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Cole POV

Langsam strich ich meiner kleinen princess durch die Haare. Wie so oft saß sie auf meinem Schoß und kuschelte sich an mich. Sie war wieder so verletzlich. Es war schwer sie so zusehen. Lindsay's Tod hat sie sehr mitgenommen. Verständlich. Sie hat ihre beste Freundin sterben sehen, da ist es dann normal das danach nicht alles normal ist. Zum Glück ging es ihr langsam wieder besser. Es waren zwar nur kleine Schritte, aber es ging nach vorne. Mila redete wieder mehr, sie aß ohne Aufforderung und wirkte als wäre sie auf einem guten Weg. Heute ist es genau eine Woche her das Lindsay gestorben ist. Die Woche ist echt schnell vergangen, und irgendwie auch wieder nicht. Mila hat sich in der Zeit immer mehr mit dem Vorfall beschäftigt. Sie schwankte oft zwischen Hass und Unverständnis. Wie soll sie auch begreifen warum Lindsay sterben musste, das ist nicht leicht. Auf der anderen Seite wurden die Hass Gefühle immer stärker. Ihre Abneigung gegen Rassismus wuchs gefühlt stündlich. Wir müssen aufpassen das dies keine ungesunde Form annimmt. Mila neigte dazu es manchmal zu übertreiben. Bei einem so emotionalen Thema muss man da bei ihr also umso mehr aufpassen. Wobei ich ehrlich gesagt sie lieber etwas bremsen würde, als sie so auf meinem Schoß zu sehen. Heute war leider kein guter Tag. Sie hat kaum gefrühstückt und kuschelte sich einfach wortlos an mich. Ihr Blick war leer. Der Schmerz war ihr deutlich anzusehen. Vielleicht gehen wir heute Mittag an den Strand, oder machen irgendwas anderes, um unsere kleine princess abzulenken.

Mila POV
Ich fühlte mich so leer, und war doch voller Schmerz. Die letzten Tage waren Hard, aber ich hab begriffen das Lindsay zwar Tod ist, aber es war nicht umsonst. Sie hat das ganze Land in Aufruhe gebracht. Mehr Menschen den je sind auf den Straßen und demonstrieren gegen Rassismus. Lindsay ist bestimmt stolz darauf, wenn sie das alles von ihrem Stern im Himmel betrachtet.
Ich habe erkannt das es weiter geht, auch ohne sie. Meine Pläne stehen. Ich will mich noch mehr gegen Rassismus einsetzten, ich will das sich das endlich ändert und niemand mehr wegen seiner Hautfarbe getötet wird. Ich bin bereit dafür zu kämpfen, so wie Lindsay das immer getan hat, doch nicht heute. Keine Ahnung ob es daran lag das heute Samstag war, und Lindsay somit schon eine Woche Tod war, oder was sonst der Grund war. Aber heute fühlte ich mich einsam und verlassen. Und es tat weh. Es ist ein Schmerz, den man nur schwer beschreiben kann.
Umso mehr bin ich für meine Brüder dankbar. Ohne sie könnte ich das alles nicht aushalten. Sie geben mir so unglaublich viel halt, obwohl es sie inzwischen bestimmt schon nervt. Die ganze Zeit hänge ich an ihnen wie ein Kleinkind an seiner Mama. Aber ich will einfach nicht alleine sein. Während mein Kopf auf Coles Brust ruhte sah ich mit müden Augen zu Mason. Er saß uns gegenüber. Die Frühstückssachen grob weggeschoben damit er Platz für seinen Laptop hatte und Jake ihm bei den Biology hausaufgaben helfen kann. Meine restlichen Brüder waren schon wieder im Haus verschwunden, wobei Mike und Alex beide arbeiten waren. Müde lauschte ich Jake's Worten und sah dabei in Masons überfordertes Gesicht. Er hatte es anscheinend auch nicht so mit biology.
„Sollen wir später an den Strand gehen" fragte Cole leise. Am liebsten würde ich einfach den ganzen Tag in seinen Armen sitzen bleiben. Wer will schon raus in die Welt, in der man einfach so erschossen wird. Bei dem Gedanken daran, das Cole, Mike und Alex auch immer Waffen tragen, wurde mir ein bisschen mulmig. Sie würden keinen erschießen nur wegen der Hautfarbe, aber sie haben bestimmt auch schon jemand erschossen. Klar, ich gehe davon aus das sie keine andere Wahl hatten, aber trotzdem war es heftig.
„Ähm, hier ist jemand für euch" riss mich Luke's Stimme aus meinen Gedanken. Müde sah ich zu ihm. Neben meinem Bruder stand eine etwas korpulente Frau, vielleicht Mitte 50, und einem netten lächelnd. Ihre kurzen, braunen Haare ähnelten eher einem Männerhaarschnitt. Freundlich lächelnd tart sie zu uns und sagte „guten Morgen. Mein Name ist McLucy und ich bin vom Department of children and family service"...

Big Brothers 4Where stories live. Discover now