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Cole POV

Keine Verletzten, keine Toten, nicht mal Blut. Er scheint nur wahllos durch den Flur geschossen zu haben. Das passt nicht in sein Profil. Irgendwas stimmt hier ist. Inzwischen hat das swat bis auf die Klassenräume alles abgesucht. Während sie auf dem Weg zum dritten und letzten Gebäude sind beginnt in Gebäude zwei der nächste Schritt. Die Polizisten werden in die Klassenzimmer treten und nach und nach die Schüler durchsuchen. „Haben die Zwillinge und Mason dir inzwischen geantwortet" fragte Mike etwas besorgt. „Nein. Wenn das Gebäude frei ist hole ich sie her" antwortete ich ihm. Die Klassenzimmer waren momentan der sicherste Ort und auch wenn sie mir nicht antworten war ich mir nicht das es ihnen gut geht. „Bewaffnete Person im Gebäude 3 gesichtet. Es ist nicht die Zielperson, nicht die Zielperson" riss mich eine Stimme aus dem Funk wieder aus meinen Gedanken. „Statusbericht" antwortete Mike sofort. „Männlich, zwischen 15 und 17 Jahren, es ist nicht der verdächtige. Er versteckt sich im Krankenzimmer, reagiert auf keine Fragen oder sonstige Kommunikationsversuche. Bewaffnet mit einer glock 19 und zwei weitern Unbekannten schusswaffen. Verdächtige Person trägt eine schusssichereweste und wirkt sehr überfordert. Sollen wir zugreifen" antwortete der zuständige swat leader. „Nein, ich komme zu euch" antwortete Mike und wendete sich nun an Winston, einer aus seinem Team „du übernimmst hier. Melde dich sofort wenn es was neues gibt". Während er das sagte hatte ich mich schon auf den Weg zu besagtem Gebäude gemacht. Wir brauchen den Jungen, am besten lebend und unverletzt. Auch wenn er nicht der verdächtige ist, er hängt dort anscheinend irgendwie mit drin. Es dauerte zum Glück nicht lange bis ich bei dem großaufgebot von swat, Polizei und FBI ankam. Alle befanden sich in dem langen schmalen Flur, von dem aus eine offene Holzhütte in ein kleines Krankenzimmer führte. Das swat hatte schon unbemerkt eine kleine Kamera an der Innenseite des Türrahmens befestigt sodass wir einen Überblick in den Raum hatten. Außer einer schwarzen Liege und einem weißen Schrank befand sich nichts in dem kleinen kahlen Raum. Der Junge hatte sich hinter dem Schrank verschanzt, lediglich die schuhspitzen konnte man sehen. „Wie sieht es aus" fragte ich den zuständig swat leader. „Wir haben ihn hier im Flur mit der Waffe in der Hand angetroffen. Also er uns bemerkt hat ist er sofort in das Zimmer geflüchtet, hat aber im Stress nicht einmal die Türe geschlossen. Er hat geschrien das er jeden abkanallt der rein kommt und seit dem auf nichts mehr reagiert" antwortete er. „Er muss da raus. Wenn er wirklich der Komplize des Amokläufers ist zählt jede Sekunde" sagte Mike sofort. Mit der Entscheidung hatte er völlig recht also ließ ich ihn einfach machen. Er hatte das alles im Griff, also gibt es keinen Grund warum ich mich einmischen sollte. Mein Bruder näherte sich dem kleinen Krankenzimmer und versuchte ein letztes Mal den Jungen ohne Gewalt aus dem raus zu locken. „Ich bin Mike vom FBI" begann er. Bei Kindern und Jugendlichen stellen wir uns immer mit dem Vornamen vor, das schafft gleich eine ganz andere Basis für ein Gespräch. „Du stehst im Verdacht Komplize des Amokläufers zusein. Ich hoffe dir ist bewusst was das für dich bedeutet. Falls jemand stirbt wirst du unter anderem wegen Beihilfe zum Mord angeklagt und dazu kommen noch viele andere Anklagen. Unter 30 Jahren ist da nicht drin für dich, obwohl du wahrscheinlich noch minderjährig bist" redete Mike weiter wurde dann aber von einer jungen, zitternden Stimme ungebrochen „ich war das nicht, ich gehöre nicht zu dem Schützen. Ich bin unschuldig". „Umso besser! Dann lege deine Hände auf den Boden und komm langsam raus. Keine hektischen Bewegungen" erwiderte Mike sofort. „Ihr bringt mich um. Ihr erschießt jeden sofort, es kam oft genug in den Nachrichten" kam wieder die zitternde, angsterfüllte Stimme aus dem Raum. „Wenn du genau das machst was ich dir sagte, dann wird dir nichts passieren. Es liegt an dir wie das hier ausgeht" antwortete Mike. Hätten wir mehr Zeit würde Mike anders mit dem Jungen reden und ihm mehr Zeit geben, aber genau das haben wir eben nicht. „Los, Hände auf den Boden und dann kommst du langsam vor" wies mein
Bruder den Jungen an. Durch die Kamera konnten wir sehen das der Junge sich langsam zu bewegen begann. Zitternden Hände wurden auf den weißen Boden gelegt und langsam kam ein kleiner Lockenkopf mit angsterfülltem Gesicht hervorgekrappelt. Der Junge war allerhöchstens 13 Jahre alt. Keine Ahnung wie er in das alles hineinrutschen konnte...

Big Brothers 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt