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„Okey, jetzt stehst du langst auf, hebst beide Hände getrennt von einander neben deinen Kopf und kommst langsam und rückwärts aus der Tüte heraus" wies Mike den Jungen weiter an. Man konnte ihm die Angst deutlich ansehen. Unter anderen Umständen würden wir anders mit ihm umgehen aber dafür blieb im Moment einfach keine Zeit. Zum Glück folgte der Junge Mikes Anweisungen. Langsam kam er rückwärts aus dem Raum heraus. Hier war schon alles bereit. Das swat und fbi standen schussbereit da um im Fall der Fälle regieren zu können während die normale Polizei sich zurück gezogen hatten. „Okey Stopp, du kannst stehen bleiben. Ich komme jetzt zu dir und ziehe dir deine Waffe auf dem Gürtel" erklärte Mike die weiteren Schritte. Der kleine Junge hatte doch tatsächlich eine Pistole in seiner Hose stecken. In dem Alter sollte man nicht einmal wissen wie man soezwas bedient. Während der Junge mit wackeligen Beinen dort stand zog Mike ihm vorsichtig die Waffe aus dem Gürtel und übergab sie an einen seiner Mitarbeiter. „Hast du noch eine Pistole, Messer oder sonst irgendeine Waffe dabei" hakte Mike nach. „Ja, am Bein" stotterte der Junge und wollte mit den Händen automatisch seine Hose hochziehen doch zum Glück regierte Mike sehr schnell, packte seine Hände und legte sie auf seinen lockigen Haaren wieder ab „deine Hände bleiben auf deinem Kopf! Du bewegst du erst wieder wenn ich es dir sagte". Solche Situationen sind sehr gefährlich. Ein verdächtiger macht eine unbedacht Handbewegung und die umstehenden Beamten müssen innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde einschätzen ob er jetzt eine Waffe ziehen möchte oder er einfach nicht über das nachdenkt was er tut. Wenn nur einer der umstehenden hier dachte er zieht eine Waffe hätte er geschossen und das wäre nicht gut ausgegangen. Die Chance das bei vielleicht 15 umstehenden Beamten einer die Situation falsch einschätzt ist dann doch nicht mehr so gering und dann kommt es zu den ganzen Situationen in denen womöglich unbewaffnete erschossen werden. Klar ist hier jetzt die Chance das soetwas passiert viel geringer, das FBI und swat werden viel besser geschult was solche Situation angeht als die normale Polizei, trotzdem ist es nicht ausgeschlossen.
Man konnte dem Jungen deutlich ansehen wie überfordert er war und wie viel Angst er hatte. Ich bekam meine Zweifel ob er wirklich ein Komplize eines Amokläufers sein kann. „Es... es tut mir leid" stotterte der Junge. „Ich nehmen dir das Messer vom Bein" erklärte Mike sein handeln. „Sonst habe ich nicht mehr, wirklich, das war es" sagte der verdächtige nun von sich aus. „Komm mit" sagte Mike und führte den Jungen an eine Wand. Während mein Bruder den verdächtigen gründlich nach weiteren Waffen durchsuchte begutachtete ich die bereits sichergestellten Pistolen und das Messer. Die Pistolen waren illegal, das erkannte ich auf den ersten Blick. Was hatte er mit den Waffen vor? Ich kann mir einfach nicht vorstellen das er ein Komplize eines Amokläufers sein soll. Kopfschüttelnd wand ich mich wieder meinem Bruder und dem kleinen verdächtigen zu, dem die Hände bereits mit Handschellen hinter dem Rücken fixiert worden sind. „Also raus damit, was hast du mit den Waffen vor" wollte Mike von ihm wissen. „Bitte, meine Eltern dürfen nichts davon erfahren" erwiderte der Junge. „Deine Eltern sind dein kleinstes Problem. Du wirst verdächtig der Komplize eines Amokläufers zu sein! Entweder du sagst uns jetzt die komplette Wahrheit oder du kommst einfach gleich mit uns mit" mischte ich mich nun ein. So gut ich nachvollziehen konnte das der Junge Angst vor der Reaktion seiner Eltern hatte, das war mir gerade absolut egal. Hier ging es um das Leben Unschuldiger Kinder die sterben könnten. Während wir hier herum trödeln suchte das swat weiter nach dem echten Täter, aber der Junge kann uns trotzdem wichtige Hinweise geben. „Ich hab nichts mit dem Amokläufer zutun. Mein großer Bruder geht hier zur Schule. Er ist gerade mit seinem kurs in einer Kunstgalerie und ich wollte ihn überraschen wenn er gleich zurück kommt. Die Waffen und das Messer habe ich draußen im Gebüsch gefunden, ich wollte das doch nur meinem Bruder zeigen. Aber als ich hier plötzlich lang lief tauchte ein andere mit einer Waffe auf. Er hat mich erst nur angesehen und wollte dann seine Waffe auf mich richten, aber ich war schneller und plötzlich hab ich einfach geschossen. Ich wollte das doch gar nicht. Ich wollte nicht schießen aber die Waffe ist einfach los gegangen. Und ich hab kaum etwas gehört, es gab einfach keine lauten Schussgeräusche, nur so ein klicken. Ich hab es nur gespürt und in den Wänden gesehen. Ich weiß nicht was ich gemacht hab" prasselte es völlig durcheinander aus dem Jungen heraus. „Hatte die Pistole mit der zu geschossen hast etwas längliches auf dem Lauf" hakte Mike sofort nach. „Ja. Ich hab es ausversehen weg gemacht als ich mich dort hinter dem Schrank versteckt hab" antwortete er sofort. Mit einer schlechten Befürchtung trat ich in das kleine Krankenzimmer und konnte tatsächlich einen Schalldämpfer auf dem Boden finden. Wenn der Junge wirklich die Wahrheit sagt und die waffen im Gebüsch gefunden hat, dann sind sie bestimmt von unserem Täter. Und wenn er mit Schalldämpfer schießt hören wir es viel schlechter und es könnte für mansche Schüler schon zu spät sein. „Es passt nicht zusammen. Ein Amokläufer will Angst verbreiten, das macht er hauptsächlich mit den Schussgeräuschen, damit wird es doch erst real. Er ist anders. Er will so viele Schüler umbringen wie es geht. Er benutzt den Schalldämpfer das er so lange wie möglich unerkannt bleibt" sprach Mike meine Gedanken laut aus...

Big Brothers 4Where stories live. Discover now