Mom an die Tür klopfte. Sev ließ Mom herein, während die Hauselfen das Essen aufdeckten.

„Oh, wie schön!" kam Mom staunend in unseren Wohnbereich.
„Das war die brillante Idee deiner wunderschönen Tochter!" sagte Sev und umarmte mich von hinten.
„Liebling, du hast wirklich ein Gespür für Dekoration"  Wir setzen uns an den Esstisch und fingen an zu Essen.
„Eigentlich bin ich hier, weil ich etwas mit Severus besprechen muss" richtete sich Mom an Severus. Ich schaute sie irritiert an.
„Ja, ok, wir können ja ins Wohnzimmer gehen!" antwortete Sev ebenfalls etwas verwirrt. Ich nickte den beiden zu und rief einen Hauselfen, damit dieser den Tisch wieder abdecken konnte. Was haben die beiden wohl zu besprechen? Ich mag das nicht, wenn etwas ohne mich besprochen wird. Hoffentlich sagt mir Sev später, was Mom von ihm wollte.

Ich nutze die Zeit und zog mich in mein Arbeitszimmer zurück. Ich nahm mir ein Buch und fing an mich über das Studium für Zauberkunst zu informieren. Es dauert in der Regel ein Jahr, aber in dem Buch stand, dass man es auch in einem halben Jahr schaffen könne, wenn man viel lernt. Irgendwann klopfte jemand an meine Tür.
„Ja?" rief ich und Sev steckte seinen Kopf herein.
„Hier bist du, wir haben dich gesucht. Wenn du möchtest, kannst du wieder ins Wohnzimmer kommen." antwortete dieser und kam auf mich zu. „Oh, du hast dich für das Studium informiert?"
„Ja, es hat mich interessiert, wie lange ich brauchen werde. Hier steht, dass man zwischen einem halben und einem ganzen Jahr brauchen wird."
„Du wirst das sicher in einem halben Jahr schaffen, schließlich hat Filius die letzten Jahre häufig von deiner Stärke für Zauberkunst gesprochen!" Ich lächelte ihn an.
„Was ich mich aber gerade gefragt habe ist, ob mich die Schüler in so einem jungen Alter akzeptieren würden. Schließlich bin ich dann zum Teil nur etwa zwei Jahre älter als diese." äußerte ich meine Sorge. Er nahm mich in den Arm. „Darüber mach dir keine Sorgen. Die Schüler werden dich alle lieben, egal wie alt du bist und sonst werde ich mich höchstpersönlich darum kümmern!" scherzte er.
„Was würde ich nur ohne dich tun?" Sev schaute etwas verlegen.

Zusammen gingen wir wieder zurück zu Mom ins Wohnzimmer. Sev und ich setzten uns zusammen auf das Sofa.
„Was gab es denn hier so wichtiges zu besprechen, dass ich nichts davon mitbekommen durfte?" fragte ich die beiden.
„Na, das werden wir dir jetzt auch nicht verraten. Da musst du dich noch etwas Gedulden, Schatz!" antwortete Sev. Ich schaute ihn traurig an. „Jetzt schau doch nicht so traurig! Ich kann es nicht haben, wenn du traurig bist!" Er fing an mich zu kitzeln und gab mir dann einen Kuss, als es an der Tür klopfte. Ich stand auf und öffnete sie.
„Onkel Al, was machst du denn hier?" fragte ich irritiert.
„Ah, Eleanor, dich habe ich gesucht. Darf ich rein kommen?" Doch er wartete auf keine Antwort, sonder ging direkt in Richtung Wohnzimmer.
„Guten Abend, Minerva, Severus!" begrüßte er die beiden und setzte sich auf den Sessel. „Ihr habt umgebaut?" Sev nickte.
„Onkel Al, möchtest du etwas Trinken? Wir haben einen Wein offen!" bot ich ihm an.
„Oh, das wäre toll!" Ich gab ihm ein Glas Wein und setzte mich dann zu Sev auf das Sofa.
„Also, wieso ich eigentlich hier bin ist, dass ich gerade schlechte Nachrichten bekommen habe. Filius geht es gesundheitlich nicht so gut und ist nicht mehr in der Lage den vollen Unterricht zu geben. Deswegen fehlt uns jetzt ein Lehrkraft für Zauberkunst für das nächste Schuljahr."
„Oh nein, geht es Filius so schlecht?" fragte Mom besorgt.
„An sich geht es ihm gut, aber er ist nicht mehr in der Lage den Unterricht alleine zu führen." antwortete Onkel Al.
„Und was machst du jetzt, wen wirst du einstellen?" fragte Sev. Doch an seinem Unterton bemerkte ich, dass er von der Idee über einen neuen Professor oder Professorin keineswegs begeistert war.
„Nun ja, da Ella ja voraussichtlich in einem Jahr das Fach übernehmen wird, bräuchten wir nur jemanden für ein Jahr, der Filius unterstützen könnte, da ich sonst keinen wüsste, der für das Fach in Frage kommen könnte, habe ich an dich gedacht, Eleanor" Ich schaute ihn verdattert an. „Aber ich habe mein Studium noch nicht einmal angefangen, wie stellst du dir das vor?"
„Also, Filius kann immer noch etwas unterrichten, aber er schafft es nicht mehr alleine. Ihr könntet den Unterricht zu zweit führen, dabei könntest du dir ja sehr viel bei Filius anschauen und dadurch lernt man viel leichter. Außerdem hättest du immer noch genug Zeit dich mit dem Studium zu beschäftigen!"
„Sei mir nicht böse, aber da muss ich erstmal eine Nacht drüber schlafen. Ich sage dir dann die Tage Bescheid!"

Ich wusste nicht ganz, was ich davon halten sollte. Klar, ich möchte unbedingt Zauberkunst unterrichten, aber ohne ein Studium einfach mit Filius den Unterricht leiten, ist das nicht etwas zu viel des Guten?

Die Tochter und der Lehrer? - Severus SnapeWhere stories live. Discover now