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Keine Ahnung wie lange ich schon vor ihrem Grab stand als Jake irgendwann neben mich trat. Alle anderen Gäste der Beerdigung waren längst gegangen, aber ich konnte nicht. Wie soll ich sie schon wieder im Stich lassen. Ich habe sie sterben lassen, ich kann sie nicht schon wieder alleine lassen. „Es ist okey. Du musst sie los lassen" sagte Jake zu mir. Wie soll ich sie los lassen. Ich kann nicht. „Sie hätte nicht gewollt das du dich so quälst" sagte mein großer Bruder während er mir über den Kopf streichelte. Erschöpft lehnte ich mich gegen ihn. Keine Ahnung ob sie das gewollt hätte, aber sie wollte mit Sicherheit nicht sterben. Aber ich hab sie sterben lassen. „Versuch dich an die schönen Erinnerungen zu Klammern. Behalte Lindsay lachend und glücklich in Erinnerung" sagte Jake leise. Ich sah noch ein letztes Mal auf ihr offenes Grab und sagte dann „Ich will heim". „Dann lass uns heim gehen" antwortete mein großer Bruder. Mit Tränen in den Augen wand ich mich ihr erneut ab und lief mit wackeligen Beinen über das grüne Gras des Friedhofes. Die ganze Zeit umklammerte ich Jakes Arm. Ich hatte das Gefühl das ich ohne ihn sofort umfliegen würde. Er war mein einziger Halt der mich vor dem Absturz rettete. Bei seinem Auto angekommen öffnete er mir die Beifahrertüre und schloss sie wieder, als ich im Sitz saß. Die ganze Heimfahrt starrte ich gedankenverloren aus dem Fenster. Zuhause angekommen zog ich mir meine schwarzen Schuhe aus und lief sofort in mein Zimmer. Ich halte es keine Sekunde mehr in meinem schwarzen Kleid aus. Als ich nicht sofort den Reißverschluss zwischen die Finger bekam riss ich es einfach auseinander. Ich halte es einfach nicht mehr aus. Heulend sackte ich auf dem Boden zusammen. Es tut einfach so weh. Erschrocken zuckte ich zusammen als mich plötzlich jemand an meinen Armen berührte. Es war Jake. Sanft hob er mich hoch und lief mit mir zu meiner Couch. Er setzte mich auf seinen Schoß und strich langsam über meinen Rücken. Die Tränen kamen nur so aus mir heraus und wollten gar nicht mehr aufhören. Inzwischen hatte ich seinen ganzen Anzug vollgeweint. Aber das schien ihn nicht nicht stören. Er saß einfach nur da und strich mir beruhigend über den Rücken. „Willst du vielleicht mal was essen" fragte Jake nach einer Weile. Ich hatte keinen Hunger. Seit Lindsays tot hatte nie wirklich Hunger. „Unten steht Pizza, da hast du doch bestimmt lust drauf" versuchte Jake es erneut. Langsam rappelte ich mich auf. Ich schlüpfte in ein bequemes Kleid und wischte mir die letzten Tränen weg bevor ich langsam mit Jake wieder runter lief. Den dem großen Tisch im Garten saßen Cole, Mike, die Zwillinge und Mason. Ihre Gespräche verstummten als sie mich sahen. Wortlos lief ich zu Cole und setzte mich auf seinen Schoß. Er legte seine Arme um mich und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. Ich saß einfach nur da und versank in meinen Gedanken. Es war als wäre um mich herum alles verschwunden. Nur ich und meine Gedanken an Lindsay waren da. Nur wir beide....

So meine lieber Leser!
Heute kamen echt viele Kapitel, ich hoffe es hat euch gefallen! Dafür verschiede ich mich jetzt in eine kleine Pause bevor es weiter geht! Habt eine schöne Zeit bis dahin 🥳

Ich weiß das ihr wolltet das Lindsay überlebt. Meine Bücher berichten aus dem echten Leben. Ich möchte auf Probleme aufmerksam die es hier bei mir gibt. Im wahren Leben gibt es nicht immer ein Happy End. Ich lebe in einem Land, in dem schwarze Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe erschossen werden. Daran gibt es nichts schön zu reden. Für euch ist Lindsay eine Person aus dem Buch, aber für mich jeder Mensch der von der Polizei oder anderen ermordet wird Lindsay. Es gibt so viele Lindsay's! Viel zu viele. Meine Bücher sind für alle Lindsay's dieser Welt! Wir kämpfen für euch ✞

Big Brothers 4Where stories live. Discover now