17 - Unter dem Sternenhimmel

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In meinen bisherigen neunzehn Lebjahren hatte ich noch nie ein Date. Um ehrlich zu sein gab es aber auch nie einen Jungen, mit dem ich auf ein Date gegangen wäre.

Irgendwie ist es komisch, wie sehr Trace mein Leben auf den Kopf stellt.

Mit seinen kristallblauen Augen und dem frechen Grinsen hat er sich schneller einen Platz in meinem Herzen erkämpft, als mir lieb war. Selbst den Platz von meinen heißgeliebten Pommes hat er aus meinem Herzen verdrängt, um nun ganz alleine dort herrschen zu können.

Trace ist der König meines Herzens.

„So ruhig kenne ich dich ja gar nicht", schmunzelt Dad neben mir. „Sicher, dass du meine Tochter und nicht irgendein gruseliger Klon von ihr bist?"

Auch wenn ich Dads Humor liebe, schafft er es gerade nicht, mir meine Nervosität zu nehmen.

„Entspann dich, Rayla", murmelt mein Vater, als er bemerkt, dass ich nicht auf seinen Spruch eingehe. „Das wird sicherlich ein wunderschöner Abend. Und Trace ist wirklich ein guter Kerl. Glaub mir, als dein Dad sage ich so etwas nur, wenn es auch stimmt."

Unwillkürlich muss ich lächeln. Seitdem meine Eltern Trace vor einer Woche im Pomm und Cherry etwas besser kennengelernt haben, sind sie nur noch von ihm am Schwärmen. Sollte der Blondschopf nicht ihr künftiger Schwiegersohn werden, würde für die beiden vermutlich eine halbe Welt zusammenbrechen.

„Sei einfach du selbst", gibt mir Dad den wohl dämlichsten Rat, den es gibt. „Der Junge ist dir sowieso schon mit Herz und Seele verfallen."

Ist das etwa so offensichtlich? Während es für meine Eltern und Raylie glasklar ist, dass Trace in mich verliebt ist, bin ich noch ein wenig am Zweifeln.

Nach einer gescheiterten Beziehung kann man sich doch nicht so schnell wieder neu verlieben, oder?

Andererseits meinte Trace, dass die Beziehung mit Joleene schon seit mehreren Wochen nicht mehr gut lief, weshalb er die Trennung vielleicht tatsächlich schon verkraftet haben könnte.

„Denk nicht so viel nach und hab einfach Spaß." Mit diesen Worten bringt Dad das Auto am Straßenrand zum Stehen. „Aber bitte nicht zu viel Spaß", fügt er mit einem ernsten Blick hinzu. „Um Großvater zu werden, fehlen mir noch die grauen Haare."

„Sehr witzig."

Ich hatte noch nicht einmal meinen ersten Kuss und Dad denkt bereits an mein erstes Mal? Diesen Gedanken kann er sich schleunigst wieder aus dem Kopf schlagen.

„Danke fürs Fahren", lächele ich meinen Vater aufrichtig an. Eigentlich wollte ich zu Fuß zu Traces Wohnung gehen, aber da Dad heute früher Feierabend hatte und mir meine Nervosität angesehen hat, hat er darauf bestanden, mich zu bringen.

„Schreib mir, wenn ich dich wieder abholen soll."

„Mache ich."

Ich steige aus dem Wagen, winke Dad noch einmal zu und gehe dann mit schleunigen Schritten auf den Wohnkomplex zu.

Wilson.

Sobald ich die Klingel gedrückt habe, ertönt auch schon das Surren der Tür, sodass ich diese aufstoße und die wenigen Treppenstufen zu Traces Wohnung emporsteige.

Mit einem herzlichen Lächeln und ausgebreiteten Armen empfängt mich der Blondschopf.

„Da bist du ja endlich", begrüßt er mich lachend, als ich mich in seine Arme fallen lasse.

Es ist merkwürdig, dass mein Herz Purzelbäume schlägt, aber ich mich auch gleichzeitig entspanne.

Was ist bloß mit meinem Körper los?

Fries before guysWhere stories live. Discover now