Kapitel 4

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Mehrere Male blinzle ich, bevor ich meine Augen endgültig öffne. Ist es schon morgen? Ich blicke aus dem Fenster. Die Sonne scheint. Es ist hell. Es scheint tatsächlich schon morgen zu sein. Gähnend richte ich mich auf und blicke verwundert neben mich. Wo ist er? Ich denke nach. Seinen Namen weiß ich immer noch nicht. Ich sollte ihn fragen. Ich stehe auf und irre durch das riesige Haus herum. Es ist größer, als ich dachte. Ich schaue in jedes Zimmer, an dem ich vorbeigehe, finde ihn jedoch nicht. Wo ist er nur? Seltsam. Dann höre ich plötzlich etwas. Ein leises Schluchzen sowie ein Klopfen. Ich folge den Geräuschen, stehe dann tatsächlich vor dem jeweiligen Zimmer. Die Tür ist einen Spalt geöffnet, weswegen ich langsam rein spicke. Dann sehe ich ihn, wie er gedankenverloren aus dem Fenster blickt und mit den Finger dagegen klopft. Außerdem fließen ihm Tränen hinunter. Er scheint wie besessen zu sein, da er sich keinen Milimeter bewegt. Sein Kiefer spannt sich nach ein paar Sekunden an und er schlägt mit der flachen Hand gegen das Fenster, weswegen ich leicht aufzucke. Was ist los mit ihm? Ich bekomme es mit der Angst zu tun, weswegen ich nur noch daran denke, hier rauszukommen. Leise schleiche ich nach unten und suche die Haustür. Jedoch ist dieses Haus so verdammt riesig, dass ich sehr lange suchen muss. Doch glücklicherweise finde ich sie. Zwar drücke ich die Türklinke nach unten, doch die Tür ist verriegelt. Bitte nicht. Er hat sie abgeschlossen!

Ich suche sofort nach einem Schlüssel, finde jedoch keinen. Dann bleibt mein Blick an einem Fenster hängen. Das ist es. So kann ich fliehen! Sofort begebe ich mich zu diesem Fenster, öffne es und möchte gerade rausklettern, als mir plötzlich der Mund zugehalten wird. Ich werde von einer Person wieder hinein gezogen. Verzweifelt versuche ich mich zu wehren und schlage um mich, jedoch ist diese Person viel stärker als ich. Es ist zwecklos. Mir ist schon längst bewusst, wer diese Person ist. Er lässt mich los, schließt das Fenster und ergreift mein Handgelenk, als ich gerade gehen will. Mit seinen braunen Augen blickt er mich düster an. Er scheint sehr wütend zu sein. Mein Handgelenk schmerzt, weswegen ich mein Gesicht etwas verziehe.
,,Was fällt dir nur ein?'', fragt er mich in einem tiefen Ton und kommt mir näher. Sein Blick bleibt auf mir hängen, während er zu mir hinunter blickt. Ich schaffe es nicht, ihm lange in die Augen zu blicken, weswegen ich auf seine Brust starre und versuche, meine Hand aus seinem Griff zu befreien. Doch er ist zu stark für mich. Auf einmal drückt er mich gegen die Wand und hält meine Hände über meinen Kopf zusammen. Auch wenn ich es nicht zugeben mag, macht mich seine Nähe sehr nervös. Sein Duft ist einfach unwiderstehlich und seine Attraktivität macht es mir nicht gerade leichter. Ich schlucke. Was hat er jetzt vor? Nun hält er meine Hände nur noch mit einer Hand. Mit seinen freien Fingern streicht er sanft über meine Lippen. Das bringt mich zum Zittern. Er blickt mir wieder tief in die Augen.

,,Ich sage dir das nur einmal. Du gehörst mir. Das heißt, dass du bei mir bleibst. Wage es nicht mal daran zu denken, irgendwohin zu gehen'', erklärt er mir, woraufhin ich meine Augen etwas zusammenkneife. Wer ist er, dass er mir solche Befehle erteilt?
,,Und wenn ich daran denke?'', frage ich ihn provokant, woraufhin er seinen Kiefer anspannt und mein Kinn zwischen Daumen sowie Zeigefinger nimmt. Er drückt leicht mein Gesicht zusammen.
,,Dann muss ich dir zeigen, zu wem du gehörst'', sagt er und lässt von mir ab. Was ist los mit mir? Warum finde ich das irgendwie...anziehend? Er kehrt mir den Rücken zu. Denkt er, das sei ein Spiel? Nein. Das kann er nicht so einfach mit mir machen. Ich halte ihn am Arm fest und stelle ihn ohne zu Zögern zur Rede.
,,Warum sollte ich dir gehören? Ich kenne dich nicht. Ich weiß nicht einmal wie du heißt. Außerdem bin ich weder mit dir zusammen noch bin ich deine Ehef-‚', er unterbricht mich indem er seine Hand auf meinen Hals legt und mich leicht gegen die Wand drückt. Mit großen Augen blicke ich zu ihm auf. Er drückt etwas zu und kommt mir mit seinem Gesicht näher. Sein warmer Atem streift meine Lippen. Mein Herzschlag beschleunigt sich, woraufhin er grinst. Abwechselnd blickt er mir in die Augen sowie auf die Lippen.
,,Keine Sorge, meine Schöne. Ich werde schon dafür sorgen, dass du mir gehörst'', erwidert er, und lässt wieder von mir ab. Warum ist er so geheimnisvoll? Er kehrt mir den Rücken zu.
,,Sag mir wenigstens, wie du heißt'', sage ich dann in einem fast schon flehenden Ton.
,,Aiden'', antwortet er, ohne mich anzusehen, und lässt mich dann hier stehen. Aiden. Schöner Name. Warum finde ich diesen Mann so seltsam aber gleichzeitig auch so interessant?

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